Nachricht vom 25.10.2006 | 12:05
Star Energy Vorstandsinterview Illertissen (aktiencheck.de AG) - Die Star Energy Inc. (ISIN US85511V2034/ WKN A0H1KV) ist ein russischer Leser des Artikels: 29
Illertissen (aktiencheck.de AG) - Die Star Energy Inc. (ISIN US85511V2034/ WKN A0H1KV) ist ein russischer Erdöl- und Erdgasproduzent. Mit der Übernahme des Wettbewerbes Volga-Neft konnte das Unternehmen seine Marktposition deutlich verbessern. Manfred Ries vom Profiler Magazin führte das folgende Interview mit Herrn Marcus Segal, CEO und Director der Star Energy Inc.:
Profiler Magazin: Wann wurde Star Energy gegründet und welche Pläne verfolgten Sie vor der Akquisition von Volga-Neft?
Marcus Segal: Star Energy Inc. wurde vor eineinhalb Jahren als ein kleines Erdöl- und Erdgas-Projekt in Texas, USA, gegründet. Unsere Unternehmensvision war auf die Akquisition großer Projekte weltweit ausgerichtet. Volga-Neft passte hervorragend zu dieser Zielsetzung. Während des Erwerbsprozesses von Volga-Neft verkaufte es wieder seine Anteile an der ursprünglichen Liegenschaft in Texas und setzte ein neues Management-Team ein, einschließlich einer neuen Gruppe von US-Investmentbankern.
Profiler Magazin: Warum orientiert sich Star Energy nach Russland, welche Vorteile bietet dieses Land?
Marcus Segal: Russland war schon immer bekannt für seinen Reichtum an Erdöl- und Gasressourcen. Es ist der zweitgrößte Ölproduzent und der Top-Exporteur unter den Nicht-Opec-Mitgliedern. Einige Zahlen: Es besitzt fast 49 Milliarden bewiesener Ölreserven, das entspricht 4,8 Prozent der Weltreserven. Damit ist Russland weltweit auf dem sechsten Platz. Vorläufige Daten für die Extraktion im Jahr 2005 gehen von 467,1 Millionen Tonnen aus.
Profiler Magazin: Einige Investoren trauen der russischen Wirtschaft und dem Rechtssystem nach wie vor nicht?
Marcus Segal: ...das sehe ich nicht so. Die Kapitalstruktur in Russland hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert, es gibt mittlerweile verlässliche Management-, Buchführungs- und Rechtssysteme. Um keine unkalkulierbaren Risiken einzugehen, haben wir eine umfassende Due Diligence betrieben und die gesamten Buchprüfungen von "RSM International of London", einem der fünf weltweit größten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen, zertifizieren lassen. Außerdem haben wir eine unabhängige US-Rechtsberatung mit Niederlassungen in Russland beauftragt, unser gesamtes Vertragswerk zu bestätigen und überprüfen. In diesem Zusammenhang möchten wir unsere Investoren auch daran erinnern, dass Star Energy aufgrund der Tatsache, dass es ein in den USA gelistetes Unternehmen ist, die strengen Sicherheitsgesetze und Regulationen der USA befolgen muss.
Profiler Magazin: Wie kam Star Energy zu diesem spektakulären Deal? Ohne Beziehungen dürfte so etwas gerade in Russland kaum möglich sein?
Marcus Segal: Die US-Investmentgruppe hat familiäre Verbindungen zu russischen Familien aus Politik und Adel. Da das Land immer demokratischer wird, beginnen diejenigen, die private Öl- und Gasreserven besitzen, ihre Reserven und operativen Anteile auf öffentlich gehandelten US-Märkten zu erweitern.
Profiler Magazin: Sie übernahmen Volga-Neft zu einem Schnäppchenpreis? Wo liegt der Vorteil für Volga-Neft, nun ein Tochterunternehmen von Star Energy zu sein?
Marcus Segal: Wir haben 26 Prozent des Star Energys Aktienkapitals ausgegeben - ein fairer Preis für Volga-Neft. Damit boten wir der Gesellschaft die Möglichkeit, eine bedeutende Kapitalsumme aufzubringen, ohne eine schwierige und ermüdende russische Schuldenfinanzierung machen zu müssen. Zudem hat Volga-Neft für zukünftige Finanzierungen Zugang zu westlichen Kapitalmärkten, was es als privates Unternehmen nicht geschafft hätte.
Profiler Magazin: Die Akquisition brachte auch einen Wechsel im Management mit sich?
Marcus Segal: Ja. Wir sind stolz darauf, Volga-Neft die professionelle und erfahrene Gruppe von US-Investmentbankern kombiniert mit in den USA sitzenden russischen Erdöl- und Erdgas-Experten anbieten zu können. Wir glauben, dass ein starkes Management das A und O ist, um neuen Akquisitions-Möglichkeiten zu erschließen und auch realisieren zu können.
Profiler Magazin: Sie haben verlauten lassen, dass Sie planen, in der Samara Region zu investieren. Was macht diese Region so attraktiv?
Marcus Segal: Die Samara Region ist eine der reichsten Öl und Gas produzierenden Regionen Russlands. Sie liegt im südöstlichen Teil der osteuropäischen Ebene, in der Mitte der Volga-Region. Erdöl und -gas sind die wichtigsten Rohstoffe dieser Region, 130 Ölfelder sind geplant oder schon in Betrieb. Die geologischen Reserven liegen bei rund zwei Milliarden Barrel, die förderbaren kommerziellen Reserven bei etwa 0,35 Milliarden Tonnen. Außerdem verfügt die Region über eine exzellente Infrastruktur. Wir haben großes Glück, gute Arbeitsverhältnisse mit der lokalen Regierung zu haben.
Profiler Magazin: Was haben Sie mit dem Rodnikovsky-Ölfeld vor?
Marcus Segal: Dieses Feld war schon immer für seine hohen geprüften Reserven bekannt. Volga-Neft plant, dort innerhalb der nächsten 18 Monate zu bohren und die Reserven in Produktion zu bringen. In derselben Zeit will Volga-Neft durch seine neue Rechtsform als Aktiengesellschaft Kapital beschaffen.
Profiler Magazin: Verraten Sie uns bitte mehr über die geplante Ölraffinerie in der Orenburg Region!
Marcus Segal: Die Raffinerie ist seit zwölf Monaten im Bau und nun weitestgehend fertig. Wir erwarten, dass sie innerhalb der nächsten 30 Tage voll funktionsfähig sein wird. Der größte Teil der derzeitigen Einnahmen Volga-Nefts stammt aus dem Handel und Verkauf von Rohöl. Daher wird die Möglichkeit, das Produkt selbst zu verfeinern, das Potenzial der Bruttoeinnahmen und die Rentabilität vergrößern.
Profiler Magazin: Klingt alles sehr positiv. Viel wichtiger ist aber: Wann rechnen Sie mit den ersten Gewinnen?
Marcus Segal: Wir erwarten innerhalb der nächsten 12 Monate den Vorstoß in die Gewinnzone. Nur weitere Akquisitionen können diesen Zeitraum verlängern. Besonders wichtig für uns ist, nicht nur zu reinvestieren sondern auch aggressiv durch Neuzukäufe zu wachsen. Ende 2008 sollte Volga-Neft die Ein-Milliarde-Dollar-Marke bei den jährlichen Einnahmen übertreffen und Vermögenswerte von mehr als 250 Millionen USD besitzen. Diese Ziele werden wir durch den Abschluss der Akquisition der nächsten drei geplanten Targets erreichen.
Profiler Magazin: Wie sieht Ihre wirtschaftliche Situation nach der Akquisition von Volga-Neft aus und wie hoch ist Ihr gesamter Vermögenswert?
Marcus Segal: Der Vermögenswert beläuft sich auf mehr als USD 50 Millionen, die Einnahmen liegen derzeit bei über USD 160 Millionen pro Jahr.
Profiler Magazin: Was ist der Hintergrund der Verhandlungen, die Volga-Neft aktuell bezüglich Lieferungen in die russische Staatsreserve führt?
Marcus Segal: Da muss ich Sie leider auf Anfang November vertrösten, dann werden mehr Informationen zur Verfügung stehen.
Profiler Magazin: Wird Star Energy nach der Fusion seinen Namen ändern?
Marcus Segal: Nein, das wird nicht geschehen. Wir wollen, dass die Öffentlichkeit den Namen mit Wachstum und Integrität identifiziert und unser Unternehmensprofil sowie die Neuigkeiten kontinuierlich rückverfolgen kann. Wir wollen nur Gesellschaften akquirieren, die zumindest dieselbe Größe wie Volga-Neft haben. Dadurch wird Star Energy schnell wachsen, sowohl was seine Vermögenswerte als auch die Bruttoeinnahmen betrifft. Wir wollen ein beständiges Image ? für unsere Investoren, aber auch für Unternehmen, mit denen wir Geschäfte in Russland und den USA machen.
Profiler Magazin: Vielen Dank für dieses Interview, Herr Segal. (25.10.2006/ac/a/a) |