31.10.2003 Bechtle kaufen ExtraChancen
Die Experten von "ExtraChancen" empfehlen die Aktie von Bechtle (ISIN DE0005158703/ WKN 515870) zu kaufen.
Bechtle vertreibe das Produktspektrum führender Marken wie Hewlett Packard, Xerox und Microsoft. Insbesondere durch die neue Word-Version werde Bechtle im vierten Quartal einen "Umsatzkick" erfahren. Das Unternehmen habe schon frühzeitig auf das beratungsintensive und besonders lukrative Software-Implementationsgeschäft gesetzt. Die Eingliederung des Softwarehauses PSB sei nur der erste Schritt gewesen. Diese Akquisition sollte aber zunächst verdaut werden, bevor man neue Firmen übernehmen werde, habe Bechtle stets mitgeteilt.
Inzwischen würden sich aber Gerüchte mehren, dass Bechtle kurzfristig vor einer neuen Übernahme stehe. Spekuliert worden sei über Haitec, die gerade einen Verlust von 50% des Kapitals bekannt gegeben hätten. Doch das sei ebenso schnell dementiert worden. Es würde auch überraschen, sollte Bechtle ein Unternehmen akquirieren, das gerade noch einen Pro-Kopf-Umsatz von 20.000 Euro je Mitarbeiter aufweise. Zum Vergleich: Bechtle selbst erlöse 328.000 Euro Umsatz je Mitarbeiter.
Allein durch diese Kennziffer werde klar, dass Bechtle in der Champions-League der Branche spiele. Da bei einer Komplettübernahme von Haitec auch noch umfangreiche Sanierungskosten entstehen würden, scheine eher der Kauf einzelner Unternehmens-Teile, also der "Filetstücke" wahrscheinlich.
Insgesamt sei Bechtle für Akquisitionen gut gerüstet, zum 30. September habe das Unternehmen über rund 10 Mio. Euro freie Liquidität verfügt. Zudem sei das IT-Haus vollkommen schuldenfrei und arbeite - im Gegensatz zum Umsatz-Primus CompuNet - ausschließlich ertragsorientiert. Das Umsatzminus im zweiten Quartal habe zunächst eine Reihe von Analysten erschreckt. Doch das Ergebnis je Aktie sei im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt worden. Grund sei die bewusste Fokussierung auf lukrative und ertragsstarke Aufträge gewesen.
Nach den jüngsten Äußerungen von Bechtle-Großaktionär, dem Vorstandsvorsitzenden, Gerhard Schick scheine die Anhebung der Gewinnprognosen nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Angesichts der seit September wieder deutlich anziehenden Umsätze habe er bereits einen gedämpft optimistischen Ausblick für 2004 geliefert. Für das laufende Jahr werde ein Gewinn von knapp 80 Cent je Aktie angepeilt.
Auch im kommenden Jahr dürfte das Gewinnwachstum anhalten, denn nicht nur die Konjunkturerholung, sondern auch Sondereffekte würden die Umsätze deutlich über 900 Mio. Euro treiben. Ein weiterer Grund neben der Erweiterung der Produktpalette und der Verstärkung der europäischen Präsenz sei die Tatsache, dass ein Generationenwechsel bei den PC´s stattfinden werde. Die letzte große Investitionswelle habe zur Jahrtausendwende statt gefunden - bei einer Lebensdauer von nicht mehr als fünf Jahren. Damit gebe es für das Bechtle-Geschäft neben der guten Marktpositionierung mit dem bevorstehenden Austauschgeschäft einen weiteren Hebel.
Dieses positive Gesamtszenario sei in der Börsenbewertung noch nicht eingepreist. Bereits in Kürze würden die Experten die Bekanntgabe der Q3-Zahlen erwarten. Diese könnten einen Überraschungseffekt bringen. Die Analysten würden dann nochmals ihre Gewinnerwartungen (aktuell: 93 Cent je Aktie für 2004) überarbeiten.
Auf Basis der aktuellen Schätzungen sei die Aktie mit einem KGV von 9,5 bewertet. Angesichts der guten Wachtumsaussichten - Bechtle habe das Ergebnis je Aktie in den letzten drei Jahren bereits verdoppelt - wäre ein KGV von 15 durchaus angemessen. Daraus ergebe sich bei dem "Top-Investment der Woche" ein langfristiges Kurspotenzial von gut 50%.
Vor diesem Hintergrund empfehlen die Experten von "ExtraChancen" die Bechtle-Aktie zum Kauf.
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