Die Funktionsweise von Book-Building
beschreibt also das Verfahren, welches beim Initial Public Offering, aber auch bei Sekundäremissionen eingesetzt wird, um den Emissionspreis der Aktien zu ermitteln und allen Anlegern einen fairen Preis anzubieten. Inzwischen ist das Verfahren, welches ursprünglich aus der amerikanischen Finanzwelt stammt, auch an den deutschen Finanzmärkten sehr beliebt. Der Vorgang des Book-Buildings kann grob in sechs Phasen unterteilt werden. Book-Building beginnt mit der Marktpflege, was bedeutet, dass zunächst eine passende Emissionsbank und ein sogenannter Bookrunner gefunden werden müssen. Darüber hinaus sollte vorab eine rechtliche Analyse stattfinden und ein entsprechendes Due Diligence aufgesetzt werden.
In der Pre-Marketing- und der anschließenden Marketing-Phase soll die Bekanntheit des Emittenten und somit auch die Nachfrage nach den Aktien mithilfe entsprechender Werbemaßnahmen erhöht und die mögliche Preisspanne ermittelt werden. Dazu kann das Unternehmen beziehungsweise der Vorstand beispielsweise eine Roadshow antreten und mit den potentiellen Investoren durch Präsentationen und persönliche Gespräche eine Vertrauensbasis aufbauen. In der Ordertaking-Phase geben die interessierten Investoren dann ihre Kaufangebote für die Wertpapiere ab, wodurch am Ende dieser Phase ein fester Emissionspreis festgelegt wird. Darauf folgt die Pricing- und Zuteilung-Phase des Book-Buildings, in welcher der Bookrunner den Investoren die entsprechenden Aktien zuteilt. In der abschließenden Greenshoe-Phase geht es um die Betreuung durch den Konsortialführer, da es insbesondere in der ersten Zeit zu Kursschwankungen kommen kann und hier der sogenannte Greenshoe, zu Deutsch Mehrzuteilungsoption, eingesetzt werden kann. |