Aufgrund der günstigen Bewertung des Unternehmens und der glänzenden Zukunftsaussichten sind die Aktien des deutschen Telekommunikationsanbieters 3U Telecom (WKN: 516790; Kürzel: UUU) ein klarer Kauf. Für unser Musterdepot haben wir daher zu 1,00 Euro, dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag, 10.000 Stücke gekauft. Unser Kursziel auf Sicht von 6 Monaten lautet zunächst 1,40 Euro.
Über 3U Telecom
Das deutsche Telekommunikationsunternehmen 3U Telecom AG (WKN 516790; Kürzel: UUU) wurde im Jahr 1997 gegründet. Zu den Hauptgeschäftsfeldern des Telefonie-Discounters gehören Call-by-Call- und Preselectionangebote, die unter den Marken 3U Telecom, OneTel und fon4U vermarktet werden. Im Preselection-Bereich verfügt man über ca. 70.000 aktive Abonnenten die ihre Gespräche automatisch über das Telefonnetz der 3U Telecom abwickeln. Im Segment Call-by-Call wählt der Kunde bei jedem Gespräch in Deutschland eine fünfstellige Nummer vor und kann so meist erheblich günstiger telefonieren als über die Deutsche Telekom.
Durch die Übernahme des Infrastrukturanbieters LambdaNet verfügt man seit kurzem über ein weiteres, zukunftsträchtiges Standbein. LambdaNet mit Sitz in Hannover ist mit einem eigenen Transport/IP-Netz einer der führenden Anbieter in Deutschland. Der Markt für Virtual Private Networks (VPN) und IP-Transport Dienste wächst um mehr als 20% pro Jahr. Davon will der 3U-Konzern in den kommenden Jahren profitieren indem man integrierte Sprach- und Datendienste für Privat- und Firmenkunden anbieten wird. Insgesamt ist 3U Telecom bereits in acht europäischen Ländern sowie den USA aktiv und verfügt über ca. 200 Mitarbeiter.
Krise im Jahr 2004 brachte Aktienkurs unter Druck
Das Jahr 2004 war von Gewinnwarnungen und dem überraschenden Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden Udo Graul geprägt. Fehlentwicklungen, die wohl aufgrund eines mangelhaften Controllings, nicht frühzeitig entdeckt wurden, führten zu einer Krise, die auch den Aktienkurs stark unter Druck brachte. Von den Höchstständen Anfang 2004 bei ca. 3,40 Euro brach die Aktie gewaltig ein und notierte Ende letzten Jahres im Tief bei 0,65 Euro. Da die eingeleitete Restrukturierung bereits deutliche operative Verbesserungen sichtbar machte, hat sich die Aktie seitdem deutlich erholt und notierte im Mai 2005, nach einer beachtlichen Kursrallye, bereits wieder bei 1,48 Euro. Einsetzende Gewinnmitnahmen und die mittlerweile abgeschlossenen Verkäufe des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Graul brachten die Aktie abermals unter Druck. So befindet sich 3U aktuell auf einem interessanten Einstiegsniveau von rund 1 Euro.
Einstieg in den DSL- und VoIP-Markt bringt zusätzlichen Umsatzschub
Im Mai 2005 gab 3U bekannt in die DSL-Vermarktung einzusteigen. Zu diesem Zweck wurde mit der Deutschen Telekom ein Resale-Vertrag geschlossen, der es 3U ermöglicht, DSL-Anschlüsse unter eigenen Namen anzubieten. Mit den Tarifmodellen City-Flat (6,60 Euro pro Monat) und Deutschland-Flat (8,80 Euro pro Monat) bietet man im Vergleich zu anderen Providern eine sehr kostengünstige Alternative für schnelles Internetsurfen an. Die bereits bestehende Kooperation mit dem Quelle-Versand wurde im Zuge dessen ebenfalls ausgebaut. Für den Tarif QuelleLINE DSL übernimmt 3U die Kundenbetreuung, die Zahlungsabwicklung und stellt die notwendige Infrastruktur zur Verfügung. Da Quelle über Kataloge und Internet-Portale Millionen von deutschen Haushalten anspricht, könnten also in relativ kurzer Zeit eine große Zahl von DSL-Kunden gewonnen werden. Auch der geplante Einstieg in den Bereich der Internet-Telefonie (VoIP) sorgt für Fantasie. Wir rechnen damit, dass diesbezüglich schon bald mit der Bekanntgabe des Markteintritts zu rechnen ist.
Erwartete Vertragsverbesserungen mit GasLine sorgen für Fantasie
Die wichtigste Meldung der letzten Monate ist die von 3U im Mai in Aussicht gestellte Vertragsverbesserung mit der Firma GasLine, von der LambdaNet technische Leistungen einkauft. Eine solche Vereinbarung hätte erhebliche Kostenreduktionen für die 3U-Tochter zur Folge. Außerdem wird eine Lösung für die Wandelanleihe in Höhe von 10,48 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Hier dürfte GasLine einem Teilverzicht von mindestens 50% der Wandelanleihe zustimmen. Beide Maßnahmen würden die Profitabilität von Lambdanet nachhaltig und langfristig stärken. Analysten rechnen mit finanziellen Vorteilen für 3U in Höhe von insgesamt bis zu 10 Mio. Euro (!), die aus den Vertragsveränderungen resultieren würden. Aus Unternehmenskreisen konnten wir erfahren, dass die entsprechenden Verträge noch im Juli unterzeichnet werden sollen. Wir erwarten, dass es hier in Kürze eine positive Ad hoc-Mitteilung geben wird, in der auch die Ergebnisprognosen entsprechend nach oben angepasst werden sollten. Eine solche Meldung sollte zu einem deutlichen Kurssprung führen, da sich der Unternehmenswert praktisch auf einen Schlag um geschätzte 10 Mio. Euro erhöht. Pro Aktie gerechnet wären dies rund 0,21 Euro (!).
Umsatz im 1. Quartal um 54% gesteigert
Im 1. Quartal lagen die Ergebnisse des 3U-Konzerns leicht über den Erwartungen des Managements und es konnten bereits deutliche Fortschritte im operativen Geschäft erzielt werden. Das EBITDA des Konzerns stieg demnach von 0,86 Mio. Euro im Vorjahr auf nun 1,3 Mio. Euro. Planmäßige Abschreibungen, insbesondere auf die hochmoderne Netzinfrastruktur von Lambdanet, führten zu einem Fehlbetrag in Höhe von 5,14 Mio. Euro. Dieser soll nun von Quartal zu Quartal sukzessive verringert werden. Die Umsatzerlöse konnten um 54% von 17,4 Mio. Euro auf 26,7 Mio. Euro gesteigert werden. Nach Abschluss des endgültigen Vertragswerks mit GasLine möchte 3U eine neue Umsatz- und Gewinnprognose bekannt geben, welche die vereinbarten Kostenreduzierungen enthält.
Volle Konzentration auf Restrukturierung nach Beilegung des Managementstreits
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von 3U, Herr Udo Graul, konnte auf der am 19. Mai abgehaltenen Hauptversammlung sein Ziel nicht durchsetzen, einen neuen Aufsichtsrat zu installieren. Kurz darauf wurde bekannt gegeben, dass Graul bereits seine gesamten Anteile veräußert hat. Damit wurde der Managementstreit beigelegt und es sind auch keine weiteren größeren Anteilsverkäufe mehr zu erwarten. Die anderen beiden Unternehmensgründer, Michael Schmidt und Roland Thieme, hatten sich im Juli 2004 zu einem freiwilligen 3jährigen Lock-Up verpflichtet (Unternehmensmeldung vom 13.07.2004). Somit kann es bis Juli 2007 keine Aktienverkäufe durch die beiden verbliebenen Großaktionäre geben. Dadurch kann sich das Management von 3U nun voll auf die Restrukturierung der Gesellschaft konzentrieren. Zur Stabilisierung der Aktionärsstruktur möchte sich 3U Telecom nun verstärkt um institutionelle Investoren bemühen. Auch dies dürfte sich positiv auf den Aktienkurs auswirken.
Bewertung: Günstigster Telekomwert Deutschlands?
Gegenwärtig wird die 3U Telecom AG in etwa mit dem 0,4fachen des für 2006 erwarteten Umsatzes in Höhe von 112,8 Mio. Euro. bewertet. Die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba Trust) haben einen PeerGroup-Vergleich durchgeführt und für Wettbewerber eine durchschnittliche Bewertung mit dem 1,0fachen des Umsatzes festgestellt. 3U Telecom wird also mit einem erheblichen Abschlag gehandelt. Aus diesem Grund veröffentlichte die Helaba am 25.05. eine Kaufempfehlung mit Kursziel 1,40 Euro. Bei diesem Kursziel sind allerdings die geringeren Infrastrukturkosten im Rahmen der Neugestaltung der Verträge mit GasLine noch nicht enthalten. Hieraus könnte den Analysten zufolge weiteres Potenzial resultieren. Eine Kurzzusammenfassung der Helaba-Analyse finden Sie unter folgendem Link:
- Helaba: 3U Telecom kaufen
Insiderkäufe beweisen Vertrauen des Managements
Am 08. und 09. Juni 2005 hat der Finanzvorstand der 3U Telecom AG, Berth Hausmann, 15.000 Aktien zu 1,08 Euro und 7.000 Papiere für 0,98 Euro im Gesamtvolumen von 23.060 Euro über die Börse erworben. Bereits im März hatte das Vorstandsmitglied, Burkhard von Ehren, 7.500 eigene Aktien zu 0,94 Euro je Stück über die Börse in Frankfurt erworben. Diese Insiderkäufe zeigen, dass das Management großes Vertrauen in die operative Geschäftsentwicklung hat.
Chart: Intakter Aufwärtstrend und möglicher Chartausbruch
Im Chart kann man gut erkennen, dass sich die Aktie bereits seit Ende 2004 in einem intakten Aufwärtstrend befindet (siehe grüne Linien). Zur Zeit befindet sich die Aktie nahe der unteren Begrenzung des Aufwärtstrendkanals und ist damit auf diesem Niveau gut abgesichert. Zusätzlich befinden sich wertvolle Unterstützungen bei der psychologisch wichtigen 1-Euro-Marke, sowie bei 0,90 Euro, wo sowohl die 200-Tage-Linie als auch eine horizontale Unterstützungslinie verläuft.
Kurzfristig eröffnet der Chart nach dem erfolgreichen Überschreiten der wichtigen 1-Euro-Marke nun ein Kurspotenzial bis ca. 1,47 Euro. Hier befindet sich die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals. Sollte es der Aktie gelingen aus diesem Aufwärtstrend nach oben auszubrechen, ist rasch mit weiteren Kursgewinnen zu rechnen, denn dann wäre der Weg bis 2,00 Euro frei. Insgesamt kann man sagen, dass die hervorragende Absicherung nach unten und die vorhandene Luft nach oben ganz klar für einen Kauf der 3U-Aktie sprechen.
Fazit: Kursziel 1,40 Euro
Insgesamt gibt es also zahlreiche Gründe, die für ein Investment in 3U Telecom sprechen. Schon in den kommenden Tagen könnte es eine positive Ad hoc bezüglich der Vertragsveränderungen mit GasLine geben. Dies würde sich äußerst positiv auf die Ergebnisse der nächsten Quartale und somit auch den Aktienkurs auswirken. Als Kursziel setzen wir mit 1,40 Euro zunächst denselben Wert an wie die Helaba. Dieses Kursziel wird von uns nach oben angepasst, sobald bei Vertragsabschluss mit GasLine angehobene Planzahlen veröffentlicht werden. Kaufen Sie sich also gleich einige Stücke und profitieren Sie so von den erwarteten guten Unternehmensnachrichten. |