Potential ohne ENDE?

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neuester Beitrag: 24.04.24 13:34
eröffnet am: 11.03.09 10:23 von: ogilse Anzahl Beiträge: 44001
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03.02.21 15:19
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80400 Postings, 7294 Tage Anti Lemming30-j. US-Hypotheken auf Langzeittief

https://wolfstreet.com/2021/02/02/...ant-home-price-appreciation-aei/

Ursache sind die MBS-Aufkäufe der Fed, die seit April 2020 im Rahmen des neu aufgenommenen QE zur Linderung der Covid-Folgen vorgenommen werden.

Auch das ist letztlich eine Stütze für Fannie und Freddie durch die Hintertür. Probleme würden auftreten, wenn die MBS von Fannie und Freddie im Kurs fallen würden. Das können sie bei den massiven Aufkäufen aber kaum. Die Fed würde dies sicherlich auch dann fortsetzen, wenn die Kapitaldecke der GSE im Krisenfall dünner oder gar negativ würde.


 
Angehängte Grafik:
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hc_3802.jpg

04.02.21 06:58
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5105 Postings, 3265 Tage s1893Berkowitz

Neulich die glaub  20 Mio Commons bei Fannie und 11 Mio bei Freddie die After hours gehandelt wurden...

Kann man sich ja denken....

Gut ist nur das der Preis wo die 20 bzw. 11 Mio gehandelt wurden ein guter Boden sind? Bruce hat andere Kontakte wie wir...

:-)  

04.02.21 12:07

80400 Postings, 7294 Tage Anti Lemming# 900

Das steht nichts drin, was nicht schon seit Wochen bekannt (und eingepreist) ist.  

06.02.21 12:23
1

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingCalabrias Schnapideen

https://www.jchs.harvard.edu/research-areas/...y-flawed-and-unusually

Das PDF in obigem Link bestätigt, dass Calabria (MC) wegen seiner libertären Agenda de facto ein Feind der GSE ist. MC will nach eigenem Bekunden "den Fußabdruck der GSE verkleinern".

Zu diesem Zweck hatte MC dem US-Kongress sogar vorgeschlagen, die GSE zu zerschlagen und in zehn oder mehr "kleinere GSE" zu unterteilen, die dann keine Unterstützung der Regierung mehr erhalten sollten. Der Kongress hat auf diesen Vorschlag bezeichnenderweise gar nicht erst reagiert.

In die gleiche Richtung zielt MCs substanzloses Geschwafel von einer "Abwicklung" der GSE. Er will, dass es nur noch private Hypo-Leiher in USA gibt.

Last not least entspringen MCs völlig überhöhte EK-Anforderungen für FnF seinem Masterplan, die GSE in stinknormale Hypobanken ohne Regierungsunterstützung umzuwandeln. Dann müssten sie - wie Banken - gänzlich ohne Regierungs-Garantien auskommen. Und nur dann bräuchten sie tatsächlich das von MC geforderte EK von 4 % der Bilanzsumme (gemäß Basel 3) als Kapitalpuffer.

Allerdings wäre es dann auch ein für allemal vorbei mit zinsgünstigen Hypokrediten in USA. Fannie wurde 1938 ja eigens zu diesem Zweck gegründet - damals sogar noch vollstaatlich.

Im Gegensatz zu MC haben Biden/Yellen haben ein hohes Interesse daran, dass die GSE künftig auch weiterhin erschwingliche Hypo-Finanzierungen ermöglichen. Sonst wäre der eh schon durch Covid angeschlagene US-Housing-Markt gefährdet, und der generiert immerhin 15 % des US-BIP.

FAZIT: Calabria muss weg.

Der Autor des PDF, Layton, belegt, dass die GSE in ihrer jetzigen Form alternativlos (TINA) sind. Ohne die impliziten Staatsgarantien für ihre verbrieften Hypotheken (MBS) - und zu diesen Staatsgarantien zählte 2008 auch das PSPA - würden Hypokredite in USA deutlich teurer.

Layton schreibt, dass die GSE in ihrer jetzigen Form erheblich niedrigere Risiken haben als normale Banken. Ihr Geschäftsmodell ist äußert simpel, sie sind nur in USA tätig, ein "Run on the Bank" ist bei ihnen ausgeschlossen, sie können nicht in Liquiditätsnöte geraten, da sie sich nur langfristig (über 30 J. ) refinanzieren. Außerdem stellen die MBS ein "pass trough" (Weiterreichen) der Risiken dar: FnF kaufen normalen Banken die Hypoverträge ab und verbriefen diese als MBS.
Dass Risiko wird dabei an die Käufer der MBS weitergereicht. Durch die implizite Staatsgarantie wird es für die Käufer dennoch niedrig gehalten. Sonst würde nicht alle Welt - bis hin zu Japan/China - MBS von FnF als Geldanlage kaufen.

Für FnF ist das Restrisiko überschaubar klein. Nur 10 % der Bilanzsumme sind überhaupt gefährdet. Daher wären schon 150 Mrd. EK für sie allemal ausreichend.

Jeder Versuch, die Struktur der GSE zu verändern - wie MC es vorhat -  gefährdet den riesigen MBS-Markt. FnF-MBS sind nach US-Staatsanleihen die weltweit meistgehaltenen US-Assets.

Die Obama-Administration hatte zu der Zeit, als sie 2013 den NWS einrichtete, ebenfalls noch geplant, die GSE "abzuwickeln", weil sie von 2008 bis 2012 (wegen der Subprime-Altlasten, die Goldman und Co. FnF "auf's Auge gedrückt" hatten) kein Geld verdient hatten. Nach 2013 wurden FnF jedoch wider Erwarten sehr profitabel.

Deshalb haben die Demokraten heute gänzlich andere Pläne. Gemäß Susan Wachter und Co. (Dez. 2020) sollten die GSE mittels einer Kapitalerhöhung wieder auf eigene Füße gestellt werden, die Zwangsverwaltung soll also enden. Das geschieht nicht ohne Eigennutz, weil der Staat in kommenden Hausmarkt-Krisen nicht als alleiniger Ausbail-Buhmannr dastehen will. Daher soll jetzt, zu noch  guten (Börsen-)Zeiten, privates Kapital als zusätzlicher Puffer reingeholt werden.

Kurz: Die Haltung der Demokraten zu den GSE hat sich seit 2013 grundlegend verändert.  

06.02.21 13:27

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingSchnaps-Ideen

sollte es heißen  

06.02.21 16:40

2664 Postings, 4684 Tage oldwatcherAnti lemming

Man fragt sich,  weshalb Calabria so lange verkannt wurde.  

06.02.21 18:47
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80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingIch versteh auch nicht, was Trump wollte

Offiziell hieß es ja von Anfang an, dass Trump FnF aus der Zwangsverwaltung rausholen wollte. Passiert ist das in den vier Jahren jedoch nicht.

Trump hat dann letztes Jahr auch noch Calabria (MC) eingesetzt, der den GSE gegenüber feindselig eingestellt ist und sie sogar am liebsten abschaffen oder "zusammenschrumpfen" würde. Dass MC unter diesen Prämissen keinen ernsthaften Antrieb zeigte, FnF aus der Zwangsverwaltung rauszuholen, versteht sich fast von selbst. MC hätte damit auch seinen eigenen Job als Zwangsverwalter überflüssig gemacht. Hatte er wohl wenig Interesse dran.

MC hat die Befreiung sogar aktiv verhindert, indem er die  Eigenkapitalanforderungen mit 4 % der Bilanzsumme (280 Mrd.) viel zu hoch angesetzte. Wären es nur realistische 2 % gewesen, dann hätten bereits 140 Mrd. EK ausgereicht. Da 40 Mrd. an EK bereits vorhanden waren, hätten nur noch 100 Mrd. gefehlt.

Mnuchin (SM) und Calabria hatten in Sachen FnF recht hohe Befugnisse. Sie haben im Jan. gemeinsam den Net Worth Sweep ausgesetzt. Das durften sie, ohne den US-Kongress zu konsultieren.

SM und MC hätten meines Wissens auch verfügen können, dass der PSPA-Kredit aus 2008 ff. (in Gestalt der Senior Pref. Shares) inzwischen abgezahlt ist und die überzahlten 110 Mrd. an Fannie und Freddie zurückerstattet werden. Und dies nicht - wie jetzt im Gespräch ist - lediglich als Steuergutschrift, sondern als reales Geld, das dem EK hätte zugeschlagen werden können. Die Warrants der Regierung hätten SM und MC ebenfalls canceln können, ebenso die Liquidation Preference, die ja nur als Garantiemaßnahme gedacht waren für den (unrealistischen und unwahrscheinlichen) Fall, dass FnF pleite gehen und das PSPA nicht hätten zurückzahlen können. Sprich: Ein vollständiges Ende der Zwangsverwaltung wäre im Prinzip möglich gewesen.

Darauf hatten im Nov./Dez. ja auch viele Hedgefonds gewettet. Dies hätten sie nicht getan, wenn das, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, nicht zumindest in Teilen realistisch und möglich gewesen wäre.

Nun muss SCOTUS im Mai/Juni durch ein entsprechendes Urteil die Steilvorlage dafür liegen, dass die Demokraten die Befreiung nachholen. Idealerweise müsste das Gericht auch grünes Licht dafür geben, dass Biden den Bremser Calabria feuern kann.

Gemäß dem Letter Agreement vom 14. Jan wurde das NWS lediglich pausiert, aber nicht abgeschafft. Es ruht so lange, bis FnF in schätzungsweise 10 Jahren ihr EK auf 240 Mrd. aufgestockt haben, dann tritt es erneut in Kraft. Die Zwangsverwaltung könnte dann ewig weiterlaufen. Gesetztlich ist kein offizielles Ende der Conservatorship festgelegt worden.

Erreicht haben Trump und SM unterm Strich also ziemlich wenig. SM und MC hätten weit mehr in die Weg leiten können. Aber vor allem bei MC fehlte dazu der politische Wille. Er wirkte als Bremser, indem er die EK-Anforderungen viel zu hoch angesetzt hatte. Bei nur 140 Mrd. EK wäre die Befreiung (siehe langer Absatz oben) realistisch möglich gewesen. Dann hätten die Altaktien auch enorm an Wert zugelegt. Dass dies nicht gesehen ist, dafür können sich die Halter bei Trump, Mnuchin und vor allem Calabria bedanken.
 

06.02.21 19:13
4

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingTump hatte zu Fannie/Freddie ein gespaltenes

Verhältnis.

Als rechter Republikaner ist Trump prinzipiell gegen staatliche Subventionen und "für so wenig Staat wie möglich". Und die implizite Staatsgarantie für die MBS von FnF ist ja eine Form der staatlichen Quer-Subventionierung. Nur deshalb sind die von FnF finanzierten Hypo-Kredite so preisgünstig.

Andererseits verdankt Trump den FnF seinen - größtenteils vom Vater ererbten - Reichtum. Es war Fred Trump, der die Milliarden in harter Arbeit beschafft hatte. Donald hatte zwar einige wenige gut laufende Projekte, in anderen wie seinen Casions in Atlantic City hat er sich jedoch grandios verzockt. Die Spinstory, Donald Trump sei ein Selfmade-Milliardär, ist daher eine Lüge.

Trumps Vater hatte ursprünglich solide Backstein-Wohnhäuser in New York (Queens, Brooklyn) gebaut. Er musste mit dem Bau des nächsten Hauses aber immer so lange warten, bis er von den Käufern des vorherigen Hauses den Kaufpreis erhalten hatte. Das bremste.

Mit Fannie kam jedoch mehr Tempo ins Geschäft. Trumps Vater bekam das Geld nun schon, bevor die Käufer es an die Banken bezahlt hatten. So konnte Fred Trump in South (North?) Carolina recht schnell ganze Stadtteile für Militärangehörige hochziehen.

Sprich: Ohnen Fannie hätte Trumps Vater nicht die Milliarden verdient, mit denen Trump heute rumprotzt.  

06.02.21 21:53

5105 Postings, 3265 Tage s1893Anti Lemming

Danke für deine ausführliche Erörterung. Gibt nichts daran auszusetzen und trifft den Nagel auf den Kopf.

Wenn SCOTUS also am gleichen Tag bekannt gibt das der NWS beendet ist wir das überbezahlte Geld zurück erhalten egal in welcher Form und Calabria entlassen werden kann dann müsste das in mehrerer Hinsicht ein Feuerwerk auslösen.

Lange dachte ich immer das Calabria im Amt wichtig ist für uns. Aber seit den 280 Mrd. Kapitalanforderung ist der durch bei mir. Für Corona konnte MC nichts wo ich dachte das hat alles verzögert. Jedoch im Nachhinein....

Die Frage ist nur ob Biden und Yellen ihn dann zwingen nen anderen Kurs zu fahren oder ihn sofort rauswerfen?

Muss mal schauen ob SCOTUS einigen Hedgies die Short Show vermasseln können?  

06.02.21 22:05
2

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingBiden dürfte Calabria rauswerfen

und durch einen Demokraten ersetzen, sobald SCOTUS für den Rauswurf  grünes Licht gibt.

Falls nicht, kann Biden ihn erst in drei Jahren entlassen, wenn MCs Amtszeit turnusmäßig endet. Allerdings soll Calabria bereit sein, evtl. auch weniger EK zu akzeptieren, wenn es zu einer neuen Teil-Privatisierung kommt.
 

06.02.21 22:41
1

5105 Postings, 3265 Tage s1893Anti Lemming

Sag mal so, wenn SCOTUS uns Recht gibt und Calabria entlassen werden kann, dann ist nur noch wichtig das die Kapitalanforderungen runter gehen und die Freilassung kommt.

Ob das dann Calabria macht oder ein Demokrat egal. Man sollte nicht vergessen das Fannie Mae ein Produkt der Demokraten ist. 1938 von Roosevelt ins Leben gerufen und unter Johnson 1968 privatisiert. Jeweils Demokraten.

Mnuchin steht zudem den hedgies nahe, die dürften sich Long eingedeckt haben und nichts gegen das Feuerwerk haben.  

07.02.21 12:52
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80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingEntscheidend ist, dass die Freilassung

und Rekapitalisierung von Fannie und Freddie gemäß David Layton (4.2.21) "alternativlos" ist - und zwar selbst dann, wenn die Kläger im SCOTUS-Prozess verlieren sollten.

Hier noch einmal der Link:

https://www.jchs.harvard.edu/research-areas/...y-flawed-and-unusually

Einen Kommentar dazu hatte ich bereits in # 903 (eher am Ende) gepostet.

Übersetzung des Layton-Textes mit DeepL + edit:

Die Federal Housing Finance Agency (FHFA) hat kürzlich einen Vorschlag für eine "living will"-Regelung (A.L.: = Calabrias Vorschlag, FnF "abzuwickeln" und komplett zu verstaatlichen, wobei die Aktien auf nahe Null fallen dürften...) für die beiden staatlich geförderten Unternehmen (GSEs) Freddie Mac und Fannie Mae, die sie reguliert, angekündigt und bittet um öffentliche Kommentare.

Ein solcher "living will", offizieller bekannt als "Abwicklungsplan", wird von der Federal Reserve als "Strategie für eine schnelle und geordnete Abwicklung im Falle einer wesentlichen finanziellen Notlage oder eines Ausfalls" definiert, wobei "Abwicklung" die teilweise oder vollständige Abwicklung einer Bank oder eines anderen Finanzinstituts bedeutet, bis die Auswirkungen der finanziellen Notlage oder des Ausfalls beseitigt sind. Nur die größten Banken, die als "systemrelevant" eingestuft werden, unterliegen dem Erfordernis eines "living will".

Für die GSEs hätte ein "living will" jedoch wenig Wert. Dafür gibt es drei wesentliche Gründe: (1) Die Struktur der GSEs ist, verglichen mit der einer großen Bank, extrem einfach: Ein GSE operiert fast vollständig über eine einzige juristische Person, in einem Land und in nur einer Währung; (2) da etwa 90 Prozent der GSE-Aktiva durch durchgereichte hypothekarisch besicherte Wertpapiere (MBS) finanziert werden, haben die GSE drastisch reduzierte Liquiditätsrisiken im Vergleich zu denen einer Bank; und (3) wird sich in einer zukünftigen (krisenbedingten) Notlage der GSE... die Zwangsverwaltung höchstwahrscheinlich als sehr unattraktive politische Alternative erweisen (A.L.: = kostet den Steuerzahler ein Heidengeld), verglichen mit anderen Maßnahmen, die die Regierung ergreifen könnte [A.L.: nämlich "Freilassung" und Rekapitalisierung mit privatem Kapital]...

Nichtsdestotrotz hat die FHFA obige Regelung angeregt. Eine solches Regelwerk zu erstellen wäre für die GSEs äußerst aufwändig...: Die Erstellung würde Jahre dauern, und ich schätze, dass wahrscheinlich Tausende Seiten Papier erforderlich würden.

Warum aber wird den GSEs ein derart großer Aufwand abverlangt, obwohl eine solche Regelung für sie relativ wenig Wert hat? Meiner Auffassung nach, die ich in diesem Papier (PDF zum Download) darlege, ist Calabrias geplante "living will"-Verfügung fatal fehlerhaft. Im Kern sind mindestens zwei zentrale Punkte seiner Argumentation nachweislich falsch: (1) die Leugnung, dass eine (implizite) staatliche Unterstützungsvereinbarung für die GSEs existiert und dass man sich auf diese verlassen kann, und (2) die Forderung, dass die GSEs ihren Betrieb in der Zwangsverwaltung ohne diese (staatliche) Unterstützung fortsetzen sollen, obwohl letztere ein notwendiger und integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells ist.

-------------------

A.L.: Calabrias Androhung einer "Abwicklung" (Ende Januar veröffentlicht) hat dafür gesorgt, dass die Kurse der Aktien (common und junior pref.) in den letzten Tagen deutlich gefallen sind. Es handelt sich dabei jedoch nur um "fear mongering" (leere Drohungen). Eben weil Calabria von grundfalschen Prämissen (s.o.) ausgeht, die darüber hinaus den politischen Interessen der Demokraten zuwiderlaufen.

Im Falle eine Abwicklung müssten ausstehende MBS von Fannie und Freddie im Wert von 6 Billionen Dollar verkauft werden. Diese MBS
werden auf der ganzen Welt als Geldanlage gehalten - sogar in China und Japan. Bei einem Verkauf der MBS würde deren Kurs deutlich sinken, wodurch die Zinsen (die sich bei Anleihen immer spiegelbildlich zum Kurs entwickeln) stark steigen würden. Sprich: Hypotheken von Fannie und Freddie würden in USA deutlich teuer. Das allein schon könnte eine neuen Immobilienkrise in USA auslösen. Logisch, dass die Demokraten daran kein Interesse haben, und schon gar nicht in Zeiten, da die Wirtschaft wegen Covid ohnehin angeschlagen ist. Daher scheidet Calbrias Vorhaben aus. Für FnF gilt - ebenso wie für die Bankenrettung in 2008 - das TINA-Prinzip.

Eine Zerschlagung/Abwicklung der GSE würde hingegen sehr wohl zu Calabrias "Agenda" passen, den privaten Hypothekenbanken in USA, die derzeit 50 % des Marktes bedienen, die lästige halbstaatliche FnF-Konkurrenz vom Halse zu halten. Damit kommt er unter Biden/Yellen aber nicht durch. Entweder er spurt, oder er fliegt.
 

07.02.21 13:06

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingKorrektur: der Autor heißt Don Layton

08.02.21 10:21
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309 Postings, 3806 Tage Helmut DietrichIch möchte nicht bitten und betteln!

Es wäre aber für uns alle von großem Interesse wie Fully die Lage einschätzt. Was wir von Anti Lemming, S1893 , Oldi und andere hören, erscheint logisch. Trotzdem wären wir Fully, für Deinen Kommentar dankbar.

Nicht böse sein; solltest Du nicht mehr aktiv dabei sein, so teile dies doch kurz mit und wir wissen dann woran wir sind. Vielen Dank.  

08.02.21 14:25
1

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingFully zitierte in seinem vorletzten Posting

https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1566#jumppos39156

...vom 23.12.20 Calabria (aus dem Jahr 2012) wie folgt

So lets get the facts straight. Receivership would not end the GSEs. The fundamental difference between receivership and the current conservatorship is the ability to impose losses on creditors. The sole reason that Paulson and crew chose conservatorship was to protect the debtholders and stick the taxpayer with the tab. There were options to do otherwise.

Das hat Fully jedoch mMn fehlerhaft übersetzt.

Korrekt heißt der Text (deepL + edit) auf Deutsch:

"Lassen Sie uns also die Fakten klarstellen. Eine Vollverstaatlichung (!) würde die Tätigkeit der GSEs nicht beenden. Der fundamentale Unterschied zwischen einer Vollverstaatlichung und der gegenwärtigen Zwangsverwaltung ist die Fähigkeit, den Gläubigern Verluste aufzuerlegen. Der einzige Grund, warum Paulson und seine Leute die Zwangsverwaltung gewählt haben, war, die Schuldner zu schützen und den Steuerzahler mit der Rechnung zu belasten. Es gab Optionen, etwas anderes zu tun."

Fully hat den Text tendenziell positiv bewertet. Am Anfang des o. G. Posting hatte er sogar geschrieben: "Mark Calabrias Ziel ist es, die FHFA in einen 'world class regulator' zu transformieren, bevor er die Conservatorships beendet und die Firmen freilässt"...

Ich interpretiere die Sachlage völlig anders. Bereits gestern habe ich darauf hingewiesen, dass Calabria nun schon zum wiederholten Male mit der Vollverstaatlichung gedroht hat, zuletzt im Januar (# 911, zweiter Teil bis Ende).

Dies würde mMn nicht zum Wohle der GSE erfolgen und schon gar nicht zum Wohle der Altaktionäre. Calabria will die FnF bekanntlich eindampfen. Sein Spruch "Fähigkeit, den Gläubigern Verluste aufzuerlegen" bezieht sich mMn nicht auf die MBS, die Fannie und Freddie rausgegeben haben (wenn die stark im Wert fallen würden - es geht um 6 Billionen Dollar - würde eine Wirtschaftskrise folgen, gegen die 2008 ein Honigschlecken war...), sondern auf die Altaktionäre und die Halter der Junior Preferred Shares (letztere sind vom Charakter her eher Anleihen, die Halter also "Gläubiger").

Calabria will offenbar, dass die Altaktionäre alles verliehen und FnF dann als vollstaatliches Unternehmen nur noch - möglichst teuer - einen kleinen Teil der US-Hypotheken finanziert, getreu seiner Devise von "shrinking the footprint". An der Aktionären wollte er damit wohl ein Exempel statuieren, damit ja keine Motivation entsteht, FnF jemals wieder zu reprivatisieren. Die Idee staatlich garantierter Billig-Hypotheken wäre damit erfolgreich beerdigt, und Calabrias klammheimliche Mission als Libertärer perfekt umgesetzt.

Kurz: Calabria ist kein "world class regulator", sondern ein world class asshole.
 

08.02.21 14:38

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingDenn "aus Conservatorship entlassen"

kann ja auch bedeuten, dass nicht der Weg vorwärts zur Reprivatisierung (und neuer "Blüte", die MC nicht zupass käme) gewählt wird, sondern der Weg rückwärts/abwärts zum vollstaatlichen Unternehmen (also einer Art Behörde) mit nur noch wenig Einfluss auf den US-Hypomarkt und relativ teuren Hypotheken, so dass Fannie und Freddie keine lästige Konkurrenz mehr darstellen für die privaten Leiher (Calabrias Klientel).
 

08.02.21 15:09
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80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingD.h. Calabrias Nasstraum

wäre gewesen, wenn Hank Paulson (Bushs Wirtschaftsminister, vorher CEO von Goldman-Sachs) Fannie und Freddie gleich am 7. Sept. 2008 in die Chapter-11-Pleite geschickt hätte und als Staatsunternehmen verzwergt hätte.

Das ging freilich nicht, weil 2008

1. allein China für 500 Milliarden Dollar Anleihen (MBS) von FnF hielt (die Chinesen waren allein schon aufgrund der Zwangsverwaltung in großer Sorge, ihr Geld zu verlieren. Später wurden ihre FnF-MBS kammheimlich/geräuschlos in US-Staatsanleihen umgetauscht...)

2. Der Hypothekenmarkt in USA dann völlig zusammengebrochen wäre,  und

3. die US-Zockerbanken dann nicht mehr ihren Subprime-Schrott bei Fannie und Freddie hätten abladen können. Als FnF im Sept. 2008 von Paulson unter Zwangsverwaltung gestellt wurden, hatten sie noch recht geringe Verluste, d. h. es gab eigentlich gar keinen konkreten Grund für eine Zwangsverwaltung. Die Zwangsverwaltung bot Paulson und Co. aber den "Vorteil", dass die FnF nun zum Ankauf der Schrotthypotheken regelrecht gezwungen werden konnte. Die 191 Mrd. Verluste, die FnF in der Folgezeit generierten, sind eine Folge dieser Schrottaufkäufe - und nicht etwa eine Folge von "Misswirtschaft" der GSE in der Zeit vor dem 7.9.2008. Hätte Paulson FnF gleich unter Chapter-11-Pleite gestellt, hätten sie nicht mehr als "Kotzbeutelhalter" für die Zockerbanken missbraucht werden können.
 

08.02.21 15:14

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingHank Paulsons "Schweinereien"

08.02.21 16:11
2

309 Postings, 3806 Tage Helmut DietrichWas Anti-Lemming hier berichtet ist genau die

Angst, welche ich vor Politikern und Behörden in den USA habe. Im Jahr 2008 haben wahrscheinlich die wenigsten Politiker, das Volk sowieso nicht,  gewusst, was mit F&F passiert. Meine Befürchtung ist die, dass in den nächsten Monaten gleiche für uns negative Entscheidungen aufgrund von irgendwelchen Entscheidungsträgern etc. getroffen werden. Was ist mit der Justiz? Haben die wirklich durchgeblickt und entwickelt sich etwas Positives für uns? Warum wurde unsere Richterin Sweeny versetzt? Warum insgesamt der gesamte Hickhack vor Gericht? Gibt eine eine wirklich eindeutige Aussage der Gerichte über die Verfehlungen der Politik bzw. dem Diebstahl von F&F?

Ich bitte diejenigen, welche sich mit der Materie besser auskennen, doch einmal Punkt für Punkt aufzulisten, was jetzt echt Stand der Dinge ist. Vielen Dank.  

08.02.21 16:42
2

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingIch bin trotzdem optimistisch, was

die Zukunft von FnF und das Scotus-Urteil betrifft. Konkret hoffe ich, dass die Demokraten, denen zinsgünstige Hypotheken in USA wichtig sind, Fannie und Freddie wieder als halbstaatliche Firmen auf die Beine stellen werden, die Zwangsverwaltung also zeitnah
zum Scotus-Urteil beenden werden.

Aus reiner Bequemlichkeit würden die Demokraten das wohl nicht tun. Sie brauchen dazu einen Tritt in den Hintern vom Scotus.

Die kommende Rekapitalisierung ("fast recap", gekoppelt mit Ende der Zwangsverwaltung) werden die Demokraten auch nicht etwa deshalb vornehmen, weil sie Gutmenschen sind oder gar "ein Herz für Altaktionäre" haben, sondern vor allem aus Egoismus: In der nächsten Housing-Krise würde der Staat (bzw. der Steuerzahler), sofern die Zwangsverwaltung fortbesteht, voll für etwaige Verluste aufkommen müssen. Das ist besonders prekär, weil FnF zurzeit nur sehr wenig  Eigenkapital haben. Der Staat wäre als ziemlich schnell "dran". Dann bliebe vom Steuer-Verteilkuchen weniger für die postenhungrigen Politiker selber übrig.

Deshalb dürften die Demokraten jetzt, wo die Börsen noch gut laufen, private Investoren reinholen wollen, die dann in der nächsten Krise einen Teil der Verluste tragen. Da Subprime-Verbriefung im Housing-Sektor kaum mehr vorgenommen werden, rechne ich nicht mehr mit so hohen Verlusten wie 2008 ff. Es könnte sogar sein, dass der ja recht großzügig festgelegte EK-Puffer voll ausreicht, um die Verluste abzufedern.  

10.02.21 13:00

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingDie US-Regierung denkt vor allem an sich selbst

- das gilt für Reps wie für Dems gleichermaßen.

Beim Timing der "Freilassung" und der KE wird die US-Regierung trickreich vorgehen. Ziel ist ja, über die KE möglichst viel Geld von AUSSEN - also von bislang NOCH NICHT in Fannie/Freddie Investierten - einzusammeln. Die KE soll gemäß den Kalkulationen von Susan Wachter (u. a., veröffentlich im Dez.) ca. 200 Mrd. FRISCHES Geld reinbringen.

Würden die aktuell umlaufenden Pink-Sheet-Aktien (FNMA, FMCC) einfach in die neuen Aktien umgewandelt, wäre das zwar zu 100 % gerecht (denn 2008 hat Hank Paulson die GSE beraubt und die Aktionäre beschissen), doch es würde keinen Cent frisches Geld bringen.

Nur dann aber käme es zu den (von manchen erwarteten) starken Kurssteigerungen für die Altaktien. Die kombinierte MK der Commons liegt aktuell be 4 Mrd. Ein realistischer Börsenwert von FnF "nach Freilassung" wäre mindestens 240 Mrd. $. Die freigelassenen Altaktien würden - WENN keine neuen Aktien hinzukämen - um etwa das 60-fache steigen, d.h. von jetzt 2 auf ca. 120 Dollar.

Leider käme dann wie gesagt kein frischer Cent für die unterkapitalisierten GSE in die Bilanzen.

Zwar würden nach Streichen (gemäß erw. Scotus-Urteil) der SPS und Canceln von NWS die zu viel kassierten 120 Mrd. $ fällig. Theoretisch müsste die Regierung dieses Geld an FnF "auszahlen". Die 120 Mrd. sind aber längst ausgegeben, sie lagern nicht irgendwo im Tresor.

Bei hinreichendem guten Willem der Regierung könnte mit den 120 Mrd. das EK von FnF aufgestockt werden. Zusammen mit den geplanten 2 x 70 Mrd. KE wären die GSE dann solide finanziert. Aber wie gesagt lagern die 120 Mrd. nicht im irgendwo Tresor. Und die Reigerung wird sicherlich nicht einen Posten von 120 Mrd. (Recap von FnF) in ihren Staatshaushalt aufnehmen, der wegen Covid eh schon strapaziert ist. Deshalb werden FnF aller Voraussicht nach lediglich ein Steuerguthaben von 120 Mrd. für künftige Gewinne erhalten.

Daraus ergibt sich zwingend, dass Wachters gewünschte 200 "Extra-"Mrd. für das Kernkapital anderweitig besorgt werden müssen. 140 Mrd. kommen durch die geplanten KEs. Es steht mMn zu befürchten, dass dabei der Common Stock (FNMA, FMCC) stark verwässert wird, weil er eben zurzeit nur 4 Mrd. an MK hergibt - und die Regierung aus o. G. Gründen keinen Anstieg der Altaktien (die die MK entsprechend erhöhen würde)  vor der KE "zulassen" wird, weil die KE sonst zuwenig frisches Geld einbrächte.

Das Timing der kommenden Events und Ankündigungen wird die Regierung daher so vornehmen, dass ihre obige Ziele (200 Mrd. FRISCHES Kernkapital) tatsächlich erreicht werden.

D.h.

- Die Ankündigung, dass der SPS gecancelt ist (gemäß Scotus), wird sicherlich nicht VOR der KE-Ankündigung kommen, weil sonst die Altaktien durch die Decke gehen würden. Für die Zeichner junger Aktien gäbe es dann weniger Anreize (Gewinnaussichten), und es käme viel weniger frisches Geld in die Kasse.

- Die KE kann aber aus rechtlichen Gründen nicht vorgenommen werden, solange SPS und die Warrants "im Raum stehen".

Deshalb bleibt mMn nur folgende Lösung:

Höchstwahrscheinlich wird die Meldung, dass der SPS gecancelt ist, ZEITGLEICH mit der Meldung rauskommen, dass eine (für Altaktionäre deutlich kursverwässernde) KE vorgenommen wird. Die KE-Ankündigung hindert die Altaktien dann an einer Kursexplosion. Um  "Kursfantasien" für die Altaktien weiter zu dämpfen, könnte als dritter Teil der Meldung noch angekündigt werden, dass die Regierung (aus angeblich rechtlichen Gründen, LOL) ihre Warrants (79,9 %) ausüben wird. Denn diese Warrants verwässern ausschließlich die Altaktien, wirken sich auf die Zeichner der jungen Aktien daher nicht negativ aus.

Dann wären sämtliche rechtliche Barrieren für die KE (SPS ist weg, Warrants sind weg) erfüllt, und die Regierung bekommt über die KE dennoch die gewünschten FRISCHEN 200 Mrd. rein.




 

10.02.21 13:30

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingWozu überhaupt 200 Mrd. via neuer KE?

In der aktuellen Zwangsverwaltung muss die US-Regierung für alle Verluste aufkommen, die die GSE genieren. Wegen Covid kommt eine neue Pleitewelle auf den US-Immobilienmarkt zu. Bislang gibt es Moratorien, die alle zwei Monate verlängern werden. Sie geben Hausbesitzern Zahlungsaufschub, die ihre Hypotheken (z. B. wegen Arbeitslosigkeit, gibt ja 11 Mio. ohne Job) nicht bezahlen können. Wenn die Moratorien enden und die Zahlung fällig gestellt werden - höchstwahrscheinlich erst NACH der FnF-KE - , müssen viele US-Hausbesitzer zwangsweise ihre Häuser verkaufen.

Die Kapitaldecke von FnF ist mit aktuell 40 Mrd. recht dünn. Mit der geplanten KE würde sie auf 240 Mrd. steigen. Das würde ausreichen, um "den Steuerzahler vor Schäden aus FnF-Unterkapitalisierung zu schützen" (oder weniger vornehm formuliert: "....zu verhindern, dass US-Politikern ihre geliebten Steuer-Dollars für etwas nicht Eigennütziges ausgeben müssten".).

Bei einer reinen Wandlung der Altaktien in neue Aktien käme kein einziger frischer Cent rein. Das EK bliebe bei 40 Mrd. Das ist zu wenig, um die "Ziele" (2. Absatz) zu erreichen.

Ob das ungerecht ist für die Altaktionäre, hat die US-Regierung schon 2008, als Paulson mit ungerechtfertigter Zwangsverwaltung zuschlug, oder 2013, als mit NWS sämtliche Gewinn in die Staatskasse umgeleitet wurden, einen feuchten Kericht geschert.  

10.02.21 14:38

80400 Postings, 7294 Tage Anti LemmingIch vergaß noch

die "commitment fee" (eine Art Verwaltungsgebühr) die der Staat ungerechtfertigerweise auch noch den Altaktionären zu Verwässerung auferlegen kann. Wäre dann Punkt 4 der Meldung (siehe # 920, vorletzter Absatz)
 

10.02.21 15:10

2 Postings, 1681 Tage Steven Redlake@Anti Lemming

Ein interessanter Gedanke. Aufgrund der "geringen" Anzahl an alten Aktieninhabern - warum sollte da ein starker Anstieg der Altaktien überhaupt interessieren. Im Gegenteil würde das ja für einen Mehrerlös aus den neuen Anteilen sorgen, oder liege ich da falsch?  

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