Bernburg, 6. Juli 2012 100 Jahre Salzwerk Bernburg Hochwertige Produkte aus heimischen Lagerstätten Ein Jahrhundert nach dem Teufbeginn für die Schächte Bernburg und Gröna feiert das Salzwerk Bernburg an den nächsten beiden Wochenenden das 100jährige Werksjubiläum. Der Betrieb blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Heute ist das Bernburger Werk eines von drei deutschen Salzbergwerken des führenden europäischen Salzproduzenten esco – european salt company. Das Unternehmen gehört zur K+S Gruppe, einem der bedeutendsten deutschen Rohstoffunternehmen. Das Werk liegt in einer Region, die seit dem Mittelalter vom Bergbau geprägt ist und in der auch die Salzgewinnung auf eine lange Tradition zurückblickt. Nachdem 1911 die Bergbau-Unternehmen ("Gewerkschaften") "Bernburger Kaliwerke" und "Gröna" gegründet worden waren, schlug 1912 mit dem Beginn der Teufarbeiten für die Schächte Bernburg (März 1912) und Gröna (April 1912) die eigentliche Geburtsstunde des Werkes, das zunächst ausschließlich auf die Gewinnung von Kalisalzen ausgerichtet war. Bereits 1913 begann die Förderung des begehrten Rohstoffes und die Kalifabrik nahm ihren Betrieb auf. Im Jahr 1921 wurde zusätzlich auch mit der Förderung von Steinsalz begonnen, von dem in der Bernburger Lagerstätte große Vorräte in besonders reiner Qualität vorhanden sind. Salz – ein unverzichtbares Mineral für Mensch und Industrie Salz ist ein elementarer Bestandteil des Lebens. Das Naturprodukt – einer der mineralischen Rohstoffe, von denen in Deutschland namhafte Lagerstätten vorhanden sind – ist auch in unserer modernen Welt durch nichts zu ersetzen. Wegen seiner Bedeutung für die menschliche Ernährung, aber auch als Pharmawirkstoff, Rohstoff für viele chemische Prozesse sowie als Auftaumittel für den Straßendienst im Winter wird Salz auch der "Rohstoff der 10.000 Anwendungen" genannt. Die Bergwerksfelder des Bernburger Werkes erstrecken sich über eine Fläche von rund 40 Quadratkilometern. Die Bergleute gewinnen ein Steinsalz, das wegen seiner reinweißen Farbe und seiner grobkristallinen Struktur als Kristallsalz bezeichnet wird. Sein Reinheitsgrad liegt im Durchschnitt bei 99 Prozent Natriumchlorid (NaCl). Die besten Lagerpartien erreichen sogar 99,8 Prozent NaCl. Nach einer ersten Verarbeitungsstufe unter Tage wird das grob gebrochene Salz nach über Tage gefördert und durchläuft hier weitere Mahl- und Siebstufen. Sie ermöglichen die effiziente Herstellung verschiedener Körnungen, so dass Kundenwünsche schnell und flexibel erfüllt werden können. Zwei Drittel der Jahresproduktion an Steinsalz entfällt auf Auftausalz. Darüber hinaus werden spezielle Speise-, Gewerbe- und Futtermittelsalze sowie Wasserenthärtungsprodukte hergestellt. Die Steinsalzproduktion wird ergänzt durch eine moderne Siedesalzherstellung, die im Jahre 1996 im Zuge der groß angelegten Modernisierung des Werks für umgerechnet rund 60 Mio. Euro errichtet worden ist. Hier wird aus gesättigter Sole, die in dem benachbarten Solfeld gewonnen wird, hochwertiges Siedesalz hergestellt, das vor allem für Speise- und Tafelsalze, aber auch in Form von Kompaktsalz oder Tabletten zur Wasserenthärtung sowie als Geschirrspülsalz verwendet wird. Kompromisslose Qualitätsanforderungen Alle Phasen des Produktionsprozesses unterliegen ständigen Qualitätskontrollen. Diese beginnen bei der Gewinnung im Bergwerk und setzen sich in allen Fertigungsstufen bis hin zum Versand der Produkte an die Kunden fort. Das Werk Bernburg wurde für sein Qualitätsmanagementsystem erstmalig 1994 nach DIN ISO 9002 zertifiziert – damals noch eine Seltenheit in der deutschen Industrie. Heute sind alle esco-Werke nach der internationalen Norm EN ISO 9001 geprüft. Hinzu kommt in vielen Bereichen, zum Beispiel bei pharmazeutischen Produkten oder Speise- und Futtermittelsalzen, die Erfüllung weiterer hoher Qualitätsstandards mit den entsprechenden Zertifikaten. Moderne Produktionstechnik und leistungsfähige Logistik Bei einer technischen Produktionskapazität von rund drei Millionen Tonnen im Jahr kann der Betrieb bis zu 2.000 Tonnen pro Tag an verpackter und bis zu 18.000 Tonnen an loser Ware bereitstellen. Das Spektrum reicht von Kleinpackungen über 25- und 50-Kilo-Säcke sowie 1-Tonnen-Big Bags bis zu Auftau- und Gewerbesalz in loser Schüttung. Besonders wichtig ist diese leistungsfähige Logistik im Winter, wenn die Nachfrage nach Auftausalz sprunghaft steigt. Dann können aus drei Lagerhallen sowie fünf weiteren Verladestellen jeden Tag bis zu 400 LKW und 250 Bahnwaggons beladen werden. Kavernenbetrieb und Flüssiggas-Speicher Die günstigen Voraussetzungen der Bernburger Salzlagerstätte werden seit 1965 auch zur Gewinnung gesättigter Salzsole im Solfeld Gnetsch genutzt. Die dabei entstehenden Kavernen, gleichmäßig geformte und standfeste Hohlräume in mehreren hundert Metern Tiefe, bieten ideale Bedingungen für die sichere Lagerung von Erd- und Flüssiggas. Der 1974 eingerichtete Untergrundspeicher wird heute von der VNG – Verbundnetz Gas AG betrieben und hat nach mehreren Ausbaustufen eine Kapazität von 14,1 Millionen Kubikmetern Erdgas.Das Salzwerk selbst hat in zwei Kavernen einen Flüssiggasspeicher mit einer dazugehörigen Umschlaganlage errichtet, der mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Tonnen zu den größten seiner Art gehört und einen weiten regionalen Einzugsbereich versorgen kann. Eine verlässliche Größe in der Region Für den Bernburger Raum ist das Salzwerk als einer der bedeutendsten Industriebetriebe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nicht nur 440 Mitarbeiter finden hier ihre Existenzgrundlage, regelmäßig erhalten auch Auszubildende im Werk ein solides Fundament für ihre berufliche Entwicklung. Derzeit erwerben 40 junge Leute das Rüstzeug für ihre spätere Tätigkeit als Bergbautechnologen, Industriemechaniker, Betriebselektroniker und Industriekaufleute. Mit Lohnsumme, Investitionen und Auftragsvolumen für Handwerker und Dienstleistungsbetriebe bringt das Werk Jahr für Jahr eine Wertschöpfung von mehr als 40 Millionen Euro in die Region. Über K+S und esco K+S gehört weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von Standard- und Spezialdüngemitteln. Im Salzgeschäft ist K+S mit Standorten in Europa sowie Nord- und Südamerika der führende Hersteller der Welt. K+S bietet ein umfassendes Leistungsangebot für Landwirtschaft, Industrie und private Verbraucher, das in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Grundlagen für Wachstum schafft. Weltweit sind mehr als 14.000 Mitarbeiter für die K+S Gruppe tätig. K+S – der Rohstoffwert im deutschen Aktienindex DAX – ist an allen deutschen Börsen notiert. Weitere Informationen über K+S finden Sie unter www.k-plus-s.com. esco – european salt company betreut innerhalb des Geschäftsbereiches "Salz" der K+S Gruppe das europäische Salzgeschäft. Als größter Salzanbieter in Europa verfügt esco über drei Steinsalzbergwerke, zwei Solbetriebe und mehrere Siedesalzanlagen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Spanien sowie zahlreiche Vertriebsstandorte. Die jährliche Produktionskapazität von esco liegt bei rund 9,7 Millionen Tonnen Festsalz und Salz in Sole. Mehr unter www.esco-salt.com. |