Ich denke, Du hast einen Denkfehler drin, beim grünen liegst soweit richtig:
Gemäß Quartalsbericht Q3/2015 war das Eigenkapital per Ende September ca. 4.5 Miliarden Euro. Bei 14 Milliarden ausstehenden Aktien macht das einen Wert je Aktie von ca. 0,30 Euro. Jetzt kommt die Kapitalerhöhung und der Re-Split und neu sieht die Rechnung wie folgt aus: Ausgabe von 200 Milliarden neuen Aktien zu 0,01 Euro, anschließend Re-Split 100:1. In Summe macht das 2 Milliarden neue Aktien und 140 Millionen alte Aktien, also 2,14 Milliarden Aktien. Durch die Kapitalerhöhung fließen der Bank 2 Milliarden Euro zu was theoretisch zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 2 Milliarden Euro führt, das wären dann in Summe 6,5 Miliarden Euro. Der neue Wert je Aktie liegt nun bei ca. 3 Euro je neuer Aktie. Vor dem Re-Split hatten 100 alte Aktien einen Anteil in Höhe von 30 Euro vom Eigenkapital, nach Kapitalerhöhung und Re-Split ist nur noch eine Aktie übrig, die einen Wert von 3 Euro hat. Mit anderen Worten: Der Anteil am Eigenkapital hat sich um den Faktor 10 verringert.
a) Das neue Eigenkapital muss nicht zwangsläufig 6,5 Mrd betragen, denn es vergehen bis zum nächsten Quartalsbericht drei Monate, es kann also höher oder niedriger sein, je nach Gewinn oder Verlust in der Zeit (z.B. Kreditausfälle, außerordentliche Erträge)
b) "Der neue Wert der Aktie", falls Du den Nennwert meinst, der liegt wieder bei 0,30 Euro pro Aktie. Der Wert an der Börse beträgt laut Schlusskurs Freitag 0,014 pro Aktie, das sind grob 3 Mrd Euro nach KE und 1,40 Euro pro AKtie nach resplit. Ob der Kurs am Mittwoch so, höher oder niedriger sein wird, weiß niemand.
c) Die EIgenkapitalquote der Bank steigt von derzeit knapp 10% auf dann über 17%, was weit über den Vorgaben der EZB und Basel IV liegt. Somit solide aufgestellt.
d) Was Du meinst, ist vermutlich das Thema Verwässerung. Hier fand in der Tat eine Verwässerung statt. Enteignung indirekt. Für den Kleinaktionär ist es irrelevant, weil er keine Sperrminorität dadurch verliert. Für den Kleinanleger ist lediglich der Kurs relevant, der derzeit extrem niedrig liegt und hierdurch wurde er quasi enteignet, weil neue Aktien mit niedrigem Bezugskurs den Kurs drücken. Allerdings muss ja niemand verkaufen und der Kurs wird vermutlich auch wieder steigen. Nicht mehr auf den Wert von vor 10 Jahren, aber er wird steigen. Die Frage der Enteignung bzw. Verluste ist aber eher eine individuelle.
Enteignung hieße, jemand nähme Dir Deine Aktien einfach weg. Das tat niemand. Sie haben schlicht an Wert verloren. Leider ;)
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