Selber schuld, wenn du Zusammenhänge nicht erfassen kannst. Es ging hier oben darum: Werden Jugendliche nicht hart genug bestraft oder gar statt bestraft zu werden in Urlaub geschickt.
Einer, der als Intensivtäter auffällt, wurde bisher womöglich nicht schnell genug hart genug bestraft. Da ist aber auch in der Justiz ein Wandel zu beobachten.
Diese Jugendlichen werden aber - falls sie wirklich schwere Straftaten begangen haben, nicht in Urlaub, sondern in den Jugendknast geschickt.
Für Resozialisationsmaßnahmen ÜBER DIE STRAFE HINAUS gibte es relativ strenge Richtlinien.
Hier wird so getan, als gäbe es keine Jugendstrafen. Es sitzen aber über 20.000 Jugendliche wegen Körperverletzung und schlimmerem in den Jugendhaftanstalten - und nicht auf Mallorca. Und unter "mal danebengelangt" zu verstehen, es handele sich um diese Gruppe der schwer kriminellen Jugendlichen, ist pure Unterstellungssucht, um mal wieder ein paar dumme Prollsprüche abzusondern.
Es gibt richtigerweise Programme für Jugendliche, die auffällig wurden - auch strafrechtlich -, aber wo man die Hoffnung hat, dass man sie wieder zurückholen kann. Ich finde, das ist jede Anstrengung wert und ich halte es auch nicht für rausgeschmissenes Geld.
Es gehört auch zu der üblichen aggressionsgeladenen Empörungspose, dann auf die Opfer zu verweisen. Als gäbe es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen beiden. Was ist einem Opfer geholfen, wenn man nicht versucht, jugendliche Straftäter zu resozialisieren und sie stattdessen einer endlosen kriminellen Karriere überlässt? Einfach begrenzte Zeit wegsperren und dann ohne weitere Betreuung oder Kontrolle sich selbst überlassen - ist das dann fair gegenüber zukuünftigen Opfern? Es gehört nunmal zu den Grundprinzipien der humanistischen Tradition, insbesondere Jugendlichen nochmal eine Chance zu geben. Bei sehr vielen klappt das auch, bei anderen nicht. Aber selbst wenn es nur bei 10% (ich kenn die Rate jetzt nicht) klappt, ist das ein Gewinn für die Gesellschaft.
Wer Schariaverhältnisse bevorzugt, ist offenbar nicht intergationsfähig in eine soziale und rechtsstaatliche, moderne Gesellschaft, die auch auf der christlichen Tradition beruht. Saudi-Arabien wäre da für alle, die es gerne so richtig rabiat haben wollen, eine schöne Alternative.
Es stimmt, dass man auch mehr für die Opfer von Kriminaltät tun kann. Es gibt engagierte Gruppen, die das tun und sich dafür einsetzen. Halte ich auch für sehr unterstützenswert. Allerdings ist das gegeneinander aufrechnen von sozialen Aufgaben zwar beliebtes populistisches Gedöns, ist aber eigentlich nur dumm, weil es keinerlei kausalen Zusammenhänge gibt, die das eine auf Kosten des anderen erzwingen würden.
Diese vorgebliche Kausalität ist auch nur ideologisches Gedöns... |