12.12.2011 Europa wird stark aus der Krise hervorgehenMit Europa heute ist es ähnlich wie mit der Agenda 2010: Es wird abgeschrieben und verunglimpft. Gleichzeitig sind erst jetzt wichtige Reformen möglich. Keine Sorge, der Autor dieser Zeilen hat keine Glückspillen genommen. Ich habe es einfach nur satt, wie die Euro-Zone inzwischen im angelsächsischen Raum abgeschrieben wird und wir sie selber abschreiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy beim EU-Gipfel in Brüssel: 26 Staaten der EU haben den Weg in Richtung wichtiger Reformen eingeschlagen Wenn es eine große Schlagzeile wert ist, dass die Bundesrepublik für fünfjährige Kredite tatsächlich statt 1,0 Prozent Durchschnittszins sage und schreibe 1,11 (!) Prozent zahlen muss, dann ist die Lage wirklich dramatisch – und zwar nicht in der Realität, sondern in der Art, wie wir sie darstellen. Und damit irgendwann auch in der Realität. Ja, es stimmt, Europa steckt tief in der Krise. Das ist hässlich, wir sind nervös, wir haben Angst um unser Geld. Manche fürchten schon eine Hyperinflation wie 1923. Doch ich halte es da mit dem ehemaligen amerikanischen Finanzminister Hank Paulson, der stets zu sagen pflegte: „Nichts ist so gut oder so schlecht, wie es scheint.“ Will heißen: Moderne Gesellschaften haben die Tendenz, ihr eigenes Glück oder Unglück zu überzeichnen. http://www.welt.de/debatte/kommentare/...s-der-Krise-hervorgehen.html |