DJ: DEVISEN/Euro nach volatilem Verlauf deutlich über 1,37 USD FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro steigt nach einem volatilen Verlauf bis Donnerstagmittag deutlich über die Marke von 1,37 USD. Im frühen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung dieses Niveau noch deutlich unterschritten. Auslöser war eine überraschende Herunterstufung des Länderrating für Japan durch die Ratingagentur S&P auf "AA-" von "AA". Dies belastete nicht nur den Yen, sondern löste auch ein Anstieg der Risikoaversion aus, was den Dollar gegen den Euro begünstigte.
Die Verluste beim Yen hielten sich aber in Grenzen. "Solange die japanischen Schulden fast ausschließlich von einheimischen Anlegern gehalten werden, sind größere Einbrüche bei japanischen Bonds unwahrscheinlich", sagt ein Händler. Aussagen von EZB-Mitglied Bini Smaghi leiteten am späten Vormittag dann die Erholung des Euro ein. Smaghi machte deutlich, dass die Leitzinsentscheidungen der Zentralbank unabhängig von den geldpolitischen Sondermaßnahmen zu sehen seien.
Diese habe am Markt erneut Spekulationen ausgelöst, dass die EZB lange vor der Federal Reserve die Zinswende einläuten werde. Dazu passen auch die Fed-Kommentare vom Vorabend. "Die Fed-Kommentare werden als tendenziell positiv für den Euro gewertet", heißt es im Handel. Zwar habe die US-Notenbank von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den USA gesprochen, allerdings keinerlei Hinweise auf eine mögliche Zinswende in der Zukunft geliefert.
Im Gegenteil, das Anleihenankaufprogramm über 600 Mrd USD wurde einstimmig bestätigt. Gerade die Einstimmigkeit dürfte den Dollar in naher Zukunft deckeln, heißt es. Zum Jahreswechsel seien drei Hawks, also auf die Inflationsgefahren konzentrierte Fed-Gouverneure, in das stimmberechtigte Gremium der Fed aufgenommen worden. Im Vorfeld sei von einigen Investoren spekuliert worden, dass sich diese gegen eine Fortsetzung des Kaufprogramms in der jetzigen Form aussprechen könnten.
Sollte der Euro über das Fibonacci-Retracement bei 1,3740 USD steigen, könnte sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen. Nach unten ist der Euro zunächst einmal bei 1,3500 USD unterstützt. Angesichts der zunehmenden Überkauftheit des Euro wäre eine schärfere Gegenbewegung nicht überraschend. Am Berichtstag stehen die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sowie der Chicago-Fed-National-Activity-Index zur Veröffentlichung an.
Die Feinunze Gold wurde am Vormittag in London mit 1.337,50 USD festgestellt nach einem Londoner Nachmittag-Fixing mit 1.328 USD.
=== Europa Europa New York (12.30) (7.56) (Späthandel) EUR/USD 1,3728 1,3714 1,3711 USD/JPY 82,88 82,16 82,16 EUR/JPY 113,77 112,67 112,65 EUR/GBP 0,8610 0,8614 --- EUR/CHF 1,2933 1,2929 --- === DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 27, 2011 06:35 ET (11:35 GMT) Dow Jones & Company, Inc.2011 ----------- Bankraub ist ein Unternehmen für Dilettanten. Wahre Profis gründen ein Bank. |