Ich habe mir seit langem wieder einmal den AT&S Konkurrenten TTM angesehen. TTM ist ein US-PCB bzw. Substrathersteller, welcher auch Fabriken in China, Malaysia und Kanada hat. Ich war vorerst überrascht, dass sich der Aktienkurs innerhalb des letzten Jahres fast verdoppelt hat. Wie kann das sein, dachte ich - wenn die Branche ganz allgemein unter dem Preisdruck leidet - wieso gelingt es TTM trotzdem so gut an der Börse zu performen?
Beim Blick auf die Zahlen stellte sich heraus, dass TTM im Verlauf der letzten Jahre seinen Umsatz kontinuierlich leicht steigern konnte. Im Jahr 2023 lag er bei 2,2 Mrd USD. Das EPS schwankte zwischen 1,67 USD im Jahr 2020 und -0,18 USD im Jahr 2023. Seitdem gibt es wieder einen Aufwärtstrend. Im Jahr 2024 konnte man bereits 0,5 und im Jahr 2025 sollen es 0,91 USD/Aktie sein. Besonders bemerkenswert ist für mich, dass es TTM in den Jahren ab 2020 durchgehend gelang, einen positiven FCF zu erwirtschaften, teilweise erreichte dieser fast die 200 Mio USD-Grenze. Der Marktwert von TTM liegt aktuell bei 2,4 Mrd USD, womit das KUV etwa bei 1 liegt.
Mein Fazit ist Folgendes:
Es ist in der Branche weiterhin möglich, gut zu performen - TTM zeigt, dass positive FCF über Jahre hindurch möglich sind. Zu recht wird das Unternehmen daher mit einem KUV von 1 und einem KGV von 25 (Erwartungen von 2025) belohnt.
Es ist also nicht die Branche, die nichts hergibt, es sind hausgemachte Probleme, die AT&S in diese Lage mit dem desaströsen Aktienkurs gebracht haben.
Ich hoffe nur - und bin auch guter Dinge - dass die Probleme erkannt wurden/werden und AT&S letztlich den selben Pfad einschlagen wird, wie TTM.
Eines noch: AT&S soll endlich aufhören, sich auf die stark gesunkenen Preise auszureden. Wie das Beispiel TTM zeigt, liegt es nicht (nur) daran.
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