US-Inflation: Offizielle CPI-Daten vs. historische Berechnungsmethoden Die aktuellen Daten zum US-Verbraucherpreisindex (CPI) für April fielen erneut schwächer aus als von den Märkten erwartet. Demnach stiegen die Verbraucherpreise nur um 0,2 % gegenüber dem Vormonat, während der Marktkonsens bei 0,3 % lag. Im März war noch ein Rückgang von 0,1 % verzeichnet worden. Auch die Kerninflation, die volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, lag mit einem Plus von 0,2 % unter den Prognosen von 0,3 %. Auf Jahresbasis entspricht dies einer Inflationsrate von 2,3 %, was sowohl unter der erwarteten Rate von 2,4 % als auch unter dem Wert von 2,4 % im März liegt.
Allerdings zeichnen alternative Berechnungen, wie sie beispielsweise von ShadowStats veröffentlicht werden, ein deutlich anderes Bild. Würde das Bureau of Labor Statistics (BLS) den Verbraucherpreisindex weiterhin nach der Methodologie berechnen, die noch unter Fed-Chef Paul Volcker – also vor den umfassenden Reformen der 1980er und 1990er Jahre – Anwendung fand, läge die Teuerungsrate für April 2025 bei rund 10,4 % und damit weit über dem Anstieg des Verbraucherpreisindex.
Die von ShadowStats verwendete Methodik orientiert sich an der ursprünglichen CPI-Berechnung, die ohne hedonische Qualitätsanpassungen, Substitutionseffekte oder Neugewichtungen des Warenkorbs auskommt. Ziel ist es, die reale Kaufkraftentwicklung aus Sicht eines konstanten Lebensstandards abzubilden, ohne rechnerische Glättungen, die Preiserhöhungen relativieren oder verwässern. Aus dieser Perspektive unterschätzen die offiziellen Inflationszahlen die tatsächliche Teuerung und Belastung für breite Bevölkerungsschichten erheblich und erzeugen damit ein verzerrtes Bild vermeintlicher Preisstabilität.
Die eklatante Diskrepanz zwischen der offiziellen und der alternativen Berechnungsmethode liefert somit einen plausiblen Erklärungsansatz für den anhaltenden Aufwärtstrend bei Gold und anderen realen Vermögenswerten, die von vielen Marktteilnehmern weiterhin als Absicherung gegen eine schleichende Erosion der Kaufkraft verstanden werden. |