Weg mit den Roten!!

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neuester Beitrag: 16.09.02 11:54
eröffnet am: 16.09.02 10:43 von: mikelandau Anzahl Beiträge: 6
neuester Beitrag: 16.09.02 11:54 von: ottifant Leser gesamt: 744
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16.09.02 10:43

1059 Postings, 8894 Tage mikelandauWeg mit den Roten!!

Stimmung kippt: Union fällt, die SPD steigt


Eine "irrationale" Wahl

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Mehr Biss auf der Zielgeraden? Foto: AP
Düsseldorf (RP). Ein Wahlparadox: Die Lage ist immer noch dieselbe, nichts ist wirklich anders geworden, und doch - die Stimmung kippt. Die Union fällt, die SPD steigt.
Sollte Schröder die Bundestagswahl in einer Woche doch noch einmal für sich entscheiden können, werden sich Heerscharen von Politikwissenschaftlern in ungezählten Diplom- und Doktorarbeiten mit dem Phänomen auseinandersetzen, wie das möglich war. Und wie man es schaffen kann, quasi aus dem Nichts die Voraussetzungen für eine Bundestagswahl noch einmal zu drehen.

Allensbach-Geschäftsführerin Köcher stellt mit einigem Schrecken den Stimmungsumschwung fest: Das Meinungsklima habe sich "erdrutschartig" verändert. Freilich: Anders als mit einer solchen alarmierenden Vokabel könnte sie auch schwerlich begründen, warum Allensbach später als andere Institute den Wert von Union und FDP stark nach unten korrigierte.

Allerdings: Diesen tiefgreifenden Stimmungswandel hat auch die Konkurrenz festgestellt. Emnid-Chef Schöppner spricht von einer "irrationalen" Wahl, in der die Fiktionen die Fakten überlagern.

Überragendes Kommunikationstalent

Tatsächlich spielt Schröder seine Stärke aus: das überragende Kommunikationstalent. Darin ist ihm niemand ebenbürtig, schon gar nicht Stoiber, allenfalls noch Fischer, und der arbeitet für dasselbe Lager.

Und es ist auch nicht der Irak alleine, der Schröder nach vorne trägt. Alles begann mit der Flut. Der Kanzler erreichte mit seinen Empathie-Appellen die Menschen. Schöppner nennt es nach der verstorbenen früher im Osten so populären brandenburgischen Sozialministerin das "Regine Hildebrand-Syndrom": Politik als Solidarisierung mit den Problemen der Wähler, ohne diese auch überzeugend anzupacken. Schröders Versprechen, niemand werde es nach der Flut schlechter gehen als vorher, ist utopisch selbst für den Fall, dass damit nur die Firmen gemeint sein sollten. Aber das Versprechen als solches kommt an, Schröder wirkt durch unterstützende Gestik und Mimik, seine typische Kanzlerpose, persönlich überzeugend und daher auch glaubwürdig.

Seit der Flut geht es mit der PDS bergab. Die Naturkatastrophe hat dem Kanzler die unverhoffte Chance beschert, deren Nimbus als CSU Ost, als Anwältin der Ossis, zu durchbrechen. Der Rücktritt Gysis tut ein Übriges.

Unterhaltender war Schröder ganz eindeutig

Dann kam das zweite Duell. In der Sache lag wohl Stoiber vorne, aber in der Wirkung Schröder. Aber das Fernsehen ist in erster Linie kein Informations-, sondern ein Unterhaltungsmedium. Und unterhaltender war Schröder ganz eindeutig. Wer sich in einem Medium bewegt, muss sich auch dessen Gesetzen unterordnen. Das war Stoibers Kardinalfehler. Er ist nicht unterhaltsam, sondern ein Bayer, der ein protestantisches Arbeitsethos verbreitet, freilich in allen Lebenslagen und nicht nur am Schreibtisch. Stoiber wird respektiert, Schröder wird gemocht.

Schließlich Irak. Auch hier: Schröder, der Kümmerer, der die Menschen bei ihren Sorgen abholt. Und mit seinem Spiel mit der Kriegsangst bis tief ins bürgerliche Lager dringt. Und einen durch den 11. September und das unfassbare Leid nur vorübergehend verdrängten Anti-Amerikanismus bedient, indem er überdies ausnutzt, dass Bush der Jüngere hierzulande alles andere als beliebt ist.

Aber auch hier: Fiktion statt Fakten. Zunächst: Die Bush-Administration weiß noch gar nicht, ob sie Saddam tatsächlich irgendwann angreift. Sie ist gespalten zwischen Tauben und Falken. Außenminister Powell auf der einen, Verteidigungsminister Rumsfeld auf der anderen Seite. Auch haben die Militärs noch kein Szenario entwickelt für einen solchen Krieg, ob mit oder ohne Verbündete. Die einen reden von 80 000 nötigen Soldaten, andere von 250 000. Ein Szenario, bei dem eine Viertelmillion Amerikaner sich auf eine Wüstenschlacht Mann gegen Mann einlassen, ist unwahrscheinlich. Die Amerikaner werden, falls es so weit kommt, ihre technologische Überlegenheit ausspielen wie im Afghanistan-Krieg.

Nichts fürchten sie seit Vietnam mehr als die Bilder toter US-Soldaten. Sie werden zunächst unbewaffnete Spionage-Drohnen losschicken, denen Bombenangriffe aus der Luft folgen. Sie werden die Kriegsinfrastruktur des Irak lahmlegen einschließlich der Kommunikationsmöglichkeiten von Saddams Regime. Dann werden sie einen Ring um Bagdad legen und das Regime in der nicht unberechtigten Hoffnung auszuhungern beginnen, dass sich die feindlichen Truppen ergeben, wie sie es schon im Golfkrieg taten. Möglichst wenig Blut, lautet die Devise im Zeitalter hypertechnologischer Kriegführung.

Schonmal die G-3 putzen?

Entsprechend absurd ist die Vorstellung, deutsche Soldaten könnten schon mal damit beginnen, ihr G-3 Gewehr zu putzen oder die Maschinenpistole zu ölen. Deutsche Soldaten werden bislang von den Amerikanern überhaupt nicht in Erwägung gezogen.

Wohl aber vom Bundesverteidigungsministerium, dass die Bundeswehr im Fall einer Intervention im Irak die Führung in Afghanistan übernimmt. Dann allerdings stellt sich nicht die Alternative: Krieg oder nicht Krieg, sondern: Krieg in Irak oder in Afghanistan.

Das könnte in der Praxis dann so aussehen: blutrünstige Taliban in den Höhlen von Tora Bora jagen und sich den Heckenschützen in den Straßen von Kabul und drumherum aussetzen, oder in Fuchs-Panzern amerikanische und britische Soldaten vor irakischen Giftgas-Attacken beschützen.

Zwischen dem taktischen und dem tatsächlichen Schröder klafft ein Riss, tief wie eine Gletscherspalte. Der Taktiker inszeniert mit einem fiktionalen Szenario den Friedenskanzler, der Pragmatiker übernimmt die gebotene Rolle als moderater Kriegskanzler. Schröder rühmt sich der letzteren Rolle sogar: indem er es als sein und Fischers Verdienst anführt, Deutschland, wie er es nennt, in die internationale Normalität geführt zu haben.

Als Stimmungskanzler setzt Schröder darauf, dass die Widersprüchlichkeiten in der von ihm produzierten Woge der Emotionalität untergehen. Dass er die Vereinten Nationen stets für sich in Anspruch nimmt, sich aber, wenn es ernst wird, um sie nicht scheren will (keine Soldaten, selbst wenn die Vereinten Nationen dafür ein Mandat beschließen). Dass er den europäischen Zusammenhalt beschwört, dann aber den "deutschen Weg" mit den Europäern nicht diplomatisch auf der höchsten Ebene abstimmt. Die Folge: Deutschland in USA und Europa isoliert.

Schröder rügte einen Alleingang Bushs und betrieb ihn doch selbst. Denn Bush agiert bislang anders als die gegen ihn von interessierter Seite produzierten Vorurteile: bedächtig und abwägend, nicht als Hasardeur. Kein Cowboy zieht den Colt ohne Bedacht.

Macchiavellistische Skrupellosigkeit

Schröder hat es mit seinem Kommunikationstalent, mit taktischer Finesse, mit der bekannten macchiavellistischen Skrupellosigkeit fertig gebracht, dass das Mega-Thema, Deutschlands wirtschaftliche Zukunft, in den Hintergrund gedrängt wurde. Plötzlich scheint es, als zähle der alte Clinton-Satz (It's the economy, stupid!) immer weniger. Als wollten die Menschen nicht mehr nach Portemonnaie wählen (der zweite Clinton-Satz: Geht es euch besser oder schlechter als vor vier Jahren?), sondern einem diffusen Bedrohungsgefühl nachgeben und jene wählen, die es bedienen, wenn nicht gar produzieren.

Die Lage der Wirtschaft ist desaströs, und die Menschen erfahren das in ihrem Umfeld beinahe jeden Tag. Und dennoch liebäugeln sie plötzlich wieder mit dem Lager, das daran am wenigsten zu ändern verspricht. Eine Entwicklung, an der Stoiber und die Seinen nicht unschuldig sind: Eine konkrete Vision, wie es mit Deutschland wieder aufwärts gehen soll, haben sie den meisten Menschen noch nicht vermitteln können oder wollen. Der Kandidat wurde aus taktischen Gründen weichgespült und ringt jetzt um Profil.

Gleichviel: Entschieden ist nichts. Und die kommende Wahl mag die erste sein in der deutschen Nachkriegsgeschichte, bei der gleich sieben Bündnisvarianten (drei kleine Koalitionen, zwei große, eine Ampel, eine Duldung) nicht nur theoretisch möglich sind, sondern auch praktisch. Aber in diesen Tagen ist der Trend wieder ein Genosse.

Von ULRICH REITZ



 

16.09.02 10:49

21368 Postings, 8546 Tage ottifantHer mit den schwarzen

Damit unser Land nur noch mit schwarzgeld und Ausweisung auf Verdacht
regiert wird.
Lang leben die schwarzen mit all ihren Verbrecher Lügner und sonstigen....

 

16.09.02 11:03
2

56 Postings, 8102 Tage Don Ramaonottifant

sorry, aber das muß mal gesagt werden.



du bist dumm und frech  

16.09.02 11:06

21368 Postings, 8546 Tage ottifantWer bist du denn???

Seit 3Tagen ne doppel ID von einem tiefschwarzen???  

16.09.02 11:18

42940 Postings, 8615 Tage Dr.UdoBroemmeGut erkannt Otti...

Eigentlich wollter er uns mit Aktientipps verwöhnen und keinesfalls über Politik posten - wie immer leere Versprechen und genau das Gegenteil ist der Fall :-)

"will mich auch nicht an politischen themen beteiligen da diese durch die nicht so nützlichen user meißt belegt sind.sondern nur an aktien gesprächen."

<img  

16.09.02 11:54

21368 Postings, 8546 Tage ottifantWas solls noch einen schwarzen und es ist wieder

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