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Ein Wal vor der Haustür Diese seltsame Erfahrung machen die Mitarbeiter der japanischen Botschaft Mittwochabend in Berlin. Greenpeace hatte einen bei Wismar gestrandeten Finnwal per Tieflader in die Bundeshauptstadt gekarrt und bei den Japanern auf dem Gehsteig deponiert. Die Protestaktion gegen den Walfang, der derzeit im Südpolarmeer stattfindet und als wissenschaftliche Arbeit deklariert wird, findet größte Aufmerksamkeit.
Hunderte Neugierige scharen sich um das 17 Meter lange und 20 Tonnen schwere Tier. Politiker und Wissenschaftler solidarisieren sich einmütig mit den Umweltschützern. "Auch der Walfang zu angeblichen Forschungszwecken muss beendet werden", sagt die stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Katherina Reiche (CDU). Der japanische Botschafter zeigt sich allerdings wenig beeindruckt. Er respektiere zwar den Rechtsanspruch auf Meinungsfreiheit, in der Frage des Walfangs gebe es aber wohl zwischen seinem Land und anderen Staaten unterschiedliche Auffassungen, lässt er durch einen Sprecher verlauten.
Donnerstagmittag wird der riesige Meeressäuger schließlich wieder verladen und fährt seinem endgültigen Bestimmungsort entgegen. In Stralsund soll er präpariert und im Meeresmuseum ausgestellt werden. |
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