Wall Street: Fast wie an WeihnachtenDatum 26.09.2008 - Uhrzeit 00:23 (© BörseGo AG 2007, Autor: Maier Gerhard, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/) WKN: A0AET0 | ISIN: US78378X1072 | Intradaykurs:
New York (BoerseGo.de) - Der heutige Tag an der Wall Street erinnerte irgendwie an die Kindheit und an Weihnachten. Zappelig wartete man aufs Christkind und die Bescherung. Zappelig wartete heute auch die Börse. Gegen 13:00 Uhr US-Ostküstenzeit (19:00 Uhr MEZ) kam dann endlich die Meldung, dass sich „Demokraten“ und „Republikaner“ grundsätzlich auf den heiß ersehnten Rettungsplan für das angeschlagene US-Bankensystem geeinigt haben. Das Paket sollte jetzt bald „Haus und Senat“ durchlaufen und dann von Präsident Bush abgezeichnet werden, hieß es.
Das Rettungspaket für das US-Bankensystem, das allerdings noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist, verringert das Risiko für die US-Wirtschaft und macht damit Aktien wieder attraktiver, besonders den Bereich Finanzen, der heute 2,6% gewann. Die ganz große Freude mochte dennoch nicht aufkommen. Immerhin musste der Markt heute eine Reihe von Konjunkturmeldungen verkraften, die durch die Bank bitter aufstießen.
Schnee von gestern? Die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen sprangen auf 493.000 (Vorwoche: 461.000 Erwartungen: 450.000). Volkswirte schätzen, dass allein wegen den beiden Hurricanes Gustav und Ike rund 50.000 Personen ihren Job verloren. Die Auftragseingänge für dauerhafte Güter fielen im August um 4,5 Prozent. Lässt man die volatilen Transportgüter (Autos, Flugzeuge) außen vor, gab es einen Rückgang um 3.0 Prozent (Vormonat: plus 0,1 Prozent, Erwartung: minus 0.5 Prozent). Noch herber war die Enttäuschung beim Verkauf neuer Eigenheime. Die Zahl der verkauften neuen Häuser plumpste im August auf 460.000 Häuser (Vormonat: 515.000, Erwartung: 510.000). Das bedeutet einen Rückgang um 11 Prozent gegenüber Juli und um 34,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Die Zahlen wurden allerdings vor der staatlichen Übernahme der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac ermittelt. Außerdem sollte der Rettungsplan auch dem Baubereich wieder auf die Beine helfen. Zu dem trüben Konjunkturbild passte die heutige Gewinnwarnung des Mischkonzerns General Electric, der - wegen der aktuellen Bankenpanik - über geringere Einnahmen seines Geschäftsbereichs Finanzdienstleistungen klagte.
Zu allem Überdruss stieg der Ölpreis heute wieder um rund 2 Dollar. Für die ohnehin angeschlagene Konjunktur, die sich jetzt mit den Schockwellen der jüngsten Kreditpanik herumschlagen muss, eine Belastung mehr.
Die Wall Street richtete aber den Blick nach vorne und zog - zumindest für heute - eine positive Bilanz: Der Dow Jones Industrial Average gewann 1,82 Prozent auf 11.022 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 kletterte 1,97 Prozent auf 1.209 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index avancierte 1,43 Prozent auf 2.186 Punkte. ----------- Nothing right in my left brain, nothing left in my right brain! ;-) |