Noch mal ein paar Gedanken und vorab erst mal meinen Glückwunsch, dass es am Freitag (bei Eurer Kamikaze-Aktion ;-)) glimpflich abgelaufen ist. Mit der Zolleinigung soeben könnte das weitergehen morgen. Für mich dennoch zu viel Risiko, aber da ist jeder Jeck anders.
Die These, dass schon alles eingepreist ist, durfte man in den vergangenen Wochen und darf man mE auch jetzt in Frage stellen: es gibt bisher null Indikationen zu 2026 (außer „Übergangsjahr“), wir wissen nicht, was beim Capital Markets Day rauskommt, noch wurde die Dividende für 2025 nicht einkassiert, ggfs kommt noch von Analysten etwas und die FK Situation ist für mich auch noch nicht ganz geklärt.
@2much4u: Du hast das Jahr 2025 zu einem „Übergangsjahr“ gemacht, jetzt hat der neue CEO dem quasi widersprochen. Für ihn ist 2026 das „Übergangsjahr“ und 2025 ein „Reset-Jahr“. Interpretiere ich derart, dass auch in 2026 keine vernünftige Profitabilität zu erwarten ist, sondern frühestens in 2027. Damit ist die investment story um ein Jahr hinausgeschoben worden, oder?
P.S. Wenn Dir schon klar war, dass solche Zahlen kommen und die Dich nicht überrascht haben: ruf mich gerne das nächste Mal vorher an, damit ich mich positionieren kann, wenn ein Unternehmen dieser Größe auf einmal ne Milliarde weniger Umsatz und ne halbe Milliarde weniger EBIT guidet ;-)
@Koeln, ob das ein „kitchen sink“/“reiner Tisch“ ist – oder eine wirklich realistische Guidance wird man wohl erst im Verlaufe des Jahres bzw. Anfang 2026 sehen. Puma hat in H1 rund 100 mio adj. EBIT produziert, war im zweiten Quartal aber schon bei -13 Mio. Würde bedeuten, dass bei -50 Mio adj. EBIT in Q3 und Q4 die Prognose eines negativen adj. EBITs bereits eintreten würde. Die Zoll-Thematik kam erst im April auf und auch der Währungseffekt bei EUR/USD bei aktuell fast 1,18 hat sich erst nach Ende Q2 so richtig entfaltet. Soll heißen, dass ich ein negatives adj. EBIT für das Gesamtjahr 2025 gar nicht mal als worst case scenario, sondern durchaus als realistisch sehe (muss aber zugeben, dass ich die Saisonalität bei Puma nicht gut kenne, Stichwort: Weinachtsgeschäft).
Aber klar, das ist ein beliebtes Mittel zum Start eines neuen CEOs, um später mit „Prognose erreicht“ oder „über den Erwartungen liegenden Zahlen“ zu glänzen bzw. credibility aufzubauen. Anekdote am Rande: das dachte man beim neuen Evotec CEO auch, aber der musste nach drei Monaten seine „kitchen sink“ Guidance für den Umsatz schon wieder einkassieren.
@lordslowhand, danke für Deine Rückmeldung am Freitag bzgl Nettoverschuldung. Mir ging es nicht um den Vergleich mit Nike oder adidas, sondern um die absolute Zahl. Hatte nur auf die Schnelle bei marketscreener eine Zahl von 1,3 Mrd. gesehen mit der Konsenserwartung, dass die Zahl 2026/27 stabil bleibt. Nun hat das Management aber gefühlt, irgendwo 0,5-1,0 Mrd. EBIT im Zeitraum 2025-27 aus der Guidance genommen, so dass man mE einen weiteren Anstieg der Verschuldung rechnen muss.
Zur Dividende: mit 247 Mio Nettoverlust im ersten Halbjahr und der Guidance, dass H2 schlimmer als H1 wird, dürfte Puma wohl über eine halbe Milliarde Nettoverlust in 2025 berichten. Glaubt jemand, dass bei einer halben Milliarde Euro Nettoverlust eine Dividende für 2025 gezahlt wird/werden kann? Diese Info wird noch kommen, gilt ggfs auch für 2026 (aber beides mag bereits eingepreist sein).
Die Frage, die ich mir noch stelle: muss man sich einen Short bei adidas vor den anstehenden Zahlen zulegen? ZB morgen falls die adidas Aktie w/ der Zoll News positiv reagiert? Zahlen kommen am Mittwoch mE.
P.P.S. Ich empfehle mal die paar Seiten Forum seit Anfang März dieses Jahres zu überfliegen. Kann man mE eine ganze (aus den eigenen Postings) lernen. |