Staat baut Macht aus, Kurse stürzen ab Die Kurse zahlreicher irischer Banken stürzen ab, weil der Staat sein Engagement im Finanzsektor offenbar ausweiten will. Indem die Regierung massenhaft faule Kredite in eine Bad Bank überführt, dürfte der Staat Mehrheitseigner bei den meisten Instituten werden - ein Horrorszenario für viele Investoren. Dublin - In Irland schürt die Einrichtung einer Bad Bank die Angst vor einem stärkeren Zugriff des Staates auf die gebeutelte Bankenbranche. Die Regierung will diese Woche erstmals Gelder in die National Asset Management Agency (NAMA), eine sogenannte Bad Bank, überführen. Am Dienstag sollen Details bekanntgegeben werden, wie hoch die Kapitalanforderungen an die Banken für abgeschriebene Kredite sein werden. In Medienberichten hieß es am Montag, der Staat könne durch den Transfer fauler Kredite seinen Anteil an Allied Irish Banks auf bis zu 70 Prozent aufstocken von derzeit 25 Prozent. Der Presse zufolge droht der Bank of Ireland ein ähnliches Schicksal: Dort könnte der Staatsanteil auf bis zu 40 Prozent steigen. Finanzminister Brian Lenihan hatte gesagt, er könne sich zu Marktspekulationen vor offiziellen Ankündigungen nicht äußern. Die Aktien von Allied Irish Banks gaben in der Spitze mehr als 20 Prozent nach bis auf 1,32 Euro; die Aktien der Bank of Ireland verloren 7 Prozent auf 1,29 Euro. Das schwer von der Finanzkrise getroffene EU-Mitglied hatte angekündigt, die ersten faulen Kredite im März in die neue Gesellschaft zu überführen und dafür 54 Milliarden Euro auszugeben. Nach den Worten von Lenihan soll der Transfer bis Jahresende abgeschlossen sein. "Wir rechnen damit, dass die irische Regierung bei jedem der Finanzinstitute der größte Einzelaktionär sein wird, vorausgesetzt es gibt keine starke Wirtschaftserholung oder eine deutliche Zufuhr von privatem Geld", analysierte die Royal Bank of Canada in einer Kurzstudie. Die beiden größten Banken Irlands haben zwar angekündigt, sich über die Märkte frisches Kapital besorgen zu wollen. Allerdings könnten die Behörden nun enge Fristen hierfür setzen, so dass diese erneut auf staatliche Hilfen zurückgreifen müssten. Die vergangenes Jahr komplett verstaatlichte Anglo Irish Bank hat bereits angekündigt, sie brauche erneut bis zu neun Milliarden Euro Staatshilfen. manager magazin mit material von reuters |