immer wieder wird marx zitiert (al), wobei eine tatsache dabei übersehen wird: tempora mutantur. die heutige gewichtung von kapital vs arbeit ist längst nicht mehr mit jener des 19 jhdt zu vergleichen. karl marx hätte anders gedacht, wären ihm produktionsmittel wie robotik und ki in den sinn gekommen.
es sind die technologien, die in rasend schneller entwicklung das ehemals bestehende gleichgewicht von kapital und arbeit signifikant zu gunsten des kapitals verändert haben . entsprechende auswirkungen auf machtverhältnisse und gesellschaftliche verteilungsstrukturen (die reichen werden immer reicher...) sind weltweit unverkennbar, und zwar gleichermaßen in autokratien und demokratien, wobei letztere zunehmend in die defensive geraten.
in diesem licht ist die debatte über mindestlohn als tropfen auf den heissen stein zu betrachten, weil sie keine lösung für die fundamentalen strukturellen und mittlerweile globalisierten probleme der kapitalistischen dominanz bringen kann. um uns vor größerem unheil zu bewahren, sollten wir einen weg finden, ethik und moral verstärkt in die prinzipien des kapitalismus zu integrieren, wobei die initiative von oben und nicht von unten kommen muß. |