Der Ökonom, der dies ankündigt, heißt Charles Goodhard. Er ist Ökonomie-Professor und langjähriger Mitarbeiter der Britischen Notenbank (Bank of England).
10 % Inflation wird die Börsen nicht erfreuen - und die Notenbanker, die dann unter akuten Zugzwang geraten, erst recht nicht. Tatsächlich ist stark ansteigende Inflation das Letzte, was die überschuldete Weltwirtschaft jetzt gebrauchen kann.
Gemäß Murphy's Law ist allein das schon ein Grund, dass Inflation jetzt kommt. ;-)
In den 1970er Jahren reagierte die Börsen auf die damalige hohe Inflation mit starken Abschlägen.
Weiterhin droht bei hoher Inflation die in D. (und anderswo) maßlos aufgeblasene Immobilienblase zu platzen, ebenso die Junkbond-Blase, was etliche Zombie-Firmen in den Abgrund treibt.
Kein Mensch würde dann in in D. noch eine 2-Zi-Eigentumswohnung für 450.000 Euro kaufen. Denn bei 8 % Hypo-Zinsen entstünde eine monatliche Zinslast von 3000 Euro - viel teurer als jede Miete.
Und wer jetzt aus Anlagenotstand (den "Geld-wird-wertlos"-Raunern folgend) gekauft hat, der fällt bei der nächsten Hypozinsen-Refinanzierung aus allen Wolken. Es drohen Zwangsvollstreckungen ohne Ende.
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https://www.n-tv.de/wirtschaft/...tion-sind-drin-article22216844.html
Preise 2021 am Wendepunkt? Ökonomen: Zehn Prozent Inflation sind drin
Im nächsten Jahr werde die Inflation mit Macht zurückkommen, sagen zwei bekannte Volkswirte. Als Argument führen sie vor allem die alternde Bevölkerung an. Auch Corona spielt eine Rolle. Aber wie sieht diese Trendumkehr dann konkret aus? Und wie wahrscheinlich ist sie?
Wer Crashängste schürt, gewinnt die Deutschen leicht für sich. Besonders, wenn es um die Inflation geht.... Nun schreibt aber kein Crash-Prophet, sondern der Ökonomie-Professor und langjährige Mitarbeiter der Bank of England, Charles Goodhart, dass die Inflation wiederkommen könnte. Die These stellte er schon vor der Corona-Pandemie auf. Jetzt bestärkt er sie noch einmal. Und wie: Für das kommende Jahr erwartet er eine Inflation von 5 bis 10 Prozent. Das liege an den Folgen der Corona-Pandemie, aber vor allem daran, dass die Welt vor großen Umbrüchen stehe, so Goodhart und sein Co-Autor Manoj Pradhan.
Sie beschreiben in ihrem Buch "The Great Demographic Reversal", dass die globalen Trends, die jahrelang für eine Disflation gesorgt haben, sich nun umkehren. Eine alternde Bevölkerung könnte demnach in den entwickelten Volkswirtschaften zu einem massiven Anstieg der Inflation führen. Doch wie genau soll das ablaufen?
Normalerweise sollte die Inflation steigen, wenn die Arbeitslosigkeit sinkt. Denn je weniger Menschen ohne Arbeit es auf dem Arbeitsmarkt gibt, desto höhere Löhne können diese fordern. Schließlich buhlen Unternehmen mit höheren Löhnen um die besten verbleibenden Arbeitskräfte auf dem Markt. Die höheren Lohnkosten geben die Unternehmen dann aber über Preissteigerungen an ihre Kunden weiter. Also steigt mit sinkender Arbeitslosigkeit die Inflation.
Dieser Zusammenhang besteht aber seit Jahren nicht mehr. Eine mögliche Ursache: Die Globalisierung. Denn in einer stark vernetzten Weltwirtschaft können Unternehmen, denen die Löhne zu Hause zu hoch sind, ihre Produktion komplett oder teilweise ins Ausland verlagern oder Vorprodukte dort beziehen, wo sie am günstigsten sind. Das drückt die Preise auch, wenn die Arbeitslosigkeit im Inland schon gering ist.
Man kann sich das an einer deutschen Maschine vorstellen. Die besteht lang nicht mehr nur aus deutschen Bauteilen, sondern wird häufig nur in Deutschland zusammengesetzt. Besonders einfache Vorprodukte wie kleine Metallbauteile kommen oft aus China. Deren Preis hängt also vom chinesischen Arbeitsmarkt ab, der Preis der gesamten Maschine aus chinesischen und deutschen Bauteilen folglich von chinesischen und deutschen Löhnen. Je stärker der Welthandel und die Wertschöpfungsketten nun zwischen Ländern ausgeprägt sind, desto stärker ist die Inflation vom weltweiten Arbeitsmarkt abhängig.
Eben der bot in den vergangenen 40 Jahren immer mehr Arbeitskräfte. Der Handel zwischen der westlichen Welt mit China, aber auch der Zusammenbruch der Sowjetunion fluteten die Welt mit günstigen Arbeitskräften. Immer mehr Frauen strömten zusätzlich auf den Arbeitsmarkt. Die Löhne weltweit glichen sich an. Die Folge: Die Löhne und damit die Inflation in der westlichen Welt stiegen kaum noch, so Goodhart und Pradhan.
(A.L.: Das war die berühmte "importierte Deflation")
Doch jetzt kehrt sich der Trend um. Der Welthandel stagniert nicht nur seit Jahren, zudem bleibt auch noch der globale Nachschub an Arbeitskräften aus. Schlimmer noch, in den eng miteinander verwobenen großen Volkswirtschaften, China, USA und Europa, wird die Bevölkerung immer älter. Auf immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter kommen also weltweit immer mehr Rentner.
Die produzieren nichts, geben aber genauso wie die Arbeitstätigen ihr Geld aus. Immer weniger Menschen müssen so für eine ähnlich hohe Bevölkerung arbeiten. Wenn die Arbeitnehmer knapp werden, steigt ihre Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgebern wieder. Sie können also höhere Löhne fordern und die Preise steigen wieder.
Die Alten werden aber auch immer älter. Und das ist teuer. Schwere Krankheit wie Alzheimer steigern den Bedarf an Gesundheitsversorgung und Medikamenten und treiben die Preise, argumentieren Goodhart und Pradhan.... |