Also wenn ich größere Mengen Kohle in einen "Fluchthafen" bringen wollte, dann würde ich eher Richtung Skandinavien gehen anstatt Richtung Schweiz.. Fluchtwährungen als Indikator - 27.02.2012 (Wirtschaftsblatt) http://www.wirtschaftsblatt.at/home/boerse/rohstoffe/fluchtwaehrungen-als-indikator-508864/print.do Die norwegische Krone notiert zum Euro auf Allzeithoch, der Schweizer Franken kommt nicht vom Fleck. Auf den ersten Blick sieht ja wirklich alles nach Flucht aus dem Euro aus. Bestes Beispiel ist hier wohl die norwegische Krone, die zum Euro einen neuen Höchststand erreicht und seit dem Tief Ende Dezember 2008 um rund 34 Prozent aufgewertet hat. Ähnlich verhält es sich mit der Schweden-Krone. Flucht alleine kann es aber nicht sein, das die Währungen der skandinavischen Länder derart in die Höhe getrieben hat. "Grundsätzlich sind Norwegen und Schweden für institutionelle Käufer nicht liquide genug. Hier spielt der gestiegene Ölpreis doch eine größere Rolle. Wenn es einem Land gut geht, dann kauft man auch die Währung, und das ist bei Norwegen der Fall", erklärt Beat Siegenthaler, Währungsexperte der UBS. Ein Blick zurück auf 2008 zeigt, dass beide Währungen als sicherer Hafen nicht angesteuert worden waren, sie hatten extrem stark zum Euro verloren. Geflüchtet wurde damals in den Franken und den Yen. Dass Norwegen jetzt aufgrund der starken Krone ähnlich wie die Schweiz einen Höchstkurs festsetzen könnte, damit die Exportwirtschaft nicht zu leiden beginnt, ist unwahrscheinlich. In einer Zeit, wo das Wort Währungskrieg immer öfter in den Mund genommen wird, dürfte die Schweiz die einzige Ausnahme bleiben. "Natürlich hätte jeder gerne eine schwächere Währung, damit die Exporte rund laufen. Japan würde das nur zu gerne tun. Nur können die G7 dem Yen nicht erlauben, was man Chinas Yuan verbietet", meint Siegenthaler. Die Schweizerische Nationalbank hält derweil nach dem Abgang von Präsident Hildebrand führungslos an der Euro-Franken-Grenze von 1,20 fest und wird diese so lange verteidigen, bis die Wirtschaft wieder robust aufgestellt ist. Eine weitere Schwächung in Richtung Kaufkraftparität von 1,35 ist laut dem UBS-Experten derzeit unwahrscheinlich. Aussie zuletzt schwächer Interessant auch der Blick auf den australischen Dollar, der immer dann zulegt, sobald die Risikofreude steigt. So gesehen hat sich die Lage seit Anfang 2009 drastisch verbessert, zum Euro verbuchte der "Aussie" ein Plus von 65 Prozent. Seit einigen Tage zeigt die Währung allerdings einige Schwächen, was durchaus mit den etwas dürftigen Aussichten für Europa zusammenhängt. Während gegenüber dem Euro der Abstand zwischen Kurs und 200-Tage-Linie bereits derart auseinanderklafft, dass eine Abschwächung ziemlich wahrscheinlich ist, hat der Aussie-Dollar zum US-Pendant gerade ein Golden Cross verdaut, was steigende Kurse prognostiziert. Auch das ist mit den positiveren US-Aussichten erklärbar. Nicht viel anders präsentiert sich der kanadische Dollar, der wie der Aussie als Fluchtwährung par excellence gilt. Beide Währungen bewegen sich zum Euro tendenziell ähnlich wie die Aktien-und Rohstoffmärkte, an denen ebenfalls die Stimmung in den vergangenen Tagen leicht gesunken ist. Als sichere Häfen eignen sich Norwegen-Krone, Aussie-Dollar, kanadischer Dollar und Schweizer Franken nach wie vor. Große Währungsgewinne sind derzeit aber nicht in Sicht. |