Zunächst einmal zum Thema Dividende: Aurelius schüttet regelmäßig einen gewissen Grundbetrag aus (Basisdividende), dazu kommt ein erfolgsabhängiger Teil, die Partizipationsdividende. Selbstverständlich hoffe ich auf eine hohe Dividende von 4-5 Euro, schließlich bedeutet das gleichzeitig zwingend, dass Aurelius erfolgreiche Exits melden konnte, oder anders ausgedrückt: Das Geschäftsmodell hat (mal wieder) funktioniert. Ein langsames "ausbluten" durch Dividende sehe ich bei Aurelius nicht, da der Erfolgsanteil ja recht groß ist und die Dividende damit gerade NICHT durch die Substanz bezahlt wird. Das Einbehalten der Dividende wäre nur dann sinnvoll, wenn Aurelius das Geld intern besser verzinsen könnte, sei es durch operative Maßnahmen oder durch Aktienrückkäufe. Aktienrückkäufe finden bereits regelmäßig statt, lohnen nur bei entsprechender Marktentwicklung und sind nach oben hin begrenzt. Blieben die operativen Maßnahmen, auch hier hat Aurelius eine Grenze von Portfoliounternehmen, die sie sinnvoll/effektiv betreuen können. Eine aufkommende Rezession würde demnach den Kreis potentieller Übernahmekandidaten selbstverständlich erweitern, Aurelius hätte mehr Auswahl, aber eine (drastische) Erhöhung der Portfoliounternehmen ist nicht zu erwarten. Wie bereits erwähnt bewerte ich genau deshalb die Bereinigung des Portfolios von sogenannten Nieten leicht positiv. Es wird mit jedem Verkauf wieder ein Platz frei für eine neue Restrukturierung mit mehr Potential, und solange keine der großen Unternehmungen eine solche Niete wird, gerät Aurelius nicht aus dem Gleichgewicht. Summa summarum sehe ich nicht, weshalb Aurelius jetzt zwingend einen deutlich größeren Cashbestand aufbauen müsste, und würde demnach eine hohe Dividende - bei Vorliegen der oben beschriebenen Parameter - begrüßen.
Bleiben einige letzte Sätze zu der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung: Tatsächlich ist es doch so, dass die Nervosität vor allem auf den Märkten existiert, wie von einem Vorposter richtig festgestellt. In Deutschland haben wir mit dem Auto- und dem Bankensektor zwei Problemkinder mit spezifischem Malheur, dazu kommt noch ein Dax-Schwergewicht wie Bayer, dass durch die Monsantoübernahme ins Schlingern gerät, und schon hat man Katerstimmung respektive Panik. Das beschränkt sich aber eben weitgehend auf Deutschland, selbst in GB sind die Verhältnisse in Anbetracht des Brexit-Chaos noch relativ stabil. Italienkrise und Geldwesten sind auch eher lokale Phänomene, die keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben sollten. Bedeutet die ganzen Negativmeldungen der letzten Wochen sind (für mich!) eher ein Sturm im Wasserglas. Viel gefährlicher (für die Weltwirtschaft) wären m.E. Schieflagen/Eskalationen in China oder den USA. Nun sind das beides Länder, deren politische Führungen man nicht gerade symphatisch finden muss, auch bergen beide Regionen spezifischen Sprengstoff in Form von Schulden- respektive Immobilienblasen, aber die wirtschaftlichen Daten an sich sind derzeit alles andere als beängstigend. In den USA boomt die Konjunktur, und selbst Trump-kritische Stimmen wie Ken Fisher sehen mehr Anzeichen, dass diese Entwicklung im kommenden Jahr anhält, als dass es zu einem tatsächlichen Crash kommt. Klar gibt es auch die Gegenstimmen wie Mr. Dax oder Dr. Doom - aber die warnen schon seit 10 Jahren, und wenn der Crash dann eintreten sollte und die Märke korrigieren, wird man trotzdem nicht mehr das Kursniveau von pre-2008 erreichen. Wie gesagt, nur meine Meinung. |