Wie mir ein pensionierter Amtsrichter treffend aufgab: Jeden Paragraphen erst einmal bis zum Ende lesen! Hier angewandt: Jeden Threat einmal bis zum Anfang verfolgen. Also mein Patzer. Von älterer Bauart, sind mir diese Diskussionen schon aus den 1950er / 1960 er Jahren geläufig. Ein Seitensprung zu http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-10/...mney-tv-debatte/seite-2 Seite 2/2: Der Deutsche debattiert nicht, er kritisiert http://www.ethansen.de/ a) Häufig konzentiert sich Kritik auf negative Aspekte und verdrängt die positiven. b) Bei geschichtlichen Betrachtungen ist die Bewertung zurückliegender Verhältnisse aus unserer Zeit, aus unseren Lebensumständen, aus der aktuellen geistigen Welt nicht angemessen und führt zu einer verengten Bewertung. Nun verkürze ich selbst: Die Alliierten hatten zunächst die klare Zielvorstellung, Deutschland zu besiegen und zu zerschlagen und dauerhaft zu entmachten. Symbolisch (sehr simplifiziert) steht dafür der Morgenthau-Plan. Es gab mehrere Konferenzen und etliche Entwürfe auch auf amerikanischer Seite. Der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft / Industrie war auch für die Siegermächte, vorzugsweise für die USA, vorteilhaft: Die festgeschriebene Währungsparität 1 USD = 4,20 DM machte Deutschland gemessen an den USA zu einem Billiglohnland und begünstigte beispielsweise die legendären VW-Exporte über Emden in die USA. Weiterhin wurde in Deutschland günstig eingekauft, nicht nur privat sondern auch Unternehmen wurden aufgekauft oder US-Niederlassungen etabliert. Kann man auch als Reparationsleistung betrachten: US-Zuckerbrot versus Sowjet-Peitsche. ------ Wenn man Vorläufer unserer Gesellschaftsordnung und des heutigen Staatsverständnisses betrachtet, sollte man auch an die Schweizerische Eidgenossenschaft denken, die auch einen Teil des "deutsch-kulturellen" Raumes darstellt. Eine Zeit verbrachte ich in Zürich, die Schweizer Basisdemokratie beruht auf einer 700-jährigen Entwicklung, ist aber deutlich unterschieden vom Selbstverständnis im Vereinigten Königreich. Der große Schub begann im Zeitalter der Aufklärung, und zwar im gesamtem europäischem Raum. Nicht zufällig ist dieses freigeistige Europa die Brutstätte für gedankliche und politische Freiheit, für die Forderung nach Gleichheit. Leider gab / gibt es viele Rückfälle. Meine Jugend verbrachte ich in Göttingen. Deshalb weise ich auf "Die Göttinger Sieben" als Symbolfiguren stehen für Streben nach Liberalisierung und Bürgerrechte in der Landesverfassung. Der Rückfall kam spätestens 1933. Meiner Erinnerung nach berichten Quellen von ca. 51% der Stimmen für die NSDAP bei einer FREIEN WAHL!! Nach dem Krieg kamen auch bekennende Nazis sofort wieder zu Amt und Würden. Oberbürgermeister Jungmichel war bekennder aktiver Nazi http://www.sopos.org/aufsaetze/45f66ca4c89c0/1.phtml Eines seiner Pamphlete (Rassenhygiene im Krieg) liegt bei mir verbuddelt im Archiv. Jungmichel wurde Ehrenbürger der Stadt (s. o.). Auch der ehemalige ASTA-Chef, Juso-Vorsitzende und "lupenreine Demokrat" Gerhard Schröder wurde Ehrenbürger dieser "ehrwürdigen" Stadt, er trug sich freudig erregt ein, ein paar Seiten hinter Jungmichel. Ein wahrhaftiger Charakter mit Vorbildfunktion! Weiter will ich mich da nicht festbeißen. Außerdem bin ich von Eurem Thema abgewichen. |