Es wird Zeit, dass die Wp aufgelöst werden und man dieses Geschäft nebenbei durch die FT betreiben lässt. Ich denke, es reicht da aus, wenn ein Journalist alle Firmen eines größeren Länderindex betreut. Das spart Zeit, Kosten, die Unternehmen werden durch die eingesparten Kosten profitabel, die Anleger können wieder ruhig schlafen.
Wie schaut das eigentlich aus mit den großen Weltkonzernen, wie Apple, Google, Facebook. Die zahlen zumeist mangels, in bestimmten Regionen nicht vorhandenen, Gewinnen angeblich keine Steuern?
Wenn sich WDI als Konzern mit dem zukünftigen Anspruch eines Globalplayers versteht und die Kostenseite auf Effizienz trimmt, dann wäre doch auch hier die globale Verlagerung von zu versteuernden Gewinnen naheliegend? Gelten nicht auch Irland, Dubai und Singapore als Steuerparadise?
Aktuell wird ein Bild von medialer Desinformation geschaffen, welches mir zu denken gibt. Behörden, Institutionen, WDI mit neuem Vorstand (ein Musterbeispiel für Compliance-KnowHow), eingeschaltete Juristen, Insolvenzverwalter und Investmentbanken, mit welchem Ergebnis seit 2,5 Wochen=0.
Solange es hier keine schlüssigen, offiziellen und wirklich nachvollziehbaren Informationen und Ergebnisse gibt, bleibt das alles für mich eine riesengroße Sauerei und Verarsche.
Und nochmals: auch wenn viele Kleinanleger, genauso wie ich, euphorisch, blind, beratungsresistent und ohne ausreichendes Risikomanagement gehandelt haben, ist dies nur ein Teil der Ursache für Verluste und befreit die kriminellen Verursacher des Desasters nicht von ihrer Schuld und Verantwortung. Ob WDI als krimineller Verein unter den Augen von Staat, WP und Justiz trotz langanhaltender für jeden offensichtlicher Vorwürfe schalten und walten konnte (Versagen des Täters und des vom Kleinanleger und Steuerzahler bezahlten kontrollierenden Systems) oder in einem globalen Spiel von wirtschaftlichen und hegemonialen Interessen (Duldung durch den Staat) geopfert wurde, ist nicht ansatzweise geklärt und letztendlich die Ursache für den Schaden der Kleinanleger und den Gewinn der Hedgefonds sowie der übernehmenden WDI-Konkurenz. Der Schaden für den Anleger und die Gläubiger wäre und ist so oder so eingetreten, je nach Anlageverhalten und Risikomanagement eben für den einzelnen unterschiedlich, in den Kategorien-juckt mich kaum-wow, hat weh getan-Scheiße, dass war brutal-bis, das war`s jetzt, tschüss, macht alles keinen Sinn mehr. In jedem Fall hängt der Staat und die Behörden in dem Schlamassel aktiv oder passiv mit drin.
Ich habe mir die Bundestagsdebatte zum Thema WDI angeschaut. Quer durch alle Parteien am Thema vorbei. Man wird sich kleinklein über einen Untersuchungsausschuss im Formaljuristischen ausschließlich mit der Rolle der Bafin beschäftigen und feststellen, dass alles rechtsstaatlich war, man aber irgendwann mal an einer kleinen Stellschraube dreht.
Die Frage wer die wahren Nutznießer und eventuellen Drahtzieher oder Handlanger des Debakels sind oder eventuell sein könnten, wird garnicht erst aufgeworfen. Das verschleppt sich und interessiert niemanden wirklich.
Marsalek wird medial massiv als der verschroben geniale Kleinkriminelle mit Hang zum Luxus, Braun als der naive Nerd, beide als die Schuldigen für das Publikum mit Kurzzeitgedächtnis präsentiert. Kleinanleger werden als gierige Vollidioten abgestempelt, denen das angestrebte leistungslose Einfahren von Gewinnen eh nicht zusteht. Wer noch etwas übrig hat, sollte das gefälligst in ETF`S, vorzugsweise von BlackRock anlegen, da kann man nicht pleite gehen und die Entwertung der Anlage ist viel sachter und für die meisten nicht nachvollziehbar. Die Kontrolle über das Geld und die globalen Finanzströme sowie die sich daraus ergebende wirtschaftliche Macht auf diese Weise entsprechend für die BigPlayer gesichert.
Ich für meinen Teil, merke schon länger, das man in der Mittelschicht immer mehr zum Looser wird. Die Frage stellt sich dann teilweise, weiter so oder nach unten durchsacken lassen oder doch mal der Wurf nach oben? Die Flucht nach vorn um sich auf höherem und auskömmlichen Niveau vom ungeliebtem Ballast des Alltags zu befreien? Vielleicht ist es das, was manchen Kleinanleger in die Gier treibt, Hop oder Top und in der Hoffnung auf das nahe Top das notwendige RISIKOMANAGEMENT vernachlässigt wird.
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