auch noch meinen Senf dazugeben... :)
Frage: Was ist DB wert?
Antwort: Das, was wir bereit sind, dafür zu bezahlen...
Öööh... klingt jetzt verdammt blöd, was? Na, aber irgendwo stimmt es wohl doch.
Es ist doch so: Egal, was eine Klitsche wirklich "auf der Pfanne" hat, es finden sich immer genug Unbedarfte, die sich von irgendwelchen Bäckermeistern und anderen Marktschreiern verleiten lassen, Stücke zu kaufen. Der Börsenwert eines Unternehmens ist eine Momentaufnahme und sagt aus, wie beliebt die Aktien zurzeit gerade sind bzw. wie die breite Masse der Anleger den Erfolg des Unternehmens bewertet und ihn einpreist.
Was ganz anderes ist der "faire" Wert eines Unternehmens. Dieser ergibt sich, je nach Berechnungsmethode, aus den fundamentalen Daten. Über solche verfügen alle grossen (oder auch kleineren) und am Markt gewachsenen Unternehmen. Etwas anders sieht es allerdings bei solchen Unternehmen aus, die eigentlich noch über gar kein richtiges Geschäft verfügen, also keinen Umsatz und damit auch keinen Gewinn oder Verlust generieren. Zu diesen zählen auch alle sog. "Junior Explorer", also Firmen, die Exploration in Hinsicht auf Rohstoffe betreiben. De Beira ist so ein Junior Explorer. Es ist wohl allen Beteiligten klar, dass das Unternehmen bisher nur über einen sog. "Business Plan" verfügt. Das ist eine Art Plan, wie man in der nächsten und ferneren Zukunft vorgehen will, um mit dem Unternehmen ein möglichst gewinnbringendes Geschäft zu entwickeln. Meines Wissens verfügt De Beira über keine gewinnbringenden oder zumindest umsatzerzeugenden Geschäftsfelder. Es liegen nach aktuellem Stand wohl einzig und allein Absichtserklärungen zur Akquisition evtl. gewinnversprechender Projekte vor. Mir ist bisher kein wirklicher Vertrag bekannt, der De Beira den Besitz von umsatzerzeugenden und gewinnträchtigen Projekten bringen würde. Mag sein, dass ich hier nicht mehr ganz aktuell bin, ich lasse mich gerne über Neuigkeiten aufklären. Aber solange diese Verträge nicht unter Dach und Fach und in trockenen Tüchern sind, wäre es m. E. eine Fehlbehauptung, zu sagen, dass De Beira irgendeinen fairen Wert besitze, der über die Summe des Gegenwerts des vorhanden Bohrgeräts, anderer Maschinen, des Fuhrparks, des Kassenbestands etc. hinausginge.
Soviel zum fairen Wert. Man geht nun davon aus, dass sich der Börsenwert (oder auch die Marktkapitalisierung) praktisch jedes Unternehmens über sehr lange Zeiträume (wenn die Unternehmen denn auch solange existieren...) dem fairen Wert immer mehr angleicht. Wobei natürlich auch der faire Wert schwankt. Aber die Fluktuationen sind hier i. A. geringer und weniger häufig als beim Börsenwert. Jedenfalls ist es bei einem am Markt gewachsenen Unternehmen über mehrere Jahre bis Jahrzehnte immer so, dass der Börsenwert sich an den fairen Wert annähert, nicht umgekehrt. Also kann man sagen, dass der faire Wert den Ausschlag für die Langfristperspektive gibt, der Börsenwert hingegen ist immer nur eine kurzfristige Momentaufnahme, die stark schwanken kann. Eigentlich könnte man den Börsenwert auch ganz vergessen und sich nur auf den fairen Wert konzentrieren. Die meisten Anleger achten aber, wohl nicht nur heutzutage, auf den Börsenwert, den Kurs.
Wie wohl inzwischen jeder gemerkt hat, breche ich hier auch noch eine Lanze für den ollen Warren. Ihm sind die Kurse eigentlich wurscht, da er Unternehmen kauft, mit denen er alt werden kann (und es ja zum Teil auch geworden ist). Für ihn sind die Kurse nur ein Hinweis auf den richtigen Kaufzeitpunkt, aber nie ein Argument für oder gegen eine Investition in das Unternehmen. Er kauft, wenn die Kurse fallen, um günstig an Stücke zu kommen. Dabei ist es ihm auch egal, wenn die Kurse weiter fallen, denn er weiss ja, dass der faire Wert des Unternehmens viel höher liegt und er langfristig nur gewinnen kann.
So, um jetzt mal wieder zum Thema "fairer Wert bei De Beira" zurückzukommen: Wie kann man also den fairen Wert eines Unternehmens bestimmen, das über (noch) kein Geschäft im eigentlichen Sinne verfügt? Antwort: Gar nicht. Zumindest wenn man Bohrgerät, Maschinen- und Fuhrpark sowie Kassenbestand vernachlässigt. Dies sind m. E. auch nur Marginalien. Der einzig logische Schluss ist für mich (Achtung: meine Meinung!), dass man bei Klitschen, Buden etc., die über kein echtes Geschäft verfügen (dazu gehören auch alle Junior Explorer), keine ernstzunehmende Methode anwenden kann, um einen fairen Wert zu errechnen oder auch nur abzuschätzen. Alle solche Versuche sind zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Das einzige, was bei solchen Unternehmen vorhanden ist, ist nun einmal der reine Börsenwert. Und dieser wird vorrangig bestimmt durch die Phantasie der Kleinanleger und die Machenschaften der Grossaktionäre. Der Grossaktionär ist hierbei allerdings immer im Vorteil, weil er Dinge weiss, die der Kleinanleger erst viel später erfahren kann bzw. gar nicht erfährt, und er schlicht und ergreifend mehr Marktmacht besitzt.
Jetzt könnte ich natürlich auch noch damit anfangen, warum eine grosse Marktkapitalisierung für den Kleinanleger besser ist, aber ich denke, dann werden mich einige hier schlachten wollen. Schliesslich wollte ich ja auch nur einen Beitrag in einem Thread zu De Beira abliefern... :) |