Mir geht es doch gar nicht um einen Vergleich 2020 mit 2008, sondern ich habe 2008 als Beispiel herangezogen dass der Markt bei Medienunternehmen in Krisenzeiten ganz besonders übertreibt.
Ich sehe in den RTL-Zahlen einfach keinen Grund für einen fast 40%igen Kursverfall seit Februar, wobei natürlich Abonnement-Dienste (wie Netflix) logischerweise gerade noch besser durchkommen als ein werbefinanziertes Geschäftsmodell.
Bertelsmann hätte aktuell aus meiner persönlichen Sicht ein sehr günstiges Fenster für eine RTL-Übernahme. Schön dass die Geschäfte bei Bertelsmann offensichtlich laufen und dass man es sogar geschafft hat, mitten in der Corona-Krise die Kriegskasse zu füllen und eine neue Anleihe zu begeben. Übrigens wird im letzten Rating Report von Moody's im Mai explizit drauf verwiesen, dass man es aus Rating-Gesichtspunkten lieber sehen würde, wenn RTL vollständig zu Bertelsmann gehörte. Die Stimmrechtsmeldung von Silchester International Investors LLP interpretiere ich mal frei, dass auch im Markt andere Marktteilnehmer von einem guten Übernahmefenster ausgehen (gegen 5,01% könnte man einen Squeeze-Out nach Luxemburger Recht nur am Verhandlungstisch lösen). Aber vielleicht denkt Bertelsmann anders, wer weiß das schon. |