Habe mal eine Liste erstellt, aus welchen Fehlern man in diesem Fall für die Zukunft lernen kann:
1. Fehler: Zu viel auf einen Wert gesetzt.
Lösung: Diversifizierung. Nie mehr als 5 % des Depotwerts in ein Unternehmen investieren – ohne Ausnahmen.
2. Fehler: Kritische Stimmen ausgeblendet.
Lösung: Wo Rauch ist, da ist auch meistens Feuer. Gibt es in einer Firma Anzeichen betrügerischer Aktivitäten oder Schwierigkeiten mit den Geschäftsberichten? ---> Auch wenn es nur Gerüchte sind: Finger weg!
3. Fehler: Keinen Stop-Loss gesetzt
Lösung: z.B. bei Terminen vor Veröffentlichung der Geschäftsberichte Stop-Loss setzen. Fallen die Zahlen schlechter aus als erwartet, können größere Verluste durch Stopp-Loss vermieden werden. Es empfiehlt sich auch, falls hohe Erwartungen bezüglich der Zahlen existieren und der Kurs kurz vor dem Termin steigt, kurz vor der Veröffentlichung zu verkaufen und den Verlauf von der Seitenlinie aus zu beobachten. Sind die Zahlen positiv, hat man zwar eventuell ein paar Prozentpunkte verpasst, ist aber dafür gegen einen möglichen Kurseinbruch abgesichert gewesen.
4. Fehler: Gegen den Trend gehandelt.
Lösung: The trend is your friend! Verliert eine Aktie über Wochen oder Monate an Wert, hat dies auch meist einen Grund und lässt nichts Gutes ahnen (abgesehen von besonderen gesamtwirtschaftlichen Situationen). Hohe Leerverkaufsquoten sind auch ein Indiz dafür, dass etwas im Busch ist.
5. Fehler: Der Herde gefolgt.
Lösung: Foren als Kontraindikator. Wenn eine Aktie in aller Munde ist, in diversen Foren massiv in den Himmel gelobt wird und sich zu einer quasi Volksaktie entwickelt, sollten die Alarmglocken läuten. Beispiele: Telekom, Steinhoff, Wirecard…
6. Fehler: Verlust nicht akzeptiert.
Lösung: Verliert ein Wert durch Betrugsvorwürfe kurzfristig massiv an Wert, lohnt sich das Warten auf eine Erholung meist nicht. Der Imageverlust und das verlorene Vertrauen des Unternehmens bieten keine Perspektive.
Falls noch jemand weitere Punkte findet, würde ich mich über eine Ergänzung freuen.
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