v. 2.6., Quelle: http://www.hwd-ag.de/page.php?id=news/news&nid=2
Interview mit dem CEO von AuDAX Resources, Dr. Wolfgang Zimmer
-Herr Dr. Zimmer, AuDAX Resources hat sich seit seinem Börsengang im Jahr 1987
zunächst auf die Exploration von Gold- und Industriemetallen in Westaustralien
spezialisiert, operiert aber unter ihrer Ägide seit einigen Jahren verstärkt im Bereich
Öl- und Erdgasexploration. Wie kam es zu dieser strategischen Neuorientierung?
Im Jahr 2007 habe ich die tunesischen und italienischen Öl und Gasprojekte in die
AuDAX Resources Ltd eingebracht und übernahm in Absprache mit den damaligen
Direktoren der AuDAX die Position des CEO/Managing Directors. Man könnte es
auch als einen freundlichen reverse take over bezeichnen.
- Nachdem sich AuDAX gemeinsam mit anderen Partnern einige aussichtsreiche
onshore- und offshore-Projekte in Australien, Tunesien und Rumänien gesichert
hatte, sicherte sich das Unternehmen zuletzt 30 Prozent am Lambouka-Projekt
im Mittelmeer. Welches Potential sehen Sie für das zwischen Tunesien und Italien
gelegene rund 617 Quadratkilometer große Gebiet?
Unsere Konzessionen im Mittelmeer zwischen Tunesien und Italien sind eine der
wenigen Gebiete weltweit mit sehr hohem Potential wo noch größere Funde möglich
sind. In diesen Konzessionen wurde aus verschiedenen eher administrativen Gründen
seit 1982 keine Bohrung mehr vorgenommen. Wir sind deshalb besonders stolz,
dass es uns gelungen ist diese Konzessionen zu gewinnen. Es scheint auch noch
nicht besonders bekannt zu sein dass wir zusätzlich zum Lamboukaprojekt schon ein
Gasfeld in dieser Konzession besitzen, welches 1981 von Shell gefunden wurde.
Damals war offshore Gas wertlos. Mit moderner Standardtechnologie ist es
heutzutage möglich die schon gefundenen Gasreserven in unserer Konzession
höchst wirtschaftlich zu fördern.
- Im Vorfeld der Mitte Juni dieses Jahres beginnenden Probebohrungen wurden
mit Hilfe eines modernen 3D-Verfahrens bereits seismologische Untersuchungen
durchgeführt. Was sind die Vorteile dieser neuen Untersuchungsmethode gegenüber
herkömmlichen Verfahren?
Diese modernste Technologie ist tatsächlich an der Vorfront geophysikalischer
Errungenschaften und ermöglicht uns mit größerer Genauigkeit die Gesteinsschichten
im Untergrund zu interpretieren. Laut unserer Geophysikexperten ist der Unterschied
zwischen der alten, herkömmlichen und der neuen Methode vergleichbar zwischen
Klarheit eines Fernsehbildes aus dem Jahre 1950 und einem aus dem Jahre 2010.
Sehr sexy.
- Wie sind die Ergebnisse dieser Voruntersuchungen zu werten?
Die vorläufigen Ergebnisse haben unsere bisherigen Arbeiten bestätigt und besser
detailiert. Alle unsere Annahmen konnten beibehalten werden und das Risiko wurde
gesenkt.
- Wie hoch schätzen Sie anhand dieser Ergebnisse die Wahrscheinlichkeit ein, dass
man bei diesen Probebohrungen tatsächlich auf Öl- und/oder Erdgasvorkommen stößt?
Wir gehen von einer ausgezeichneten Fundwahrscheinlichkeit von eins in drei aus.
Der weltweite Durchschnitt liegt etwa bei eins in neun. (Ein Fund in neun Bohrungen).
Der Grund dafür ist auch dass wir in einem Gebiet bohren in dem es nachweislich
Öl- und Gasvorkommen mit klar erkennbaren geologischen Strukturen gibt.
- In unmittelbarer Nachbarschaft haben einige namhafte Branchengrößen wie  Eni,
Shell oder auch der chinesische Öl- und Raffineriekonzern Sinopec bereits erfolgreiche Explorationsprojekte durchgeführt. Wie kam es, dass das Lambouka-Gebiet bislang
noch nicht erschlossen wurde?
Der Grund ist einfach und liegt darin, dass sich die potentielle Lagerstätte grenzüber-
schreitend von Tunesien nach Italien erstreckt. Wir sind die Ersten, die beide aneinander-
grenzenden Konzession halten und dadurch auch das Ausmaß der geologischen
Ausdehnung ermessen konnten.
- Wie sieht die Aufgabenverteilung für das Lambouka-Projekt in Zusammenhang mit
den übrigen Projektpartnern Gulfsands (30 Prozent),Carnavale (20 Prozent), Pharmaust
(10  Prozent) und Bombora Energy Pty Ltd. (10 Prozent) aus?  
AuDAX ist Betriebsführer (operator) des Konsortiums und die anderen Firmen sind
stille Teihaber.
- Welcher Betrag wurde bislang in das Lambouka-Projekt und die bisher erfolgten
Explorationsmaßnahmen investiert und wie hoch ist der Anteil von AuDAX daran?
Bisher wurden etwa 6 Mill US$ investiert und unser Anteil beträgt ca. 50%.
- Viele Explorationsunternehmen leiden unter nicht unerheblichen Liquiditätsproblemen.
Wie sieht die Lage derzeit bei AuDAX aus und was wurde von Seiten des Managements
unternommen, um sich künftig finanzielle Spielräume zu sichern?
Die Wirtschaftslage macht vielen der small caps zu schaffen und das Überleben hängt
natürlich nicht nur von der Qualität der assets ab, sondern auch von der Zugangs-
möglichkeit zu notwendigem Kapital. Da AuDAX ursprünglich 100%iger Eigentümer
dieser Konzessionen war, konnten wir unsere Beteiligung schrittweise verringern und
neue Partner gewinnen, die für ihre Beteiligung einen höheren Anteil der Bohrkosten
übernehmen. Wir haben diesen Freitag auch einen Rights Issue an alle AuDAX
shareholder abgeschlossen, der uns zusätzlich 7 Mill. A$ bringen wird. Weiter
haben wir im September 2009 einen Vertrag über eine „Commited Equity Facility"
mit Trafalgar Capital Specialized Investment Fund in Luxemburg, über 20 Mill A$
mit einer Laufzeit von 30 Monaten unterschrieben. Dieses Kapital steht uns zur
Verfügung und kann jederzeit schrittweise abgerufen werden.
- Sind in Zusammenhang mit einer möglichen Öl- und Erdgasproduktion beim
Lambouka-Projekt rechtliche Schwierigkeiten mit Genehmigungsverfahren bei
den italienischen und tunesischen Behörden zu erwarten?
Wir erwarten keine Schwierigkeiten da ein zwischenstaatliches Übereinkommen
zwischen Tunesien und Italien aus dem Jahre 1980 existiert, welches dieses Geneh-
migungsverfahren regelt.
- Sollte die Exploration des Lambouka-Projekts erfolgreich abgeschlossen werden,
wie sehen dann die Pläne von AuDAX Resources aus? Wird man sich an einer Öl-
und Erdgasproduktion beteiligen oder wäre auch ein möglicher Verkauf der Lambouka-
Beteiligung eine mögliche Option für das Unternehmen?
Als Betriebsführer unseres Konsortiums beabsichtigen wir diesen Fund so schnell
als möglich in Produktion zu bringen. Ein Verkauf kommt nur bei außergewöhnlich
guten Angeboten in Frage und es würde sich dabei wahrscheinlich eher um eine
Gesamtübernahme der Audax durch eine große Ölfirma handeln als ein asset sale.
- AuDAX hat sich bereits mehrere interessante Gold- und Kupfer-Projekte in Australien
gesichert und arbeitet bei der Exploration und der Erschließung dieser Properties mit
einigen namhaften Branchengrößen wie beispielsweise Newmont Mining zusammen.
Können Sie uns einen kurzen Überblick über den Stand der Dinge geben. Wie sehen
die weiteren Planungen für diese Gold- und Kupferprojekte bei AuDAX aus?
Wir haben alle Gold-, Nickel- und Kupferprojekte in einer neuen Tochterfirma, AuDAX
Minerals zusammengefasst und einen ´De-mergerprozess´ eingeleitet. Audax Minerals
wird unter einem neuen Namen in den nächsten Monaten in Sydney an die Börse
gebracht. AuDAX Resources wird 40% am neuen Unternehmen halten. Bezüglich
der Entwicklung des existierenden Goldvorkommens ´Milrose´ sind derzeit Diskussionen
mit Newmont im Gange.
Herr Dr. Zimmer, wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch. ----------- Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Keine Kaufs-/Verkaufsempfehlung !!! Im Unterschied zur Straßenbahn wird an der Börse zum Ein- und Aussteigen nicht geklingelt. |