@Warjklar, danke für Dein ausgewogenes Posting. In der Tat sind Vergleiche mit der Commerzbank, Bier, Tesla und auch Lufthansa nicht zielführend. Ich zB glaube, dass die Lufthansa operativ mehr getroffen ist als TUI – weil die Geschäftskunden dauerhaft wegbleiben bei der LH, aber die Urlaubssehnsucht für die TUI bleibt. Das Meeting kannst Du über Zoom machen, den Strandurlaub mit der Familie nicht.
Den Verkauf vom CEO würde ich nicht zu hoch hängen, siehe mein Posting weiter oben. Insiderhandel ist das definitiv nicht, da der Kapitalmarkt im Moment bestens informiert ist u.a. durch den KE-Prospekt.
Dass TUI überlebt, steht wohl nach den ganzen staatlichen Hilfen außer Frage – die Frage ist nur, ob das wieder ein profitables Unternehmen wird, das dividendenlos seinen Aktionären Spaß macht oder ein jahrelanges Siechtum wird, wo der Großteil der Gewinne durch Zinskosten aufgefressen werden und die Aktie nur rumdümpelt (und, ja, hier gäbe es eine Parallele zur CoBa).
Wo ich bekanntermaßen meine Probleme habe, sind zB Deine 6 Euro als Zielkurs – sicherlich möglich in dem Hype, aber mir konnte bisher nicht ein einziger vernünftig das Folgende darlegen: warum sollte die MarketCap eigentlich >40% höher liegen als VOR der Krise, während gleichzeitig die Schulden um 5 Mrd. Euro explodiert sind? Oder anders ausgedrückt: auf EV-Basis notiert die Aktie fast 90% höher. Oder noch mal anders beschrieben: eine Carnival fällt von 50 auf 20 USD, eine Royal Carribean von 130 auf 70 USD, aber bei TUI +40% in der MK (die Berechnung dazu siehe meine vorherigen Postings). Warum? Womit lässt sich das begründen, dass Corona ein Boost für den Aktienkurs des Touristikunternehmens TUI war bzw sein sollte? Wenn mir das einer glaubhaft erklären könnte, würde meine Skepsis auch geringer sein. Die Analysten schaffen das mit ihren Kurszielen nicht (auch wenn guidants schreibt, dass Goldman heute morgen das Ziel auf 3 Euro erhöht hat).
Und noch mal zum Urlaub: wenn ich geimpft bin, dann werde ich in den Herbstferien in den Urlaub fahren. Und in den Jahren danach sicherlich wieder meine 2 x pro Jahr wie ich das vor Corona gemacht habe. Aber da ist kein „Aufholeffekt“ (weder bei mir, noch in meinem Bekanntenkreis), mein Budget für Urlaube wird nicht steigen und ich werde zukünftig auch nicht mehr als 30 Tage Urlaub haben. Zumal ich im letzten Jahr festgestellt habe, dass Urlaub in Balkonien, Nord- und Ostsee seinen Charme hat. In Euren Postings wird immer suggeriert, dass die verloren gegangenen Urlaube aus 2020/21 nachgeholt werden, das sehe ich nicht und für 2022 würde ich ein „normales“ Buchungsjahr erwarten (zugegebenermaßen bei vllt leicht weniger Wettbewerbern und höheren Preisen). |