konkret. Ab Juni können die rund 28 Millionen Payback-Kunden mit der neuen Smartphone-App des Bonusprogrammbetreibers bezahlen. Zunächst allerdings nur in den Filialen der Drogeriekette dm. Die Supermarktkette Real folgt im Juli. Payback-Partner wie Galeria Kaufhof, Rewe, Alnatura und Aral werden ab Herbst in der Lage sein, mobile Bezahlungen von Payback-Kunden abzuwickeln. Die Smartphone-Nutzer müssen dazu entweder einen QR-Code an der Kasse einscannen oder ihr Smartphone an ein Lesegerät halten, sofern das Handy mit der Nahfunktechnik NFC ausgestattet ist. Der fällige Betrag wird per Lastschrift eingezogen.
Darüber hinaus ermöglicht die neue Payback-App auch das Punktesammeln, das Einlösen von digitalen Coupons und den Empfang personalisierter Angebote. Im nächsten Schritt sollen auch Location-based Services eingebunden werden. Dann haben Payback-Partner die Möglichkeit, die App-Nutzern im Geschäft per Push-Nachricht auf Produkte aufmerksam zu machen, die sie interessieren könnten. Vorausgesetzt, der Kunde hat diesem Verfahren vorher zugestimmt.
Payback testet die Technik derzeit bei zwei Handelsketten. Dabei kommen Beacons zum Einsatz. Das sind kleine Signalstationen, die mit der Funktechnik Bluetooth Low Energy arbeiten und Nachrichten aussenden, sobald ein App-Nutzer in die Nähe des Geräts kommt. „Wir sehen die App als eine Art Schweizer Taschenmesser“, sagt Bernhard Brugger, Europachef von Payback. Die Anwendung beinhalte „viele Funktionen, die dem Kunden das Shoppen erleichern, einen relevanten Mehrwert bieten und Freude bereiten“. Zudem ist der Loyalty-Experte überzeugt, dass Payback Pay in Kombination mit den anderen App–Funktionen und dem gesamten Payback-Verbund ein reales Problem des Kunden löse. „Reines Mobile Payment löst Probleme, von denen der Kunde gar nichts weiß“, sagt Brugger.
Der Manager spricht damit einen wunden Punkt im Mobile Payment an. Bislang nutzen nur wenige Kunden mobile Zahlungslösungen, weil diese keinen Vorteil gegenüber Kartenzahlungen bieten. Das Problem ist, dass es kein Problem mit herkömmlichen Zahlmethoden gibt. Experten fordern daher seit Jahren Kombinationen mit Mehrwerten wie Bonuspunkten, Coupons und Bon-Verwaltung. Bislang bietet nur die Otto Group-Tochter Nubon ein derartiges Service-Bündel an, hat aber längst nicht die Reichweite von Payback. Dessen Manko ist die geringe Reichweite im stationären Modehandel. Dieser wird bislang nur von Galeria Kaufhof, Real und myToys repräsentiert. Im E-Commerce arbeitet Payback dagegen mit über 200 Mode-Shops zusammen. Brugger spricht daher gezielt Modeketten an. Er wirbt dabei mit dem „Payback-Effekt“: Mit Hilfe des Programm sei es erfahrungsgemäß möglich, die Umsätze um 5 bis 8% zu erhöhen. |