"Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im März um 58,2 Punkte auf einen Wert von minus 49,5 Punkten zurück. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich ebenfalls gegenüber dem Vormonat erheblich verschlechtert. In der aktuellen Umfrage liegt der Lageindikator bei minus 43,1 Punkten und damit 27,4 Punkte unterhalb des Wertes vom Februar. Die jetzt vorliegende Kombination von Erwartungen und Lageeinschätzung mit stark negativen Werten für beide Indikatoren gab es so nur in der Finanzkrise im Herbst 2008. „Der extrem starke Einbruch der ZEW-Konjunkturerwartungen war zu erwarten. Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Mehrheit der befragten Experten derzeit einen auf die Corona-Pandemie zurückzuführenden Wachstumsrückgang des realen BIP von etwa einem Prozentpunkt“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Die Lungenkrankheit Covid-19 treibt in Europa vor allem in Italien ihr Unwesen und sorgt für die mit Abstand höchsten Krankheits- und Todesraten. Nun machen Experten Hoffnung und rechnen schon bald mit einem Höhepunkt der Ansteckungswelle. Auch nach einem sogenannten „Peak" wird die Gesamtzahl der Infizierten zwar weiter steigen, aber nicht mehr so schnell. „Wir erwarten, dass es sich in den kommenden Tagen, bis Sonntag, zeigt, ob sich die Entwicklung verlangsamt", sagte der für die Lombardei zuständige Koordinator Giulio Gallera am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa für seine Region. Die norditalienische Region ist mit über 15.000 Infizierten (Montag) weiterhin am heftigsten betroffen und wurde am 8. März zum Sperrgebiet mit Ausgehverboten.
Wegen der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten.
Die deutschen Kliniken gehen davon aus, dass sich die Zahl ihrer Corona-Patienten bis Ende der Woche verdreifacht. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rechnet damit, dass dann bis zu 1.500 Patienten in den Krankenhäusern behandelt werden müssen. Eine Zahl, die die Kliniken seiner Einschätzung nach verkraften könnten. Die Krankenhäuser seien auf einen solchen deutlichen Anstieg vorbereitet, sagte Gaß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Nun geht es darum, die Kapazitäten der Intensivstationen von Tag zu Tag auszudehnen“. In zwei oder drei Monaten sei es möglich, die Zahl der Intensivbetten von derzeit 28.000 auf rund 34.000 aufzustocken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gibt es derzeit bundesweit 6.012 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus, darunter 13 Todesfälle."
Quelle: DAX mäandert zwischen Plus und Minus - ZEW-Konjunkturindex bricht so stark ein wie noch nie | GodmodeTrader
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