Arcandor AG: Umsatz- und Ergebnissprung
Essen, 18. Dezember 2007 Die Arcandor AG (Essen) verzeichnete ein starkes 3. Quartal 2007 und erreichte deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen. So stieg der bereinigte Konzernumsatz – nicht zuletzt durch die stärkere Gewichtung des Touristikgeschäftes von Thomas Cook – um 131 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro (3,2 Milliarden Euro im Vorjahr). Das Ergebnis konnte in allen operativen Bereichen verbessert werden. Das bereinigte EBITDA der operativen Bereiche belief sich im 3. Quartal auf 700 Millionen Euro (73 Millionen Euro im Vorjahr). Dies entspricht einer Verbesserung um 627 Millionen Euro, das Ergebnis wurde damit nahezu verzehnfacht.
Auch das Rumpfgeschäftsjahr 2007 (1. Januar bis 30. September) verlief für Arcandor sehr erfolgreich. So stieg der bereinigte Konzernumsatz in neun Monaten um 72 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) der operativen Bereiche – ohne das wichtige Weihnachtsquartal in den Handelssegmenten – stieg um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Verlust in Höhe von 64 Millionen Euro ausgewiesen worden. Arcandor ist unter Einbeziehung des vereinbarten Verkaufs des 49 Prozent Anteils an der Immobiliengesellschaft Highstreet frei von Nettofinanzverbindlichkeiten. Der Konzern zeigt sich mit dem bisherigen Ver-lauf des Weihnachtsgeschäftes zufrieden. Alle Prognosen werden bestätigt. Das sind die Kernaussagen im Rahmen der Präsentation vorläufiger Zahlen zum 3. Quartal und zum Rumpfgeschäftsjahr 2007 am Dienstag in Essen.
„Der erfolgreiche Konzernumbau wird immer stärker auch in unserem Zahlenwerk sichtbar. Darüber hinaus sind wir nach dem vereinbarten Abschluss unseres Immobilienverkaufes finanzschuldenfrei.
Das ist in der aktuellen Verfassung der Kreditmärkte ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Wir können die Marktkonsolidierung in unseren Kerngeschäftsfeldern aus einer Position der Stärke aktiv vorantreiben“, sagte Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG. „Arcandor ist heute wieder ein ganz normaler, wachstumsstarker Konzern.
Alle Unternehmensbereiche – Thomas Cook Group, Karstadt und Primondo – entwickeln sich besser als der Markt. Wir sind auf dem richtigen Weg und sehen unsere Ziele für das Wirtschaftsjahr 2008/09 bestätigt.“
Durch die Konsolidierung der Thomas Cook Group plc (Konsolidierungszeitraum 1. Juli bis 31. Oktober 2007) erhöht sich der einbezogene Umsatz des Touristikkonzerns im 3. Quartal auf 5,4 Milliarden Euro (1,3 Milliarden Euro im Vorjahr). Das einbezogene bereinigte EBITDA belief sich im 3. Quartal des Arcandor-Konzerns auf 723 Millionen Euro (111 Millionen Euro im Vor-jahr). Neben der guten Geschäftsentwicklung schreitet auch die Integration von Thomas Cook und MyTravel erfolgreich und sehr zügig voran. Deshalb wurde inzwischen das Volumen der erwarteten Synergien um gut 40 Prozent auf 200 Millionen Euro angehoben.
Die Primondo Gruppe entwickelte sich auch im 3. Quartal deutlich über Vorjahr und erneut besser als geplant. Primondo konnte so die im zweiten Quartal erreichte Trendwende eindrucksvoll untermauern und weist im 3. Quartal einen Umsatzzuwachs (bereinigt) in Höhe von 14,6 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro aus. Alle Teilsegmente haben zu diesem Erfolg beigetragen. Das Primondo Auslandsgeschäft mit dem Schwerpunkt Mittel-Ost-Europa wächst ebenfalls weiter stark und konnte mit 25 Prozent deutlich zweistellig zulegen. Der neu fokussierte, margenstarke Spezialversand erreichte einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent. HSE24 ist weiter auf der Erfolgsspur und weist vergleichbar einen Umsatzzuwachs um 15 Prozent aus. Ein starker Beleg für die erfolgreiche Neu-ausrichtung des Marktführers Quelle ist der Umsatzzuwachs in Höhe von 2 Prozent im Universalversand Deutschland. Ausschlaggebend war insbesondere das neue Marketing-Konzept mit den Monatskatalogen, die anhaltend starke E-Commerce Performance und die nachhaltige Verbesserung der Key Performance Indicators (z. B. Kundenzahl, Lieferfähigkeit, Retourenquote). Primondo un-terstreicht die positive Dynamik auch durch eine deutliche Ergebnisverbesserung. Das bereinigte EBITDA lag saisonal bedingt bei minus 23 Millionen Euro (minus 38 Millionen Euro im Vorjahr). Damit konnte das Ergebnis um 15 Millionen Euro oder rund 40 Prozent verbessert werden.
Karstadt hat die Neupositionierung auch im 3. Quartal 2007 konsequent vorangetrieben. Durch umfangreiche Filialmodernisierungen wurde Umsatz in Richtung höhermargiger Konsumfelder verla-gert; niedrigmargiger Umsatz wurde gezielt zurückgeführt. Die Kern-Warenhäuser (Premium Group und Karstadt) erreichten einen Umsatz in Höhe von 0,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 2,2 Prozent. Der Vorjahresvergleich ist nur eingeschränkt möglich. Er wird unter anderem durch die Mehrwertsteuererhöhung, den erhöhten Umsatz durch das 125-jährige Karstadt-Jubiläum im Vorjahr sowie durch die Schließung bzw. den Verkauf von unrentablen Häu-sern beeinträchtigt. Positiv wirkten sich die monatlichen Themen-Inszenierungen und die fortgesetzt gute Entwicklung der Premium-Häuser (plus 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr) aus. Die Umsatzentwicklung bei KarstadtSports mit minus 11,9 Prozent ist durch den Wegfall der Fußball-WM bedingten hohen Sportumsätze im Vorjahresquartal geprägt.
Der gesamte Geschäftsbereich Karstadt erreichte im 3. Quartal einen bereinigten Umsatz in Höhe von 1,0 Milliarden Euro. Karstadt konnte das Ergebnis als Folge der Konzentration auf qualitativ bessere Umsätze und die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen im 3. Quartal leicht verbessern. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) stieg leicht auf 0,9 Millionen Euro (0,1 Millionen Euro im Vorjahr).
Aufgelaufen im Rumpfgeschäftsjahr 2007 des Konzerns (Zeitraum 1. Januar bis 30. September) erreichte der bereinigte Konzernumsatz nach vorläufigen Zahlen 14,3 Milliarden Euro (8,3 Milliar-den Euro im Vorjahr). Dies entspricht einem Zuwachs um 72 Prozent. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) der operativen Bereiche stieg signifikant um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro (minus 64 Millionen Euro im Vorjahr).
Die Nettofinanzverbindlichkeiten des Arcandor-Konzerns beliefen sich zum 30. September 2007 auf 0,6 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung des im 4. Quartal 2007 vereinbarten Verkaufs der 49-Prozent-Beteiligung an der Immobiliengesellschaft Highstreet hat der Konzern keine Netto-Finanzverbindlichkeiten.
Der Arcandor-Konzern weist ein negatives Working Capital in Höhe von 0,6 Milliarden Euro (plus 0,8 Milliarden Euro im Vorjahr) aus. Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür sind die neue Portfoliostruktur, die die Working Capital Ströme ideal vernetzt sowie die operativen Fortschritte. Dabei wirkt sich die erfolgreich angelaufene Kooperation mit Li & Fung bereits positiv aus. Hier konnten die Zahlungsziele deutlich ausgedehnt werden. Die Verbesserung des Working Capitals durch rein operative Maßnahmen belief sich auf 26 Prozent.
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