American Airlines und US Airways öffnen einander die Bücher
Ein Zusammenschluss zwischen den beiden US-Fluggesellschaften American Airlines und US Airways wird immer wahrscheinlicher. Nachdem US-Airways-Chef Doug Parker seit Monaten für eine Fusion trommelt, gewähren die beiden Unternehmen sich nun gegenseitig Einblick in ihre Bücher. Das ausdrückliche Ziel lautet, ein Zusammengehen auszuloten. Es gebe allerdings keine Garantie, dass das Vorhaben auch gelinge, erklärten die Gesellschaften am Freitag.
Die Aktie von US Airways stieg um 3 Prozent. Die Gesellschaft ist seit langem auf der Suche nach einem Partner - denn beinahe alle namhaften Rivalen haben sich mittlerweile zu größeren Konzernen zusammengeschlossen. Das sorgt etwa für bessere Konditionen beim Flugzeugkauf oder senkt die Betriebskosten, weil zum Beispiel das Buchungssystem oder das Wartungspersonal gemeinsam genutzt werden kann. So schluckte Delta die kleinere Northwest Airlines und United verschmolz mit Continental.
American Airlines steht aus einem einfachen Grund auf der Liste von US Airways ganz weit oben: Der American-Mutterkonzern AMR ist pleite. Was auf den ersten Blick wie ein wahnsinniges Vorhaben wirkt, lässt sich leicht erklären: Das US-Insolvenzrecht nach dem sogenannten Chapter 11 ist darauf ausgelegt, dass sich Unternehmen von ihren Bürden befreien und neu durchstarten können. So drücken American hohe Personalkosten. Tausende Jobs sollen deshalb wegfallen. Die Gläubiger müssen allen Plänen aber zustimmen.
US Airways und American Airlines sicherten einander zu, während ihrer Gespräche mit niemand anderem über eine Fusion zu verhandeln. Interesse an einer Beteiligung an American Airlines hatte zwischenzeitlich auch der Mutterkonzern von British Airways und Iberia gezeigt, die International Airlines Group (IAG) (IAG). American Airlines war im November pleitegegangen. Der Flugbetrieb läuft jedoch unvermindert weiter./das/DP/stw
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AXC0237 2012-08-31/16:31
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