als großer Fan von Enrico Fermi mache ich hier mal eine klassische Übung vom Maestro werfe ich mal ein paar Zahlen zur Bilial Atresia in den Raum. Nach Fermi kommt man bei komplexen Fragen mit vielen Variablen am Ende bei oft erstaunlich stimmigen Ergebnissen heraus, weil sich die überschätzten und unterschätzten Komponenten ausgleichen.
Wir haben in Europa und Amerika 15k bis 20k Patienten. Ich nehme die 20K an und nenne das mal den effektiven globalen Markt. In Amerika und Europa wird es Pateiten geben, die das Medikament nicht bezahlen können, dafür im Rest der Welt noch einige, die es bezahlen. Bei einer seltenen Krankheit setze ich für das Medikament einfach mal 100k Dollar Kosten bzw. Umsatz für Albireo an. Im Verlgeich zur ominösen 2 Mio Dollar Spritze also nicht zuviel,auch wenn das kein Pappenstiel ist. Die Kosten einre Lebertransplantation sollen übrigens bei ca. 650k Dollar liegen und man hat lebenslänglich krasse Medikamente zu futtern, damit der Körper das Fremdgewebe nicht abstößt. ALso die 100K sidn dann doch eine sehr günstige Alternative. 20.000 Patienten x 100.000 Dollar = 2.000.000.000 Dollar Umsatz pro Jahr. Jetzt schätze ich einfach mal, das nach Abzug aller Kosten und Steuern die Hälfte als Gewinn übrig bleibt, das wäre 1 Milliarde Dollar. Umgerechnet auf aufgerundet 15 Mio Aktien wäre das ein Gewinn von ca. 65 Dollar je Aktie. Bei amerikanischen Aktien ist ein KGV von 20 üblich, ich rechne mal mit defensiveren deutschen 15. Das passt auch so schön zu den 15 Mio Aktien, durch die ich eben geteilt habe. 65 Dollar mal 15 = 1000Dollar
Das würde dann also einen Kurswert von 1000 Dollar pro Aktie erlauben, ohne überbewertet zu sein.
Jetzt kann der Kritiker dieser Zahlenjongliererei natürlich sagen, dass wir gerade erst in die P3 starten. Natürlich kann das noch den Bach runtergehen. Wirklich spannend ist dabei aber, das die Atresia ja nur eins von mehreren Eisen im Feuer ist. Bei PFIC sahen meine Zahlen ähnlich aus. Und in NASH rührt man auch noch rum. In NASH hat man aber immherhin noch das Sicherheitsnetz "Verstopfungsmittel". Bei NASH wird man auch nicht alle Patienten behandeln können. Allerdings ist NASH auch ein 100 Milliarden Dollar Markt, wie mal ein Analyst bei einem anderen Bio erklärte. Was bedeutet, da reicht mir eine Behandlung von 2 % der Patienten, um die drittten 1000 Dollar Wert je Aktie nach PFIC und Atresia in den Titel reinzupumpen.
Für den Fall das alle drei Lose doch Nieten sind bleibt aber das Verstopfungsmittel, das in Japan schon auf dem Markt ist und das praktisch jederzeit global gehen könnte. Das brachte ja in Japan im Jahr ca. 30 Mio ein, wenn ich mich recht entsinne. Für global hatte ich da mit Faktor 10 gerechnet. 300 Mio Dollar geteilt durch 15 Mio Aktien sind immerhin noch 20 Dollar Gewinn je Aktie pro Jahr. Davon kann man dann noch Forschung finanzieren oder eben 20 Dollar Dividende zahlen. Machen wir mal Hälfte/Hälfte und setzen wieder KGV 15 ein, dann hätte man immer noch 150 Dollar Wert, im Worst Case wohlgemerkt!
Da spasst alles so überhaupt nicht zu diesem Witzkurs von nichtmal 25 Dollar. Ich verstehe nicht, wie da nicht ein Großer mal einfach zuschlagen kann. Mal einfach den Markt bis 100 Dollar leerlutschen, ohne groß im Risiko zu sein.
Übrigens: nur Zahlenspielerei, keine Handlungsempfehlung, versteht sich! |