Ich würde mich sehr freuen, wenn in diesem Thread nicht nur die fundamentalen Werte von JinkoSolar für deren Bewertung ins Auge gefasst werden, sondern wenn der Blick über den Tellerrand hinaus gehen würde! Es wären Diskussionen schön, die sich nicht nur ums bloße Wachstum in Sachen Absatz/Umsatz/Gewinn drehen, sondern wenn die Gesamtmärkte und das Weltgeschehen verstärkt in die Betrachtungen einfließen wüden, denn m.E. nach hat das bei Jinko nahezu den gleichen Einfluss wie die fundamentalen Daten. In Deutschland kennt die Medienwelt derzeit leider nur ein Thema - "Griechenland". Das Griechenland pleite ist und faktisch nur mit einem Schuldenschnitt und vor allem ohne Euro (Grexit) wieder auf eigene Beine kommen kann, sollte inzwischen auch dem letzten "wir-sind-ein-Europa-Anhänger" schmerzlich klar geworden sein. Bei einer Verschuldung von >170% vom BIP ist man finanziell tot... und jede künftige Maßnahme Seitens der EU, EZB, IWF wäre ein fauler Kompromiss (Gesichtswahrung von Frau Merkel und Co) oder besser gesagt der Einstieg in eine Transferunion! Sprich die Schulden Griechenlands werden innerhalb der EU sozialisiert und das Drama nimmt kein Ende! Aber man sollte trotz aller Schwierigkeiten die Aufmerksamkeit mehr auf andere Themen legen, die viel bedeutender sind ... bzw. werden! Das ganze "Problem" Griechenland ist für die Finanzmärkte im Grunde kalter Kaffee. 350Mrd € klingt viel, ist aber "nur" die Hälfte dessen, was damals allein durch die Lehman-Pleite über Nacht verbrannt wurde! Viel wichtiger ist, dass die Börsen seit Monaten darauf vorbeireitet sind, dazu sind die Verbindlichkeiten der Banken "Dank" der ersten beiden Hilfspakete auf ein Minimum reduziert, die Investoren haben sich längst in Stellung gebracht und abgesichert....außer eine erste schreckhafte Reaktion der Märkte auf einen defintiven Grexit würde nicht viel passieren. Im Gegenteil. Ich bin der festen Überzeugung, dass nach einem Grexit die Kurse ziemlich schnell über die heutigen Niveaus steigen würden, da endlich Klarheit herrschen würde und das schwächste Glied aus der Kette raus wäre. Gleiches gilt für den Euro-Kurs! Für die Wirtschaft (aus Sicht der Unternhemen) hat Griechenland ohnehin keinerlei Bedeutung. In der EU macht es je nach Quellenangabe zwischen 1 und 1,5% aus, in Amerika bewegen wir uns sogar nur im Promille-Bereich. Allein durch die Sanktionen gegen Russland haben die DAX-Unternehmen ein vielfaches dessen zu tragen! Darüber spricht nur kein Politiker gerne, weil man sich unangenehme Fragen gefallen lassen müsste. Europa verhängt gegen Russland auf Drängen der USA Sanktionen gegen Russland, während die USA selbst ihre eigenen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland 2015 stärker ausgebaut haben als all die Jahre zuvor. Kein land profitiert von den Sanktionen der EU gegen Russland mehr als die USA. Ist schon makaber. Aber darüber in den Medien zu berichten, hätte natürlich weit weniger "Charme" als Griechenland an den Pranger zu stellen ;) Aber genug dazu...zurück zur Jinko.
Ich hoffe schon allein das Beispiel zeigt, wie "klein" das Problem Griechenland eigentlich ist. Das der DAX auf pol. Statements/Meldungen zum Thema Griechenland mit 2-3% Plus oder Minus reagiert, ist doch ganz normal. Politische Börsen haben aber in aller Regel kurze Beine. Und die Korrektur im DAX seit April hätten wir auch ganz ohne Griechenland bekommen. Von viel größerer Bedeutung ist, was gerade an der Börse in China passiert. Massiver Kapitalabfluss und 30% Minus in 3 Wochen! Darüber spricht in den Medien niemand! Hierzulande "heulen" lieber alle, weil der DAX seit 3 Monaten absolut "gesund" in einer Bullenflagge um gute 10% korrigiert. (PS: wir sehen im August m.E. mind. 10600, eher 10400 vllt sogar 10000). In China wurde in 3 Wochen das dreifache abgegeben und die Kacke ist dort mächtig am Dampfen. Der Staat greift regulierend ein, Broker tätigen Stützungskäufe in Mrd-Höhe, viele Aktien wurden sogar vom Handel ausgesetzt...nichts hilft bislang...und wer weiß was noch alles kommt. Jeder sollte sich diese Maßnahmen genau vor Augen führen und überlegen was da noch kommen könnte. In diesem Umfeld große Beträge auf Jinko zu setzen halte ich für hochriskant....auch wenn eigentlich die Aussichten gut sind., wie ich selbst weiß. Das Investoren in solchen Märkten das Weite suchen bzw von hochverschuldeten Firmen aus solchen Ländern die Finger lassen ist klar. Und ganz schnell wird am Markt aus einem vermeintlich viel zu "günstigen" KGV von 7 ein viel zu hohes. Ich möchte hier noch gar nicht von eventuellen Verstaatlichungen sprechen...aber ganz abwägig ist selbst dieser Gedanke für mich nach den Geschehnissen der letzten Tage nicht mehr. Was aber m.M. nach inzwsichen fraglich ist, ob beispielsweise die hochgesteckten Zubauraten im Bereich Solarwirklich zu realisieren sind, wenn die Börse weiterhin im freien Fall sein wird, oder ob die Mittel dann doch eher anderweitig eingesetzt werden! Die 7% Minus gestern zeigt wie nervös der Markt ist. Klar kann es genauso schnell nach oben gehen....aber wir sehen auch mal schnell über Nacht die 23USD und wir befinden uns im freien Fall. Ist echt sehr riskantes derzeit...deshalb sollte man das Invest bei Jinko m.E. auf ein Minimum reduzieren. Das solls für´s erste gewesen sein...
Eure Meinungen hierzu und zu allen anderen Themen, die die Kurse beeinflussen, würden mich freuen! |