1. Quartal 2012: Bayer mit erfreulichem Jahresauftakt Umsatz um 6,8 Prozent auf Rekordwert von 10,056 Milliarden Euro gesteigert / Operatives Ergebnis (EBIT) um 42,6 Prozent auf 1,637 Milliarden Euro verbessert / EBITDA vor Sondereinflüssen um 9,4 Prozent auf 2,442 Milliarden Euro erhöht / Starker Saisonstart bei CropScience - HealthCare mit Zuwächsen - weiterhin Margendruck bei MaterialScience / Konzernergebnis um 53,5 Prozent auf 1,050 Milliarden Euro gestiegen / Ausblick für 2012 bekräftigt
Leverkusen, 26. April 2012 - Der Bayer-Konzern ist erfolgreich ins Jahr 2012 gestartet. "Zu der erfreulichen Umsatzsteigerung haben alle drei Teilkonzerne beigetragen, insbesondere CropScience mit einem starken Saisonauftakt", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 1. Quartal. Beim Ergebnis legte der Konzern deutlich zu. "Aufgrund des guten Auftakts ins Jahr 2012 sind wir für das verbleibende Geschäftsjahr zunehmend zuversichtlich", sagte Dekkers weiter. Angesichts weiterhin bestehender Unsicherheiten halte Bayer jedoch zum jetzigen Zeitpunkt an dem Ende Februar gegebenen Ausblick für 2012 fest.
Der Konzernumsatz stieg im 1. Quartal um 6,8 Prozent auf den Rekordwert von 10,056 (Vorjahr: 9,415) Milliarden Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) entspricht das einem Zuwachs von 5,2 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) nahm mit einem Plus von 42,6 Prozent auf 1,637 (1,148) Milliarden Euro deutlich zu. Die Sondereinflüsse beliefen sich in Summe auf minus 169 (minus 442) Millionen Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 13,6 Prozent auf 1,806 (1,590) Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 9,4 Prozent auf 2,442 (2,232) Milliarden Euro - hierzu trugen auch positive Währungseffekte von 85 Millionen Euro bei, die vor allem bei HealthCare und CropScience anfielen. Das Konzernergebnis konnte um 53,5 Prozent auf 1,050 Milliarden (684 Millionen) Euro gesteigert werden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 15,9 Prozent auf 1,68 (1,45) Euro.
Der Brutto-Cashflow stieg aufgrund des verbesserten operativen Geschäfts um 21,8 Prozent auf 1,595 (1,309) Milliarden Euro. Der Netto-Cashflow lag dagegen mit 271 (801) Millionen Euro um 66,2 Prozent unter Vorjahr, da sich die Mittelbindung im Working Capital geschäftsbedingt deutlich erhöhte. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich seit Jahresbeginn insbesondere aufgrund von positiven Währungseffekten von 7,0 auf 6,9 Milliarden Euro zum 31. März.
HealthCare legt vor allem in Wachstumsländern zu
Im Gesundheitsgeschäft stieg der Umsatz im 1. Quartal um 4,2 Prozent auf 4,342 (4,166) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt entsprach das einem Plus von 2,1 Prozent. "Zu dieser positiven Entwicklung haben beide Segmente - Pharma und Consumer Health - beigetragen. Vor allem in den Wachstumsmärkten lief das Geschäft insgesamt erfreulich", erläuterte Dekkers.
Im Pharma-Geschäft verbesserte sich der Umsatz um wpb. 1,6 Prozent auf 2,517 Milliarden Euro. Steigerungen wurden vor allem in den Wachstumsmärkten erzielt, insbesondere in China. Dem stand eine leicht rückläufige Entwicklung in den meisten europäischen Ländern gegenüber. Unter den Top-Produkten verzeichnete Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention mit einem Plus von währungsbereinigt (wb.) 15,7 Prozent ein besonders rasantes Wachstum. Auch die Hormonspirale Mirena™ (wb. plus 8,3 Prozent), das Krebsmedikament Nexavar™ (wb. plus 4,5 Prozent) und das Blutgerinnungsmittel Kogenate™ (wb. plus 1,9 Prozent) entwickelten sich positiv. Der Gerinnungshemmer Xarelto™ rückte nach Ausbietungen in weiteren Ländern und Indikationserweiterungen erstmals auf die Liste der umsatzstärksten Pharma-Produkte von Bayer. Dagegen waren die Erlöse des Antibiotikums Avalox™/Avelox™ (wb. minus 13,3 Prozent) und von Levitra™ zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (wb. minus 9,3 Prozent) aufgrund einer teilweisen Neustrukturierung des Vertriebs für Allgemeinarztprodukte in den USA rückläufig.
Im Segment Consumer Health stieg der Umsatz wpb. um 2,9 Prozent auf 1,825 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Divisionen bei. Eine erfreuliche Geschäftsentwicklung zeigte sich insbesondere in den Wachstumsländern. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care) erhöhte sich vor allem der Umsatz des Hautpflegemittels Bepanthen™/ Bepanthol™ (wb. plus 7,7 Prozent), während das Schmerzmittel Aleve™/Naproxen und die Nahrungsergänzungsmittel der One-A-Day™-Linie auf dem guten Niveau des Vorjahres lagen. Der Umsatz des Schmerzmittels Aspirin™ ging auf Basis eines starken Vorjahresquartals wb. um 7,0 Prozent zurück. Die Division Medical Care profitierte vor allem von einer positiven Entwicklung des Kontrastmittel- und Medizingerätegeschäfts. So stieg der Umsatz des Kontrastmittels Gadovist™ um wb. 26,5 Prozent. Im Diabetes-Care-Geschäft erzielten die Blutzuckermesssysteme der Produktlinie Contour™ ein Umsatzplus von wb. 7,3 Prozent. Im Geschäft mit Tierarzneimitteln legte der Umsatz der Advantage™- Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln wb. um 16,2 Prozent zu.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Bayer HealthCare erhöhte sich um 3,6 Prozent auf 1,181 (1,140) Milliarden Euro. Hierbei wirkten sich die positive Geschäftsentwicklung und ein gutes Kostenmanagement in beiden Segmenten aus.
CropScience baut Geschäft in allen Bereichen aus
Im CropScience-Geschäft erhöhte sich der Umsatz um 15,6 (wpb. 14,4) Prozent auf 2,610 (2,257) Milliarden Euro. Der Teilkonzern konnte das Geschäft in allen Bereichen ausbauen, wobei die anhaltend guten Marktbedingungen zu der erfreulichen Entwicklung beitrugen. "In der nördlichen Hemisphäre ist die Saison früh und vielversprechend gestartet", erläuterte Dekkers. In der Region Nordamerika erzielte Bayer CropScience mit wb. plus 24,8 Prozent die höchsten Steigerungsraten, gefolgt von Asien/Pazifik mit wb. plus 22,7 Prozent. In Europa nahmen die Umsätze um wb. 5,2 Prozent zu, in Lateinamerika/Afrika/Nahost um wb. 8,9 Prozent.
Im Pflanzenschutz (Crop Protection) legten alle Produktgruppen zu. Die Herbizide verbesserten sich wpb. um 19,0 Prozent und die Fungizide um wpb. 12,3 Prozent. Bei den Insektiziden konnte der Umsatz vor allem dank eines verjüngten Produktangebots um wpb. 17,4 Prozent ausgebaut werden. Das Geschäft mit Saatgutbehandlungsmitteln wuchs wb. um 3,2 Prozent.
Das auf Saatgut und Pflanzeneigenschaften spezialisierte BioScience-Geschäft steigerte seinen Umsatz wpb. um 17,1 Prozent. Die größten Zuwächse wurden hier mit Raps- und Baumwollsaatgut in Nordamerika erzielt, während der Umsatz im Gemüsesaatgutgeschäft gegenüber dem starken Vorjahresquartal moderat zurückging. Im Geschäftsbereich Environmental Science stieg der Umsatz wb. um 3,4 Prozent.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Bayer CropScience stieg um 31,7 Prozent auf 981 (745) Millionen Euro. Neben einem frühen Saisonstart und deutlich höheren Absatzmengen trugen dazu auch Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie ein erfolgreiches Kostenmanagement und positive Währungseffekte bei. Darüber hinaus profitierte der Teilkonzern von Einmalerträgen in Höhe von 22 (0) Millionen Euro im Zusammenhang mit Desinvestitionen sowie im Jahresverlauf früher angefallenen Lizenzeinnahmen.
MaterialScience weiter von hohen Rohstoffkosten belastet
Im Geschäft mit hochwertigen Materialien wuchs der Umsatz im 1. Quartal um 3,8 (wpb. 2,5) Prozent auf 2,788 (2,686) Milliarden Euro. "Bayer MaterialScience konnte die Absatzmengen in allen Regionen steigern, während die Verkaufspreise insgesamt auf Vorjahresniveau lagen", so Dekkers. Dabei konnten Preissteigerungen in den Regionen Lateinamerika/Afrika/Nahost, Nordamerika und Europa Rückgänge in Asien/Pazifik ausgleichen. "Allerdings stand das Ergebnis von MaterialScience aufgrund der hohen Rohstoffkosten weiter unter Druck", sagte der Vorstandsvorsitzende.
Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) legte wpb. um 4,7 Prozent zu, während die hochwertigen Kunststoffe (Polycarbonates) im Wesentlichen aufgrund rückläufiger Verkaufspreise wpb. um 4,2 Prozent nachgaben. Die Rohstoffe für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten verbesserten sich dank eines Wachstums in allen Produktgruppen wpb. um 3,9 Prozent, der Bereich Industrial Operations wuchs wpb. um 8,9 Prozent.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Bayer MaterialScience lag mit 278 (345) Millionen Euro um 19,4 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Gegenüber dem schwachen 4. Quartal 2011 (106 Millionen Euro) konnte es jedoch mehr als verdoppelt werden. Das Ergebnis war vor allem durch gestiegene Rohstoffkosten belastet, hinzu kamen höhere operative Kosten. Positiv wirkten Effizienzsteigerungsmaßnahmen, gestiegene Absatzmengen sowie Einmalerträge von 19 (0) Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Erwerb der restlichen Anteile am Joint Venture Baulé S.A.S.
Zunehmende Zuversicht auch für das verbleibende Geschäftsjahr 2012
Aufgrund des guten Auftakts ins Jahr 2012 ist Bayer hinsichtlich des verbleibenden Geschäftsjahres zunehmend zuversichtlich. Angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheiten hält der Konzern jedoch an seinem Ende Februar gegebenen Ausblick für 2012 zum jetzigen Zeitpunkt fest. Für das Gesamtjahr erwartet Bayer unverändert auf wpb. Basis einen Umsatzanstieg von etwa 3 Prozent. Dies entspricht einem Konzernumsatz von ca. 37 Milliarden Euro bei unveränderten Währungsannahmen (z. B. eines Euro-US-Dollar-Kurses von 1,40). Das EBITDA vor Sondereinflüssen plant Bayer weiterhin leicht zu verbessern. Hierzu sollen HealthCare und CropScience beitragen, während für MaterialScience angesichts der derzeit schwierigen Marktverhältnisse mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet wird. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll ebenfalls leicht steigen.
Der HealthCare-Ausblick für 2012 wird bestätigt. Für den Teilkonzern hat 2012 die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharma-Produkte absolute Priorität. HealthCare erwartet wpb. Umsatzzuwächse im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist eine leichte Steigerung geplant, wobei höhere Marketingaufwendungen und die Auswirkungen der Yasmin™-Generisierung in Europa das Ergebnis belasten dürften. Im Segment Pharma werden im Jahr 2012 wpb. stabile bis leicht steigende Umsätze und ein EBITDA vor Sondereinflüssen in Höhe des Vorjahres erwartet. Im Segment Consumer Health rechnet der Teilkonzern mit einem Wachstum von wpb. Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen im mittleren einstelligen Prozentbereich.
CropScience rechnet 2012 mit anhaltend guten Marktbedingungen. Der Teilkonzern geht davon aus, über dem Markt zu wachsen. Nach dem guten Auftakt wird Bayer, abhängig von der weiteren Geschäftsentwicklung, den im Februar gegebenen Ausblick, wonach CropScience eine Steigerung des wpb. Umsatzes sowie des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet, anlässlich des nächsten Quartalsberichts gegebenenfalls anpassen.
Das Marktumfeld von MaterialScience entwickelte sich im 1. Quartal wie erwartet. Für 2012 plant der Teilkonzern unverändert einen wpb. Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA auf Vorjahresniveau. Entwickelt sich das Marktumfeld besser als angenommen, geht MaterialScience von einem entsprechenden Umsatz- und Ergebnisanstieg aus. Gegenüber dem 1. Quartal 2012 wird im 2. Quartal 2012 eine Verbesserung der wpb. Umsätze sowie ein deutlich höheres EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet.
Der vollständige Bericht zum 1. Quartal steht im Internet online und zum Download zur Verfügung: http://www.aktionaersbrief-q1-2012.bayer.de
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