Wenn ich sehe, dass Du Dein Posting mit den Zeilen "Konzernumsatz um 7% eingebrochen" beginnst, kann man ich mir schon die Stoßrichtung deiner folgenden Ausführungen denken. Ein Einbruch sieht für mich anders aus, zumal es einen Gewinnanstieg im Konzern gab.
Festhalten kann man, dass 2018 ein schwieriges Umfeld für den Kunstmarkt war. Das betrifft speziell das zweite Halbjahr. Zudem konnte man in der WFA Online den Umsatz noch nicht groß ausweiten, da Folgeobjekte fehlten. Genau hier in dem hochmargigen Bereich sollte man in Zukunft deutlich Umsatzausweitungen sehen. Insofern ist der ausgewiesene Umsatz gut nachvollziehbar, auch wenn man sich mehr erhofft hätte.
Was möchtest Du uns mit dem Satz zum Warenbestand mitteilen? Die Höhe des Warenbestandes sehe ich als unproblematisch an, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Wertansätze realistisch sind. Hegst Du hier Zweifel? Bei einem Geschäftsmodell wie dem der WFA ist ein hoher Warenbestand, der teilweise über Jahre in der Bilanz verbleibt, doch völlig normal. Es gibt ja keine verderbliche Ware. Im Gegenteil, häufig wird Kunst über die Zeit wertvoller.
Das Thema mit den Verbindlichkeiten hatten wir schon wiederholt. Nach wie vor hat meines Erachtens das Verhältnis von Verbindlichkeiten zum Gewinn keine Aussagekraft, denn jeder Gegenstand, der auch ohne Gewinn verkauft wird, ermöglicht eine Tilgung der Verbindlichkeiten. Insofern spiegelt dieser Faktor nicht die Fähigkeit wider, Schulden zu tilgen. Und wir können festhalten, dass allein die Vorräte die Verbindlichkeiten um etwa 7 Mio. Euro übersteigen, was auch die Basis sein sollte, warum die WFA sich so günstig refinanzieren kann. Du kannst übrigens gern mal die gleichen Relationen bei DAX-Unternehmen heraussuchen. Zudem ist die isolierte Betrachtung der Höhe der Verbindlichkeiten hinterfragenswert. Die Gesamtverbindlichkeiten sind um 600.000€ angestiegen und die Vorräte um 300.000€. Dazu gibt es einen Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände um 800.000€ sowie eine Erhöhung des Kassenbestandes um 1,1 Mio. Euro. Also ich kann nur erkennen, dass die Vermögenswerte deutlich schneller ansteigen als die Verbindlichkeiten, was sich auch in der permanent steigenden EK-Quote widerspiegelt. Da sieht man, dass das Unternehmen nachhaltig gut geführt wird, auch wenn das H2 sicher kein gutes Halbjahr war. Das lässt sich aber durch den markt sehr gut erklären.
Ich habe mir jetzt Deinen Schlusssatz zu Herzen genommen: "Jeder sollte selbst einmal dieses Zahlenwerk differenziert analysieren und sich seine eigen Meinung hierzu bilden und nicht blind auf Äußerungen in Foren vertrauen." Genau das habe ich gemacht und kann Deine Anmerkungen zu den Zahlen nicht nachvollziehen, insbesondere vor dem Umstand, dass die Zukunft bei Anbindung weiterer Künstler an die WFA Online kriegsentscheidender für den Kurs sein sollte, als das Zahlenwerk 2018.
Wen meinst Du eigentlich mit Vielschreiber? Und wessen Prognose wurde konkret drastisch verfehlt? |