Im Beitrag #7741 hatte Prüferlein mitgeteilt, dass er sich soeben von seinen VW-Anteilsscheinen getrennt hat. (Der Post wurde kurz danach gelöscht wegen angeblich "Unerwünschte Wortwahl/Inhalt", wobei ich nicht wüsste, was an dem Text zu beanstanden sein sollte).
Natürlich ist der Kurs derzeit alles andere als zufriedenstellend, und der Kursverlauf erst recht nicht, aber - und ohne hier ein Echo von Radio Wolfsburg werden zu wollen - mir stellt sich da die Frage, warum man gerade jetzt verkauft? Die weltpolitische Lage ist "unklar", die weltwirtschaftliche Lage ist "unklar", die nationale wirtschaftliche Lage ist "unklar" und auch die nationale politische Lage ist "unklar". Hier frage ich mich z. B. wie lange es die deutsche Politik noch durchhält, mehr oder weniger gegen den politischen Willen des Volkes zu handeln oder wie lange es noch dauert, bis sich das Volk zur Wehr setzt (die Franzosen haben ja schon mehrfach vorgemacht, wie so etwas geht) - oder ob die deutschen Politiker tatsächlich weiter nach dem Motto "mabab" (make AfD bigger as before) verfahren wollen. Aber diese Auswirkungen verspüren doch ALLE Unternehmen. Warum macht man seine Sachinvestition zu Bargeld in dieser Zeit hoher Inflationsraten? Und warum verkauft man gerade Anteile eines Unternehmens, das "systemrelevant" ist, noch dazu, wenn dieses Unternehmen ertragsreich ist, d. h. Gewinn abwirft? Nichts für ungut, aber ich halte diese Entscheidung für nicht optimal, denn auch wenn niemand das diesjährige Jahres-Tief kennt, so ist es doch eher unwahrscheinlich, dass wir noch deutlich tiefere Kurse sehen werden. Vom Jahres-H bei 110 EUR auf jetzt ca. 88 EUR hat VW 20% verloren. Das 52-W-Tief lag bei ca. 80 EUR und so tief wie heute lag der Kurs selbst beim Gipfel der Corona-Hysterie nicht. Also: was soll da noch groß passieren? Ich habe heute z. B. wieder meinen VW-Anteil erhöht, d. h. eine Tranche zu 89,32 und eine weitere zu 88,32. Allerdings ist VW derzeit ohnehin meine bevorzugte "Trading-Aktie". Aus meiner Sicht ist der Kurs so irrational niedrig, dass er sich dort nicht lange halten kann. Und die Pessimisten unter euch ergänzen jetzt wohl meinen letzten Halbsatz mit den Worten "und auch noch auf unter 80 absinken wird". Also: Schreib' doch mal bitte, was dein "Scheidungsgrund" war; nich interessieren nämlich die Beweggründe und Strategien der anderen sehr.
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