Zustimmung zu dem Teil im Hinblick auf China. Da sind westliche Nationen und auch Unternehmen viel zu lange zu naiv oder kurzfristig in ihrem Denken gewesen. Es war schlicht wichtiger, dass die Auslieferungen im nächsten Quartal und demjeweiligen Geschäftsjahr steigen, als dass man sich über langfristige Konsequenzen Gedanken gemacht hat. Im Idealfall hätten sich einfach alle Hersteller gegen die joint venture Verpflichtung mit erzwungener chin. Kontrolle gewehrt, indem man unter diesen Voraussetzungen nicht in den dortigen Markt eingetreten wäre.
In der Bewertung zu den USA unterliegst du leider der Meinungsmache, besonders deutlich wenn du von Trumpageddon sprichst. Da fragt man sich unweigerlich, ob diese Schöpfung aus dem Attac-Forum stammt. Die Wahrheit liegt, wie so oft, dazwischen und auf zahlreiche Warengruppen erhebt u.a. die EU deutlich höhere Zölle auf amerikan. Waren als umgekehrt. Ein Beispiel sind auch Kfz. Das Vorgehen Trump's wird sich im Nachhinein als wirtschaftlich richtig erweisen - für Amerika. Das zeigt sich bereit, neben kleinen und eher unbedeutenden Handelspartnern hat bereits vdL ein Angebot gemacht und am Ende einigt man sich auf ausgewogenere Handelsragularien als das bislang der Fall gewesen ist.
Insbesondere die Deutschen erwarten insgeheim immer, dass Amerika und besonders der jeweilige US-Präsident ihre Interessen teilt oder ein Stück weit sogar vertritt. Präsidenten, die dann (auch) im Interesse Deutschlands handeln, werden dann als "gute" Präsidenten wahrgenommen. Dabei verklärt man hier die Dinge. Auch wenn Deutsche Regierungsmitglieder nicht immer die eigene Bevölkerung in dem Mittelpunkt ihres Handelns stellen, so sieht dies bei den Vertretern anderer Nationen regelmäßig anders aus. Und so ist es oftmals einfach, dass sich zufällig deutsche und amerikanische Interessen gleichen und dann macht dies einen guten Präsidenten in der Wahrnehmung der deutschen Mehrheit aus. Ein gutes Beispiel dafür ist Obama. In Deutschland immer noch extrem geschätzt, im eigenen Land mindestens kritisch gesehen. Nicht zuletzt die Ergebnisse seiner Wiederwahl und das anschließende Wahlergebnis zeigen dies.
Die Deutschen sollten sich deshalb auch von dem Wunsch verabschieden, dass man vom großen Bruder die Durchsetzung und das Einstehen für die eigenen Interessen verlangen kann - auf Kosten des großen Bruders. Denn im Weltgeschehen ist Deutschland nicht einmal ein kleiner Bruder. Hier überschätzen sich die Deutschen maßlos. Und man muss lernen, dass man auch seinen Beitrag leisten muss. Für die Sicherheit Europas zuvörderst als europ. Nationen einzustehen ist der Anfang davon, Lasten gerechter zu verteilen.
In der Vergangenheit verließ man sich gerne darauf, dass andere für Sicherheit sorgen (so wie heute noch Amerika die Versorgung Europas über die Straße von Hormus sichert) und gefiel sich in der Rolle des moralisch Überlegenen, während man Andere gerne die Drecksarbeit machen ließ, dann aber gerne von den Vorteilen profitierte. |