Landebahn im Visier
Die israelische Luftwaffe hat am frühen Morgen einen Angriff auf den internationalen Flughafen von Beirut geflogen. Dabei sind zwei Geschosse auf den Pisten eingeschlagen, der Terminal wurde nicht getroffen. Der Flughafen wurde nach dem Angriff geschlossen. Israels Armee fliegt seit Mittwoch Angriffe in Libanon, nachdem zuvor zwei israelische Soldaten durch die libanesische Hizbullah-Miliz entführt worden waren.
(sda/afd/ap) Die israelische Luftwaffe hat den internationalen Flughafen von Beirut angegriffen. Der Flughafen Rafik Hariri sei gesperrt worden, hiess es aus Kreisen der libanesischen Luftfahrtbehörde. Der Flughafen liegt nahe der südlichen Vorort, in denen die schiitische Hizbullah-Miliz eine Hochburg hat. Das Rollfeld wurde getroffen, so dass der Flughafen geschlossen wurde. Flughafenmitarbeiter berichteten, ein Geschoss sei kurz nach 6 Uhr Ortszeit (5 Uhr MESZ) in eine der drei Start- und Landebahnen eingeschlagen. Kurz darauf sei ein zweites Geschoss niedergegangen. Zwar Flüge mit Kurs auf Beirut seien nach Larnaka auf Zypern umgeleitet worden. Das wichtigste Terminal wurde offenbar nicht getroffen.
Kurz zuvor hatte die israelische Luftwaffe rund um die südlibanesische Hafenstadt Tyrus mehrere Dörfer angegriffen. Am Abend war zudem eine Brücke rund 20 Kilometer südlich von Beirut zerstört worden. Damit sei die Autobahn in den Süden des Landes unterbrochen, teilte die libanesische Polizei mit.
Aussenministerium der Palästinenser angegriffen
In der Nacht bombardierte die israelische Luftwaffe das Aussenministerium der palästinensischen Hamas-Regierung in der Stadt Gaza. Dabei wurde das Gebäude teilweise zum Einsturz gebracht, mindestens 13 Personen im Umkreis wurden verletzt. Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten das Aussenministerium gezielt angegriffen, weil es von der radikalislamischen Hamas zur Planung von Terroranschlägen benutzt worden sei.
Der palästinensische Aussenamtssprecher Taher al-Nunu warf Israel «organisierten Terrorismus» vor, der sich gegen das gesamte palästinensische Volk richte. Ziel sei es, alle Regierungsinstitutionen der Palästinenser nacheinander auszulöschen, um ihnen die Funktionsfähigkeit zu rauben.
Personen im Umkreis des Ministeriums getroffen
Beim Einschlag der Bombe stieg ein Feuerball und anschliessend dichter Rauch zum Himmel auf. Die drei oberen Etagen des neunstöckigen Ministeriums wurden zerstört. Laut al-Nunu hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine Menschen in dem Gebäude auf. Es wurden jedoch auch mehrere Häuser sowie zahlreiche Fahrzeuge in der Umgebung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Dort wurden nach Angaben von Sanitätern mindestens 13 Palästinenser, darunter sechs Kinder, verletzt, zumeist von umherfliegenden Glassplittern. Rettungsmannschaften mit Krankenwagen eilten zum Ort des Geschehens.
Am Mittwoch hatte die israelische Armee ihre Offensive im Libanon gestartet. Sie reagierte damit auf die Entführung zweier Soldaten durch die libanesische Hizbullah-Miliz im israelisch-libanesischen Grenzgebiet. Israel macht die Regierung in Beirut für die Entführung verantwortlich.