Die hoch verschuldete Japan Airlines will Insolvenz anmelden. Die Fluggesellschaft hat den weltweiten Einbruch auf dem Reisemarkt massiv zu spüren bekommen und leidet unter einer aufgeblähten Kostenstruktur.
Logo der Japan Airlines. (Bild: rtr)
Logo der Japan Airlines. (Bild: rtr)TOKIO - Der Vorstand der hoch verschuldeten Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) hat am Dienstag einen Insolvenzantrag beschlossen. Das berichteten japanische Medien. Der Schritt war seit Tagen erwartet worden. Vorgesehen ist, dass die einstige Staats-Airline nach dem Muster des US-Autoriesen General Motors mit Mitteln einer staatlichen Sanierungsgesellschaft radikal umstrukturiert wird. Nur dank milliardenschwerer Notkredite kann sich die 1987 privatisierte Fluggesellschaft noch in der Luft halten. Der Staat will während der Sanierung den Flugbetrieb sicherstellen. Damit lässt die seit vier Monaten amtierende Regierung von Ministerpräsident Yukio Hatoyama erstmals ein großes Traditionsunternehmen außerhalb des Finanzsektors bankrott gehen. Laut Medien soll im Zuge der staatlich gelenkten Insolvenz rund ein Drittel der Belegschaft abgebaut werden. Die staatliche Enterprise Turnaround Initiative Corp, die mit der Sanierung befasst ist, wollte noch am Dienstag einen Restrukturierungsplan vorlegen. (dpa, rtr)
Schulden in Milliardenhöhe Japan Airlines ist pleite Ein Drittel der Jobs sind in Gefahr. (Foto: REUTERS) Die hoch verschuldete Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) hat Gläubigerschutz angemeldet. JAL hat den weltweiten Einbruch auf dem Reisemarkt massiv zu spüren bekommen. Zudem leidet das Unternehmen unter seiner aufgeblähten Kostenstruktur und der dramatisch hohen Schuldenlast von 16 Mrd. Dollar.
Vorgesehen ist Agenturberichten zufolge nun, die Airline mit Mitteln einer staatlichen Sanierungsgesellschaft umzustrukturieren. Im Zuge der staatlich gelenkten Insolvenz unter Aufsicht der japanische Sanierungsgesellschaft ETIC (Enterprise Turnaround Initiative Corp) soll die Fluglinie drastisch verkleinert und das Streckennetz zusammengestrichen werden.
Berichten zufolge dürften rund 15.700 Arbeitsplätze bei dem Konzern abgebaut werden. Das entspricht einem Drittel der gesamten Belegschaft. Zudem würden 34 unprofitable Strecken aus dem Angebot gestrichen. Die JAL-Aktie werde im Rahmen des Insolvenzverfahrens von der Tokioter Börse genommen.
Die ETIC hat in den vergangenen Tagen ein geordnetes Insolvenzverfahren für die nach Umsatz größte Fluggesellschaft Asiens stets befürwortet. Die Sanierungsgesellschaft hatte sich in der vergangenen Woche für diese modifizierte Version eines Insolvenzverfahrens unter Beteiligung eines Insolvenzgerichts ausgesprochen.
ETIC werde nun sofort 300 Mrd. Yen (3,3 Mrd. Dollar) in die JAL zur Sicherstellung der Liquidität einbringen. Die Development Bank of Japan, größter Kreditgeber der JAL, und die ETIC werden im Anschluss dem Konzern eine Brückenfinanzierung zwischen 300 und 350 Mrd. Yen zur Verfügung stellen. Des Weiteren würden die Hauptgäubigerbanken der JAL Kredite in dieser Größenordnung erlassen. Japan will während der Sanierung den Flugbetrieb sicherstellen.
TOKIO. Japan Airlines (JAL) hat Insolvenz beantragt. Die Fluglinie soll aber weitergeführt werden.
Wie die staatliche Sanierungsgesellschaft (Etic) am Dienstag mitteilte, soll die größte Fluglinie des Landes mit einer Kapitalspritze von rund 300 Milliarden Yen (rund 2,3 Milliarden Euro) und einer Kreditlinie in doppelter Höhe aber vor dem Aus bewahrt werden. Der Sanierungsplan sehe zudem den Abbau von Arbeitsplätzen und die Streichung unprofitabler Routen vor. Das komplette Direktorium des Konzerns trete zurück.
Künstlich am Leben erhalten
Der Schritt war seit Tagen erwartet worden. Die 1987 privatisierte Fluggesellschaft kann sich nur dank milliardenschwerer Notkredite noch in der Luft halten. Investment-Angebote der US-Gesellschaften Delta und American Airlines wurden bisher abgelehnt.