Ich bin immer wieder bestürzt, selbst z.B. bei der ARD sinngemäß zu lesen, dass es sich bei dem zuzuführenden EK um die Erfordernisse der gegenwärtigen Tier-I-Quote handelt. Auch von Mark-to-Market hat die nach Feierabend im Wirtschaftsticker zuständige Voluntärin offenbar noch nie etwas gehört und so zeitliche und fiktive Szenarien miteinander vertauscht. Nichts klarstellendes, dass es sich hierbei um einen Stresstest mit zwei simulierten Szenarien handelt. Eines für die objektiv erwartete wirtschaftliche Entwicklung, bei dem alle Banken, insbesondere die Commerzbank, felsenfest dastehen. Und eben eines für das ausgesprochen schlechte, nun nochmals drastisch verschlimmerte Krisenszenario mit erheblichem Ausfall wesentlicher Kreditlinien von Spanien und Italien. Nur hierfür ist eine entsprechend höhere EK-Quote gewünscht, will sagen von Furie Christine Lagarde aus dem Bankwesen ohne jede Not herauspresst. Den Banken geht es im operativen Geschäft ausgesprochen gut; auch die Commerzbank hätte vorbehaltlich der freiwillig eingegangenen, zusätzlichen Abschreibungen auf die Griechenlandanleihen ein respektables Gewinnquartal hinter sich. Tatsächlich wurde hier - ich wiederhole mich - zur Unzeit im vollkommen falschen Duktus und strategisch äußerst unklug ein "Basel-IV" im Expresstempo inszeniert. Ich zitiere Herrn Dr. Strutz, dem ich seinen Wunsch nach einer Auszeit nach diesem Affentheater mehr als nachempfinden kann: 'Durch die neuen, nochmals erhöhten Anforderungen der EBA müssen wir zum 30. Juni 2012 unsere Core-Tier-1-Kapitalquote aus heutiger Sicht auf deutlich über 10% erhöhen. Damit geht die EBA weit über die erst in gut sechs Jahren, das heißt ab 2018, geltenden verschärften Mindestquoten von Basel III hinaus' Aber auch das schafft die Commerzbank. Als ersten Schritt haben wir unsere Lektion gelernt: Meide europäische Staatsanleihen, diese bösartigen, giftigen Zockerpapiere! |