Das Problem ist, dass Wall Street die Indizes oft über Nacht hochjubelt.
So könnte z. B. der SP-500 am Montag gleich mit einem +2 % Gap aufmachen.
Ein Stop-Loss (Market) würde dann zwar ausgeführt, aber bei einem OS oder KO mit Hebel 10 sind das schon 20 % Verlust.
Alternativ setzt man ein "Stop Limit", aber das wird bei einem 2 % Upgap gar nicht ausgeführt, nützt also auch nichts. Oder es wird - noch schlimmer - in der nächsten Abwärtswelle ausgeführt, in der man Longs eigentlich gar nicht haben will.
Stop-Loss bietet daher nur eine scheinbare Sicherheit.
Prozyklisch Shortgehen am Freitagabend in den letzten US-Handelsminuten endet daher oft schmerzlich, kann aber auch in seltenen Ausnahmefällen (Fortsetzung des Abwärts-Momentums am Montag, wie oft im März 2020) sehr lukrativ sein. Im Normalfall ist es Geldverbrennen.
Nicht einmal mit SP-500-Futures (wie ES) und deren kleineren Ablegern ist man vor dieser Stop-Loss-Falle sicher - die besonders an langen WE droht. Wenn die Marketmarker ein 2 % Plus-Update für den SPX am Montag "vorausplanen", vollzieht ES diesen Sprung bereits in den ersten 10 Handelsminuten Sonntag-Mitternacht (MEZ) oder macht gleich mit dem "Sollwert" auf. Von da ab bis zur US-Börseneröffnung am Montag um 15:30 Uhr läuft es dann meist mit Mini-Vola seitwärts.
Herrscht ein intakter Uptrend mit sagen wir im Mittel 0,5 % pro Tag vor, jagen die Algos den SPX von Freitag auf Montag oft und gern um 1,5 % plus hoch - so als wären die beiden Feiertage börsentechnisch "ausgefallene Longtage". |