Ölpreistheorie - auf einen heißen gefasst machen!

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eröffnet am: 21.05.04 21:03 von: moya Anzahl Beiträge: 2
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1352445 Postings, 7363 Tage moya Ölpreistheorie - auf einen heißen gefasst machen!

Bush bestätigt indirekt Ölpreistheorie - machen Sie sich auf einen heißen Herbst gefasst!

von Jochen Steffens

Gestern gab es eine erste Bestätigung der Theorie, dass die Bush-Regierung den Ölpreis im Moment noch oben halten will. Die Demokraten hatten schon länger darauf gedrängt, eventuell Teile der strategischen Öl-Reserven auf den Markt zu schmeißen, um den Ölpreis zu beeinflussen. Nachdem der Ölpreis in den letzten Tagen etwas Schwäche zeigte, äußerte sich Bush gestern zu den strategischen Reserven. Er lehnte einen Teilverkauf der strategischen Reserven kategorisch ab, mit der Begründung, die USA befänden sich im Krieg und dafür brauche man diese Reserven.

Der geneigte USA-Freund wird sich daran erinnern, dass die USA den Irak-Krieg begonnen hatten, als sich die strategischen US-Reserven auf sehr niedrigem Niveau befanden. Jetzt, durch die massiven Käufe, sind die Lager fast wieder voll. Aus diesem Blickwinkel erscheint mir diese Begründung ein wenig unsauber, wenn ich das einmal so sagen darf. Es sei denn, Bush plant eine weitere massive Intervention im mittleren Osten, davon gehe ich allerdings nicht aus.

Zudem, hätte Bush tatsächlich den Ölpreis senken wollen, hätte eine undurchsichtige Aussage, wie zum Beispiel: "Wir behalten uns vor, notfalls auch Teile der strategischen Reserven auf den Markt zu bringen", genau das bewirkt, ohne dass sich die Regierung festgelegt hätte. Allein diese Aussagen hätten den Ölpreis rapide einbrechen lassen.

Sie dürfen sich nun fragen, warum Bush den Verkauf derart kategorisch ablehnt (im Moment) und statt dessen noch weiter Benzin aufkauft - zu sehr teuren Preisen. Für mich ist das ein sehr deutlicher Hinweis, dass der Ölpreis zu Wahlkampfzwecken missbraucht werden soll. Die endgültige Bestätigung werden wir dann erhalten, wenn Bush kurz vor der Wahl nicht nur mit den Käufen aufhört, sondern vorher doch noch plötzlich, mitten in seinem Terrorkrieg die strategischen Reserven auf den Markt wirft. Das wäre der Beweis.

Am geschicktesten wäre es, wenn er so drei/vier Monate vor der Wahl Bin Laden zu fassen kriegt, dann behauptet, der Terrorkrieg sei nun vorbei und schlussendlich die strategischen Reserven verringert - schließlich werden diese dann nicht mehr gebraucht. Was die Märkte in einem solchen Fall machen werden, können Sie sich denken.

Doch nicht nur das, Bush hat sich gerade vom US-Repräsentantenhaus einen höheren Wehretat billigen lassen. Der Rüstungsetat wird 2005 um satte 5,24 % auf 422 Mrd. Dollar (!) steigen. Dabei sind 10,2 Mrd. auch für ein Raketenschutzschild um die USA eingeplant. Die Rüstungsindustrie wird es freuen, vielleicht wird sie ein paar mehr Arbeitnehmer einstellen. Dass eine weitere derart deutlicher Steigerung des Wehretats angesichts der massiven Verschuldung der USA ein wenig unvernünftig erscheint - nun gut, lassen wir das dahingestellt.

Aktuell versucht der Markt den aufgrund der Aussage von Bush wieder erstarkenden Ölpreisen zu trotzen. Dabei haben die Amis eigentlich nur die Gaps (Kurslücken) geschlossen, die zuvor entstanden sind - typisch für den amerikanischen Gapschlussfanatismus (Tip: Wenn Sie schnelle Intradaytrades machen können oder besser noch im Future unterwegs sind, nutzen sie die Gaps im Nasda100. Sobald der Kurs sich ein oder zwei Tage später wieder in das Gap hineinbewegt, nehmen Sie die paar Pünktchen bis zum Gapschluss einfach mit. Eine relativ sichere Einnahmequelle. Vergessen Sie aber den dichten Stop nicht - denn nicht jedes Gap wird ganz geschlossen.

Morgen wird die Opec über ihre Förderquoten entscheiden. Der Markt erwartet davon aber nur mäßige Impulse für den Ölpreis - es sei den etwas Unerwartetes geschieht.

So richtig wird der Markt damit wohl erst in der nächsten Woche seine weitere Richtung einschlagen. Es bleibt also nicht viel zu tun und so können wir in Deutschland diese Brückentag dazu nutzen, etwas entspannter mit der Börse umzugehen.



 

21.05.04 21:05

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