Aus der FTD vom 07.09.2007 © 2007 Financial Times Deutschland, Investor attackiert HSBC von Peter Thal Larsen (London) und Sundeep Tucker (Hongkong) Die weltweit viertgrößte Bank HSBC gerät in das Visier aggressiver Investoren. Dem Vernehmen nach wird Eric Knight, ein Anteilseigner aus New York, weitreichende Änderungen in der Strategie und der Führungsstruktur des Instituts fordern. Er ist bekannt für seine Angriffe auf Unternehmen. Knight werde am Samstag ein Statement veröffentlichen, in dem er "in einen konstruktiven Dialog" zu treten wünsche mit "Board und anderen institutionellen Anteilseignern von HSBC", hieß es. Dabei solle es "über die künftige Richtung und Führung der Gruppe" gehen. Der Investor halte weniger als ein Prozent an HSBC. Sein Fonds Knight Vinke, der mehr als 1,5 Mrd. $ verwaltet, hat bereits die Rückendeckung von Calpers, dem staatlichen kalifornischen Pensionsfonds. Der Fall erinnert an ähnliche Vorgänge bei der Deutschen Börse oder der niederländischen Bank ABN Amro. [na da bin ich ja mal gespannt..., w.] Auch dort hatten Minderheitsaktionäre Einfluss auf das Unternehmen genommen. Bei ABN Amro hatte der britische Hedge-Fonds TCI eine Aufspaltung des Instituts gefordert und damit den Anstoß zu einem Bieterwettstreit um das Institut gegeben, der immer noch anhält. Die Attacke erfolgt weniger als ein Jahr nachdem HSBC gezwungen wurde, 1,75 Mrd. Pfund zurückzulegen, um mögliche Verluste im US-Hypothekenmarkt aufzufangen. Dies hatte die Bank zu einer Gewinnwarnung gezwungen. [...] Obwohl HSBC Schritte unternommen hat, um die Probleme in den USA in den Griff zu bekommen, haben Aktionäre das Institut aufgefordert, das US-Geschäft abzustoßen. Für Kritik hat auch die Position von Stephen Green gesorgt, der 2006 vom Chief Executive zum Executive Chairman berufen wurde - ein Schritt, der in der britischen Corporate-Governance-Tradition ungewöhnlich ist. Zuletzt hat Green angedeutet, dass HSBC in den stark wachsenden Märkten Asiens expandieren wolle, wo die Stärken der Bank liegen. Diese Woche hat HSBC für 6,3 Mrd. $ trotz erheblicher rechtlicher Unwägbarkeiten einen Anteil an der südkoreanischen Bank Korea Exchange erworben. Der Fonds Knight Vinke hat im Mai an Green geschrieben und traf HSBC-Finanzdirektor Douglas Flint im Juni in New York. Diese Woche hat Knight an den gesamten Vorstand von HSBC geschrieben und eine "grundlegende Überprüfung der Strategie der Gruppe in Abstimmung mit den Anteilseignern" gefordert. "Knight Vinke hat zudem eine Reihe von wichtigen Bedenken vorgebracht, die mit der Corporate Governance zu tun haben", heißt es weiter. [...] Es wird erwartet, dass Knight sich darum bemühen wird, andere Anteilseigner von seinen Bedenken zu überzeugen und ihn über eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse zu kontaktieren. [...] <!-- ISI_LISTEN_STOP --> <!--artikeltext--> |