Ich fand das ein interessanter Tatort, doch auch erschreckend, wie sich ein neuer medialer Rassismus etablierte, der sich verkrampft zu tarnen versucht. Hier wurde das mal interessant aufgegriffen.
Da ist eine Familie aus dem Irak, der Sohn wird etwas ruppig verhaftet, kein Haar wird ihm dabei gekrümmt, wäre das ein Eingesessener, wäre das ziemlich normal, wäre das ein "Nazi", sogar bejubelt wohl, von solchen die das daneben finden, wenn das einer aus anderem Kulturkreis ist.
Doch so ist es dann sogenannt rassistisch. Rassistisch ist aber gerade die Ungleichbehandlung, also auch eine mediale oder politische Schonbehandlung für gewisse Menschen ist Rassismus mAn.
Der Vater beklagt sich, sie seien geflohen aus dem Irak vor Verfolgung (von wem?) und nun sei es in Deutschland auch so schlimm, was sicher von einem deutschen Drehbuchautor geschrieben wurde. ihm (und vielen anderen) in den Mund gelegt wurde. Der Sohn ist ein "guter Junge", wird auch so dargestellt, dealt aber im grossen Stil mit Drogen, der Vater weiss das, die Mutter kann kein Wort deutsch...?, der Mörder darf natürlich dann aber ein Deutscher Penner sein.
Erst wenn in einem Tatort auch der Mörder mal ein Muslim oder Geflohener sein kann, ein solcher auch als Böser dargestellt werden kann, wäre der Verdacht des Rassismus entschärft für mich, denn das gibt es ja auch.
Wenn Geflohene missbraucht werden als Projektionsfläche und als Mittel, sich selber besser zu fühlen, sich aufzuspielen als tolerant, ist das eben rassistisch und will Menschen zweiter Klasse, die man dann beschützen kann, auch wenn sie Mist bauen, was man nicht kann, wenn man sie als gleichwertige Menschen sieht. Werden Flüchtlinge missbraucht, um eine historische Schuld zu tilgen, dann ist das mAn eben Rassismus und nicht die Überwindung davon, so kommt es mir aber manchmal vor. Nazi ist keine Rasse, doch wird das oft dazu stilisiert, auch ein schlechtes Zeichen, man scheint Rassen zu brauchen in der medialen, gesellschaftlichen Bearbeitung des Themas, Feindbilder, um sich selbst rein zu waschen und die Schuld zuzuweisen an andere, was nicht sehr überzeugend ist. Es wird aus allem ein Nazi gemacht, was nicht gleichgeschaltet denkt, so wird ein Lokalpolitiker im Film als Rechtsradikaler stilisiert, der vielleicht aber in der Realität die Thematik der Kriminalität und der Integration bearbeiten müsste, das aber wohl kaum mehr kann, ohne eben in diese Ecke gestellt zu werden und so betoniert man auch eine Rasse, schafft gerade zu eine. Wie sollen sich die integrieren unter so abnormen Verhältnissen, in denen sie eben nicht gleich sind, wie die Eingesessenen, sondern ewige Opfer?
Doch das alles zu thematisieren fand ich gut und wichtig. Bekommt daher ein "sehr gut" von mir. |