Hier mal in einer Tabelle die Q3-Zahlen zusammengefasst im Vergleich zu den Q1 und Q2-Zahlen: Angaben in Mio. $ | Q3 2010 | Q2 2010 | Q1 2010 | | Umsatz | 358,7 | 253,9 | 206,6 | Bruttomarge | 32,5% | 30,2% | 17,1% | EBIT | 86,4 | 52,5 | 21,2 | EBIT-Marge | 24,1% | 20,9% | 10,2% | Nettogewinn | 60,1 | 36,1 | 11,8 | Umsatzrendite | 18,5% | 14,2% | 5,7% | EPS | 0,70 | 0,42 | 0,14 | | Produktionskosten: Polysilizium | 45 $/kg | 60 $/kg | 75 $/kg | Herstellung (Polysilzium) | 269 t | 162 t | 118 t | Auslieferung: Wafer Module | 226,6 MW 98,3 | 206,7 MW 50,6 MW | 185,0 MW 15,4 MW | Eigenkapital | 513,2 | 447,6 | 408,1 | Eigenkapitalquote | 33,1% | 31,0% | 30,7% | Nettoverschuldung | 330,6 | 405,9 | 480,0 | ADS-Aktien | 86,5 | 86,4 Mio. | 86,3 Mio. |
Die Zahlen sind mal wirklich Spitzenklasse. Alle wichtigen Zahlen von Umsatz über Gewinn, den Margen bis zu den Cash Flows haben schon wesentlich mehr als überzeugt. Dazu kommt noch der Ausblick mit einem Umsatz von 340 bis 360 Mio. $ in Q4, was dann letztendlich zu einem Jahresumsatz von rd. 1,2 Mrd. $ führen wird. Erwartet wurde ein Jahresumsatz von 1,05 Mrd. $. Was mir bei Renesola sehr gut gefällt ist die Expansionsstrategie. Es wird nicht zu schnell ausgebaut und die Expansion wurde in diesem Jahr nur mit erzielten Cash Flow finanziert. Bis jetzt wurden 86,7 Mio. $ investiert und bis Ende des Jahres noch mal 51,1 Mio. $ in die Erweiterung der Produktionskapazitäten (Polysilizium, Wafer und Module). Insgesamt wird Renesola also in diesem Jahr 137 Mio. $ investieren. Renesola hat aber in diesem Jahr einen operativen Cash Flow von 287 Mio. $ generiert (in Q3 118,7 Mio. $). So konnten die Nettoverbindlichkeiten schön reduziert werden trotz der Expansion in allen Geschäftsfelder. Gegen Ende des Jahres wird Renesola noch eine Nettoverbindlichkeit von um die 250 Mio. $ bzw. 180 Mio. € haben. Somit sieht auch alles bilanziell richtig gut aus wie auch die ordentliche Eigenkapitalquote mit 33% belegt. Ist schon echt sehr gute Arbeit vom Renesola-Management, dass trotz sehr stark steigenden Umsätzen und somit einer Bilanzverlängerung die Eigenkapitalquote in diesem Jahr sogar gesteigert werden konnte. Wenn man da mal Solarworld zum Vergleich heranzieht, dann sieht das nicht so aus, denn bei Solarworld fällt die Eigenkapitalquote kontinuierlich. Ist zwar auch nicht schlimm, denn Solarworld hat auch eine Eigenkapitalquote von um die 32%, aber wie gesagt es ist schon eine sehr gute Arbeit des Renesola-Management bei stark steigenden Umsätzen die Eigenkapitalquote zu steigern. Vor einem Jahr lag die Eigenkapitalquote von Renesola bei 28%, aber der Umsatz betrug gerade mal die Hälfte. Geht man von einem Q4-Umsatz von 360 Mio. $ und einer Bruttomarge von 32% für Q4 aus, dann kommt man wie in Q3 auf einen Gewinn je Aktie von 0,70 $ (erwartet wurde ein EPS von 0,52 $). Wäre aufs Gesamtjahr 2010 gesehen ein EPS von 1,92 $ (erwartet wurde ein EPS von 1,50 $). Das würde bei einem Kurs von 20 $ - aktuell an der Wallstreet wird für die Renesola-Aktie 14 $ bezahlt (Aufschlag von 8% gg. gestern) - ein 10er KGV ergeben. Also Luft nach oben wäre bewertungstechnisch noch genügend für den Kurs. Bei der Bruttomarge gab Renesola für Q4 wie schon im August für Q3 eine Zielspanne von 30 bis 32% an. Da gegen Ende des Jahrs die Preise entlang der kompletten Wertschöpfungskette bei Renesola wohl nachgeben werden dürfte die Bruttomarge von 32,5% aus Q3 nicht ganz zu halten sein. Auf der anderen Seite wird aber in Q4 deutlich mehr Polysilizium produzieren wie in Q3 (550 t erwartet in Q4 gegenüber 270 t in Q3) und das sollte schon alleine wegen der hohen Polysiliziumpreise und der höheren Menge die Bruttomarge in Q4 sehr hoch halten können, denn in der Polysiliziumsparte sind die Gewinnmargen extrem hoch (Produktionskosten von 45 $/kg - aktueller Verkaufspreis am Spotmarkt 85 $/kg, wobei Renesola längerfristige Verträge hat und so sicherlich nicht einen Durchschnittspreis von über 80 $/kg erhalten wird). |