Wie Japetus ja bereits angemerkt hat, hat sich der angekündigte Rückzug von Gulfsands bisher noch nicht negativ auf den ADX-Kurs ausgewirkt. Für mich ist dies momentan auch eine schwer zu bewertende Situation, da ich nicht weiß, wie in einem solchen Fall üblicherweise verfahren wird. Hier mal ein paar Gedankenspiele:
- Bevor die Lizenz ausläuft, sollte Gulfsands logischerweise versuchen, ihren Lizenzanteil noch zu verflüssigen. Auch wenn es bei einem bereits angkündigtem Rückzug nicht einfach sein wird, dafür noch etwas bzw. viel zu bekommen.
- Klappt das nicht bis zum Auslaufen der Lizenz (wovon ich ausgehe) - was passiert dann mit deren Anteil? Angenommen die Tunesischen Behörden wären grundsätzlich dazu bereit, die Lizenz (mit ADX) zu verlängern, was passiert dann mit den 40 % von Gulfsands? Gehen diese einfach zurück an die Behörden und sie verteilen diesen Anteil neu? Hat ADX vielleicht sogar so etwas wie ein Vorkaufsrecht (auch wenn dafür momentan natürlich keine Mittel vorhanden sind)? Ich denke, dass die Lizenznahme direkt von den Behörden finanziell deutlich günstiger ist, als wenn man sich bei einem Unternehmen per Farmin einkauft... belegen kann ich dies allerdings nicht. Japetus, was meinst du dazu?
Daraus ergeben sich für mich die folgenden beiden schwarz-weiß Szenarien (ggf auch etwas dazwischen - hier mal die Extremfälle):
1) schwarz: Gulfsands lässt seine Lizenz auslaufen und die Behörden stimmen einer Verlängerung mit ADX nicht zu. Zum einen aus dem Grund, dass bisher lediglich eine Bohrung stattgefunden hat (Lambouka), zum anderen deshalb, da der Liquiditätszustand von ADX nicht sonderlich rosig ist, d.h. die Aussicht auf eine aktive Nutzung (= Bohrungen) der Offshore-Lizenz ist sehr gering. Zudem müssen die 40 % von Gulfsands ja neu vermarktet werden, was Aufwand bedeutet. Aus Behördensicht würde ich also versuchen, die Gesamtlizenz an einen oder mehrere finanzstarke Untenehmen zu vergeben.
2) weiß: Gulfsands lässt seine Lizenz auslaufen. Kommt ADX an liquide Mittel (z.B. durch Verkauf Chorbane?), könnten sie sich die gesamte Lizenz von den Behörden (günstig?) sichern, vielleicht ginge dieses Einnahmen - Ausgabenszenario mit viel Glück ja sogar 1:1 auf. Die Argumentationsweise gegenüber den Behörden wäre, dass man durch das bestehende Wissen über das Gebiet und den bereits durchgeführten Verhandlungen mit Interessenten zügig einen neuen, großen und finanzstarken Partner finden und somit recht bald eine Bohrung stattfinden könnte. Mit 100% Lizenzanteil wäre ein Farmout von 70 - 85 % an einen großen Partner sicher einfacher und vielleicht ließe sich dadurch der verbleibende Eigenanteil an 1-2 Bohrungen finanzieren.
... leider so viele hätte, wäre, wenns und könnte... Was meint ihr dazu?
Greetz, Osiris |