"Die US-Einzelhandelsumsätze sind im April um 0,2% gegenüber dem Vormonat gefallen. Dies entsprach zwar exakt unserer eigenen Prognose sowie der des Marktes. Aber dennoch waren die hinter dieser Gesamtzahl stehenden Tendenzen positiver als erwartet.
Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze war auf rückläufige Absatzzahlen bei Autos zurückzuführen, deren negativer Einfluss noch stärker war als erwartet. Dafür stiegen aber die Einzelhandelsumsätze ex Autos überraschend stark um 0,5%. Die Prognose des Marktes und auch unsere eigene lag hier bei lediglich +0,2%. Zudem wurde der Vormonatswert von +0,1% auf +0,4% nach oben korrigiert. Überraschend war zudem, dass die Umsätze im April nicht durch die Tankstellen getrieben wurde, die sogar ein Minus von 0,4% zu verbuchen hatten. Vielmehr beruhte der Umsatzanstieg ex Autos auf einem breiten Anstieg, der sich über fast alle anderen Gütergruppen erstreckte. Besonders stark legten dabei Baumaterialien mit +1,9%, Elektronikgüter mit +1,4%, Nahrungsmittel mit +0,9% und Bekleidung mit +0,7% zu.
Die Zahlen zeigen, dass von einer allgemeinen, extremen Kaufzurückhaltung der US-Konsumenten nicht die Rede sein kann. Gespart wird in erster Linie bei dauerhaften Gütern wie Autos oder Möbeln. Dies kann zwar nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Einzelhandelsumsätze insgesamt schwach entwickelt haben, so dass vom Privaten Verbrauch in diesem Quartal wohl nicht viel zu erwarten ist. Negativszenarien, die das Bild einer ausgeprägten Konsumrezession zeichnen, werden durch die heutigen Daten aber nicht gestützt."
Quelle: Postbank |