http://www.spiegel.de/wirtschaft/...nach-europa-zurueck-a-873829.html„Wir wissen aus der Wirtschaftsgeschichte und durch die Anwendung elementarer Logik, dass eine Währungsunion eben dann nicht funktioniert, wenn die Länder sich in ihrer Realwirtschaft stark unterscheiden, und wenn es keine Transferleistungen und keine Vergemeinschaftung der Schulden gibt.“
Aha sagt dieses windige FTD-Gründer – er kennt die Vergangenheit und kann auch denken. Damit wird er einen Großteil der Leute einlullen, und alle werden dumpf nicken und sagen „ja genau – unterschiedliche Länder, unterschiedliche Kultur, unterschiedliche Währungen – ist ja logisch!!
Ein Dreck ist daran logisch.
Stellen wir uns zwei Länder vor:
- ein armes Land (durchschnittliches Einkommen pro Monat Euro 1.000, Mieten Euro 200)
- ein reiches Land (durchschnittliches Einkommen pro Monat Euro 10.000, Mieten Euro 2.000)
Die Bewohner beider Länder kommen mit dieser Situation klar – und das arme Land kann vielleicht was exportieren – sagen wir Rote Beete – und die entsprechende Industrie boomt…
Klar gibt es Produkte, die einen einheitlichen Preis haben – sagen wir Energie, aber im Großen und Ganzen können beide Länder in Ruhe nebeneinander und mit gleicher Währung leben.
Stellen wir uns jetzt vor, das arme Land würde eine eigene Währung einführen – den StrubL (SL) und würde den kräftig abwerten.
Was passiert:
Wenn wir mal von Inflation absehen nicht viel – die Relation Einkommen zu Mieten würde gleich bleiben, aber die Rote Beete könnte günstige in der Welt angeboten werden. Wie alle wissen, ist der Bedarf nach Rooter Beete schnell befriedigt, so dass das zweitärmste Land der EU jetzt auf seiner Ernte sitzen bleibt…
Und der Unterschied zwischen Land „Arm“ und Land „Reich“ ist größer geworden – ein Besuch in diesem Land, ein Import aus diesem Land ist vollkommen undenkbar geworden.
Abwertung ist ein Taschenspielertrick einer nicht wettbewerbsfähigen Volkwirtschaft – und zementiert Wohlstandsunterschiede.
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Die tödliche Krankheit des Menschen ist seine Meinung, er wisse.
Michel de Montaigne