EM.TV meiden
Anleger sollten die Aktie der EM.TV AG (ISIN DE0009147207/ WKN 914720) meiden, so die Analysten von "TradeCentre.de". Die Verkaufsempfehlungen der Analysten für die ehemalige EM.TV & Merchandising AG im vergangenen Jahr hätten sich rückblickend als richtig erwiesen. Falsch gewesen sei indes ihre Prognose die Firma werde vor die Hunde gehen. Umso erfreulicher sei es, dass Firmenchef Werner E. Klatten und seine Mannschaft wie durch ein Wunder und in einem komplizierten Verfahren das Ruder in letzter Sekunde hätten drehen können und das Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt habe. Die neue EM.TV AG habe es sodann verdient nochmals genauer durchleuchtet zu werden. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden seien die ersten drei Monate gemäß den eigenen Erwartungen verlaufen. Im 1. Quartal hätten die Bayern selbst ohne Berücksichtigung eines hohen Restrukturierungsgewinns ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Das Betriebsergebnis (EBIT) sei in der Zeit von Januar bis März bei minus 0,3 Millionen Euro und netto bei minus 0,9 Millionen Euro ohne die Berücksichtigung von positiven Sondereffekten gelandet. Beim EBITDA habe der Konzern einen Überschuss von 2,8 Millionen Euro erzielt. Die mittlerweile abgeschlossene Restrukturierung der Wandelanleihe im 1. Quartal habe zu einem Restrukturierungsgewinn von 94,4 Millionen Euro geführt. Für das Ergebnis vor Steuern ergebe sich sodann ein Überschuss von knapp 95 Millionen Euro und ein Periodengewinn von 93,5 Millionen Euro. Der Umsatz habe im selben Zeitraum bei 47,6 Millionen Euro gelegen. Klatten erwarte in 2004 Umsatzerlöse von 210 bis 220 Millionen Euro. Für den Konzern kündige der CEO sogar exklusive des hohen Restrukturierungsgewinns respektive Sondereffekten einen leicht positiven Jahresüberschuss nach Steuern an. Nach Angaben des Managements werde das Ergebnis im 2. Quartal nochmals von positiven Sondereffekten im Zusammenhang mit der erfolgten Vereinbarung mit KirchMedia (Übernahme der restlichen 50 Prozent an der Junior.TV GmbH & Co. KG durch EM.TV, Verrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie einzelner Lizenzgeschäfte) geprägt sein. Auf Nachfrage der Analysten von "TradeCentre.de" wollte Finanzvorstand Andreas Pres die Höhe der Sondereffekte im 2. Quartal nicht konkretisieren. Neben einem positiven EBITDA solle aber auch der operative Cashflow in diesem Jahr positiv ausfallen, betone Pres. Ob neben der Übernahme der 50 Prozent von Junior.TV noch weitere Akquisitionen anstünden, verweise Vorstandschef Klatten auf die begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten seitens EM.TV. Hauptziel für die Firma sei "ein positives Ergebnis zu erreichen". "Wie wir aus der Vergangenheit gelernt haben, kann eine falsche Übernahme ein Unternehmen nahe an die Insolvenz bringen", so der CEO gegenüber "TradeCentre.de" und ergänze: "Es besteht hier kein Bedarf diese Erfahrung noch einmal zu machen". Klatten bestätige jedoch, dass der Markt genau beobachtet werde und er die eine oder andere Übernahme für dieses Jahr nicht komplett ausschließen wolle. Im Hinblick auf die begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten von EM.TV sollte die Börse allerdings keine zu großen Schritte in diese Richtung erwarten, erkläre der Vorstandsvorsitzende. Das Unternehmen sei mit einer Kapitalisierung von 170 Millionen Euro bereits fürstlich bewertet. Nach Erachten der Analysten sei dieser Börsenwert doch etwas zuviel des Guten. Immerhin werde die hoch profitable Highlight-Gruppe ebenfalls mit 170 Millionen Euro bewertet. Entweder sei EM.TV krass überbewertet oder die Schweizer stark unterbewertet. Die Analysten würden auf den ersteren Punkt tippen. Investoren sollten die neue EM.TV meiden, so die Analysten von "TradeCente.de". Zocker könnten das Papier rauf und runter spielen.
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